Eine Frau mit Akupunkturnadeln auf der Stirn© AndreyPopov / iStock / Getty Images Plus
Eine Akupunktur im Gesicht finden viele nicht so entspannend - denn gerade hier ist die Haut sehr empfindlich.

Hautforschung

DAS GESICHT - DAS SENSIBELCHEN DES KÖRPERS

Langsam lässt der brennende Frost nach und erste Sonnenstrahlen kitzeln unser Gesicht. Genau an dieser Körperstelle nehmen wir extrem viele Reize wahr - doch was genau macht die Gesichtshaut so empfindlich und warum ist das so?

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In der menschlichen Haut befinden sich pro Quadratmillimeter 100 tastsensible Rezeptoren - eine Menge. In der Gesichtshaut sind es mehr, weshalb sie noch empfindlicher ist. Darauf macht der Leipziger Haptikforscher Martin Grunwald aufmerksam.

Außerdem besitze die Gesichtshaut extrem viele sogenannte Venushaare, in direktem Sonnenlicht als Haarflaum zu erkennen. Sie sind ganz dünn und nur im Gegenlicht oder unter dem Mikroskop zu sehen. An jedem Haar befinden sich allein 50 tastsensible Rezeptoren.

Sinn der vielen Tastrezeptoren noch nicht geklärt

Das macht sich bemerkbar - zum Beispiel, wenn ein Pickel sprießt. „Wenn sich eine dermatologische Unreinheit bildet, der kleineren oder größeren Art, werden auch die Tastrezeptoren in dieser Region erregt", so der Psychologie-Professor. Üblicherweise reagieren sie auf Druck, Vibration, Temperatur oder Schmerz.

Die Gesichtsrezeptoren senden - wie alle Tastsinn-Rezeptoren - permanent Signale an das Gehirn. „Der spannende Punkt ist, was das Gehirn mit diesen Informationen macht", sagt Grunwald. Hier sind für die Forschung noch viele Fragen offen.

Die sensorische Erforschung des menschlichen Gesichts sei eine Aufgabe, die die Wissenschaftler in den nächsten Jahrzehnten beschäftigen müsse, so Grunwald - auch, um Betroffenen einer Skin Picking Disorder besser helfen zu können.

Quelle: dpa

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