Eine Frau und ein Mädchen besuchen einen Weihnachtsmarkt, sie teilen sich einen Spieß mit schokolierten Früchten.© romrodinka / iStock / Getty Images Plus
Wie genießt man die Winterzeit - trotz Stress, vielen verlockenden Süßigkeiten und Infektwellen?

Fit durch den Advent

15 TIPPS: GESUND DURCH DIE WEIHNACHTSZEIT

Der Advent und die Feiertage sind eine besondere Zeit. Während der eine sie besinnlich oder magisch findet, denkt der andere dabei an Einkaufsstress, Völlegefühl oder Krankheitswellen. Wir haben 15 Tipps gesammelt, mit denen Ihre Kunden – und Sie! – gut durch die Weihnachtszeit kommen.

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Der Winter fordert unser Immunsystem ohnehin heraus. Die trockene Heizungsluft lässt unsere Schleimhäute austrocknen, im kalten Wetter ziehen sich die Blutgefäße zusammen, wodurch auch Immunzellen langsamer durch den Körper wandern. Hinzu kommt der Vorweihnachtsstress: Geschenke besorgen, einen Weihnachtsbaum kaufen, die Weihnachtsgans zubereiten. Nicht zuletzt locken zuckrige Plätzchen, Lebkuchen und Glühwein.

In diesem und letztem Jahr kommen noch die besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie hinzu. Da ist zum einen COVID-19 selbst, das unsere Gesundheit bedroht, zum anderen macht es einigen zu schaffen, dass Kontakte nun wieder reduziert werden sollten. Hier finden Sie Tipps um gesund durch den Advent und die Weihnachtszeit zu kommen.

Tipps fürs Immunsystem

Tipp 1: Gesund und saisonal essen

Unser Körper benötigt Mikronährstoffe, also Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, für den Zellstoffwechsel und enzymatische Reaktionen. Auch das Immunsystem kann nur effizient arbeiten, wenn es alle dafür nötigen Substanzen zur Verfügung hat. Deshalb ist es wichtig für unsere Abwehrkräfte, dass wir uns ausgewogen und abwechslungsreich ernähren.

Besonders in pflanzlichen Lebensmitteln stecken je nach Sorte viele unterschiedliche Mikronährstoffe. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt fünf faustgroße Portionen Obst oder Gemüse täglich. Im Winter haben Orangen, Mandarinen, Äpfel und Bananen Saison. Beim Gemüse können Sie zu Kohl, Feldsalat, Chicorée, Karotten, Lauch und Zwiebeln greifen. Falls Sie gern auf Vorrat einkaufen und befürchten, frisches Gemüse hält nicht lang genug: Tiefkühlware enthält in der Regel noch mehr Vitamine als Konserven.

Tipp 2: In Bewegung bleiben

Schon klar, ein Spaziergang durch blühende Landschaften macht mehr Spaß als ein Spaziergang im Matschwetter. Dass wir uns bewegen, ist aber wichtig für unseren Stoffwechsel und Kreislauf. Haben wir uns einmal überwunden, bemerken wir schnell selbst, wie gut uns eine kleine Bewegungs- oder Trainingseinheit tut.

Wer also einen festen Trainingsplan hat, sollte ihn auch im Winter fortsetzen. Wer lieber gemütlich durch die Natur schlendert, kann dafür sonnige oder zumindest trockene Zeiten abpassen – auch in der kalten Jahreszeit gibt es draußen tolle Dinge zu sehen! Außerdem gibt es kleine Übungen, die wir ohne viel Zeitaufwand in unseren Alltag integrieren können:

  • die Treppe statt den Aufzug nutzen
  • eine Haltestelle früher aussteigen und den Rest laufen
  • beim Schlangestehen (oder hinter dem HV-Tisch) die Füße hüftbreit aufstellen und mehrmals langsam von der Ferse aus hoch- und wieder herunterrollen

Tipp 3: Nahrungsergänzungsmittel fürs Immunsystem

Trotz eines gesunden Lebensstils schaffen wir es manchmal nicht, alle nötigen Mikronährstoffe in ausreichender Menge zu uns zu nehmen. Nahrungsergänzungsmittel (NEM) sind hier eine gute Hilfe. Sicherlich haben Sie auch von Ihren Kunden viele Nachfragen zu Immunpräparaten. Die Auswahl ist groß, hier ist Ihr Rat gefragt.

Studien zeigen, dass Menschen, die gut mit den Vitaminen A, D und E versorgt sind, seltener an Atemwegsinfekten leiden. Vitamin C macht eine Erkältung nicht unwahrscheinlicher, kann sie aber verkürzen. Zur Wirksamkeit von Zinkpräparaten gibt es gegenläufige Meinungen. Für Probiotika, Echinacea und orthomolekulare Präparate ist die Studienlage dünn.

Tipp 4: Impfen!

Auch eine Impfung stärkt unser Immunsystem, schließlich schult der Impfstoff unsere Abwehrzellen, Krankheitserreger zu erkennen. Dass wir uns vor COVID-19 mit einer Impfung schützen sollten, ist mittlerweile bekannt, falls nicht, erinnern uns die Nachrichten täglich daran. Vergessen Sie dabei aber nicht, Ihre Kunden an die üblichen Winterimpfungen zu erinnern.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeschutzimpfung Schwangeren ab dem zweiten Trimenon, Über-60-Jährigen und Vorerkrankten.
Die STIKO rät außerdem allen Erwachsenen, ihre Pertussis-Impfung einmalig zu aktualisieren, da der Immunschutz mit der Zeit sinkt und eine gemeinsame Infektion mit Keuchhusten und SARS-CoV-2 die Lunge stark in Mitleidenschaft zieht. Unabhängig von der Corona-Pandemie empfiehlt die STIKO die Pertussis-Impfung allen Schwangeren im letzten Trimenon und engen Kontaktpersonen des Haushalts.
Gegen Pneumokokken sollten laut STIKO Kinder zwischen zwei Monaten und zwei Jahren, Über-60-Jährige und Vorerkrankte geimpft werden.

Tipps gegen Stress

Tipp 5: Eine Achtsamkeitsübung am Morgen

Im Dezember haben wir viel im Kopf, das macht uns unachtsam. So können besonders leicht kleine Unfälle passieren. Um uns zu fokussieren, können wir schon morgens unter der Dusche mit einer kleinen Achtsamkeitsübung in den Tag starten.

Achtsamkeit unter der Dusche
Konzentrieren Sie sich ganz auf das Wasser. Wie warm ist es, welche Temperatur tut Ihnen gut? Wie fühlen sich die Tropfen des Wasserstrahls an, geschmeidig oder pieksend? Wie fühlt sich das Wasser an den Füßen an, an den Beinen, am Bauch, auf den Schultern?
 

Tipp 6: Kein Stress dank Planung

Wer sich von den Festtagsvorbereitungen leicht überfordert fühlt, kann sich helfen, in dem er sich eine Übersicht verschafft, was bis wann erledigt sei muss. Sind Sie der Typ für Listen? Dann schreiben Sie sich auf, wer welche Geschenke bekommt, was es an welchem Feiertag zu essen gibt und was Sie dafür noch einkaufen müssen. Tragen Sie die Liste bei sich und ergänzen Sie, was Ihnen spontan in den Kopf kommt – dann können Sie es aus Ihren Gedanken streichen. Solche Listen kann man natürlich auch im Smartphone führen. Wer keine Listen mag, kann sich auch Kalendertermine eintragen.

Tipp 7: Geschenke online kaufen – aber bitte lokal

Wenige Dinge sind so stressig wie an einem Adventssamstag in einem Einkaufszentrum nach Geschenken zu suchen. Sie können Ihre Nerven schonen, indem Sie vom Sofa aus shoppen – auch dabei können Sie niedergelassene Händler unterstützen. Ihre Buchhandlung, der Spielzeugladen oder der Geschenkartikel-Shop bieten möglicherweise auch Onlineversand an.

Haben Sie sich auch schon einmal über Apothekenkunden geärgert, die sich ausführlich von Ihnen beraten ließen um Ihnen dann zu sagen, dass sie Ihre Empfehlung jetzt online bestellen werden? Drehen Sie den Spieß doch einmal um: Stöbern Sie online nach Geschenken, nutzen Sie die vielen Empfehlungen und Rezensionen. Und wenn Sie wissen, was Sie brauchen, rufen Sie beim lokalen Einzelhandel an und bestellen es dort.

Tipp 8: Nervennahrung und Phytopharmaka

So wie nach Immunpräparaten fragen viele Kunden in der stressigen Vorweihnachtszeit nach Mitteln gegen Stress. Denken Sie hierbei wieder an die Mikronährstoffe, die die Nerven brauchen: Die B-Vitamine. Einige B-Vitamine stecken in Nüssen, die gerade im Winter ein gesunder Snack sind. Alternativ können Sie Ihren Kunden auch Nahrungsergänzungsmittel empfehlen. Auch pflanzliche Arzneimittel wie die Extrakte aus Lavendel, Passionsblume, Hopfenblüten, Baldrianwurzel oder Melisse können Ihre Kunden beim Stressabbau unterstützen.

Tipp 9: Was zu viel ist, ist zu viel – Auszeiten gönnen

Es muss nicht jede Ecke des Hauses perfekt dekoriert sein, eine Sorte Plätzchen reicht aus und die restlichen Geschenke kann auch jemand anderes einpacken. Gönnen Sie sich die Ruhepausen, die Sie brauchen. Machen Sie es sich mit einer Tasse Tee und einer Wärmflasche gemütlich, lesen Sie ein Buch oder schauen Sie einen Weihnachtsfilm – oder auch keinen Weihnachtsfilm. Wie Sie mögen.

Tipp 10: Bewegung baut Stress ab

Dass Bewegung wichtig ist, haben wir weiter oben schon besprochen. Sie hat aber noch einen weiteren Benefit: Sie baut das Stresshormon Cortisol ab. Wenn Sie also Ihre Auszeit zu Ende genossen haben, hängen Sie vielleicht doch noch einen kleinen Spaziergang hinten dran. Oder tanzen Sie zu Ihrer Lieblings-(Weihnachts-)Playlist durchs Wohnzimmer.

Tipp 11: Kinder zu Hause zum Bewegen bewegen

Kinder haben einen hohen Bewegungsdrang – klasse, wenn sie sich im Garten oder auf dem Spielplatz mit ihren Freunden austoben können. Wenn das aber gerade nicht geht, weil Sie Ihre Kontakte reduzieren, das Wetter gar zu grausig ist oder weil Sie in Quarantäne stecken, gibt es einige Tricks, mit denen auch das Kinderzimmer zur Turnhalle wird.

  • Platz schaffen: Gibt es im Kinderzimmer Möbel, die Ihr Kind nicht nutzt? Je weniger Möbel herumstehen, umso mehr Platz bleibt zum Toben.
  • Eine alte Matratze auf dem Boden eignet sich prima zum Hüpfen.
  • An einer Turnstange im Türrahmen kann man hangeln.
  • Aus „Der Boden ist Lava“ wird „Eisschollenhüpfen“: Legen Sie Haushaltsgegenstände als Eisschollen auf dem Boden aus und bauen Sie Hindernisse auf – Stühle zum Darüberklettern, Hocker, Seile zum Balancieren. Wer es durch das Zimmer schafft, ohne den Boden, also die eisige See, zu berühren, hat gewonnen.

Tipps für die Winterhaut

Tipp 12: Die Haut von innen und außen befeuchten

Haben Sie heute genug getrunken? Dann aber los! Ihre Haut wird es Ihnen danken, gerade jetzt, wo die trockene Heizungsluft ihr die Feuchtigkeit entzieht. Außerdem helfen reichhaltige Emulsionen mit einem Fett- und Wasseranteil, trockene Stellen zu lindern. Auch bei der Lippenpflege sollten Sie Produkte mit einem Wasseranteil verwenden und empfehlen. Cold Creams schützen empfindliche Haut außerdem vor der Kälte.

Tipps um in der (Vor-) Weihnachtszeit gesund zu essen

Tipp 13: Süßes lockt überall

Der Advent hält seine eigenen, typischen Leckereien parat: Lebkuchen, Plätzchen, Glühwein, Spekulatius, kandierte Äpfel, gebrannte Mandeln, … die Liste ist lang. Wie bei Arzneimitteln gilt auch hier: „Die Dosis macht das Gift.“ Naschen Sie also nicht mehr, sondern einfach genauso viel wie den Rest des Jahres über, aber greifen Sie im Dezember zu speziellen Weihnachtsleckereien: Plätzchen statt Kekse, Glühwein statt Cocktails, Dominosteine statt Chips.

Tipp 14: Auch unter den Weihnachts-Snacks gibt es gesündere Alternativen

Auch im Advent können Sie unter den typischen Leckereien die weniger zuckrigen wählen. Besonders für die Diabetiker unter Ihren Kunden ist das ein wertvoller Tipp, um den Blutzuckerspiegel nicht zu schnell nach oben steigen zu lassen. So hat ein kandierter Apfel einen höheren Zuckeranteil als ein Bratapfel. Nüsse und Mandeln geben auch ein weihnachtliches Gefühl, besonders, wenn man sie mit einem weihnachtlichen Nussknacker öffnet.

Die beste Übersicht über die Inhaltsstoffe hat man natürlich, wenn man selbst kocht und backt: Tauschen Sie bei Ihren Plätzchen doch einmal einen Teil des Mehls gegen Vollkornmehl aus und reduzieren Sie den Zuckeranteil. Greifen Sie für Bratäpfel nicht zu sauren Sorten, die Sie dann nachzuckern, sondern verwenden Sie gleich eine süßere Sorte und lassen Sie den Zucker weg – in den Rosinen, dem Marzipan und der Vanillesoße steckt schon genug. Für Ihren selbstgemachten Glühwein verwenden Sie am besten einen Rotwein, der Ihnen kalt und pur schon schmeckt, dann benötigen Sie für das gewürzte Heißgetränk weniger Zucker.

Tipp 15: Was wähle ich auf dem Weihnachtsmarkt?

Viele Weihnachts- und Christkindlmärkte wurden in diesem Jahr abgesagt oder kurzfristig geschlossen. Falls Sie aber einen Markt besuchen, gibt es auch dort Speisen, die gesünder sind als andere. Die klassische Champignonpfanne mit Knoblauchsoße ist zwar nicht unbedingt fettarm, enthält aber Ballaststoffe und keine schnellwirksamen Kohlenhydrate. Der perfekte Snack sind heiße Maronen.

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