Das Wort DIY in Holzbuchstaben, drum herum Schere, Bastelutensilien, Kunstbedarf
DIY ist Trend. © Jaruwan Jaiyangyuen / iStock / Getty Images Plus

Selbstversorger

HERSTELLEN STATT HAMSTERN - MIT DIY DURCH DIE PANDEMIE

Klopapier ist schon kurz nach Ladenöffnung ausverkauft, Grundnahrungsmittel sind heiß begehrt. Die PTA IN DER APOTHEKE hat sieben clevere Tipps, mit denen Sie den Kampf im Supermarkt vermeiden und nebenbei Nachhaltigkeit in Ihren Alltag bringen können.

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Mit der am 22. März beschlossenen bundesweiten Kontaktbeschränkung versucht die Bundesregierung, das Infektionsrisiko zu senken und die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Einkaufsgänge sind weiterhin erlaubt, sollen jedoch nach Möglichkeit nicht täglich stattfinden. So ist die Nachfrage nach Bedarfsartikeln zur Grundversorgung und lang haltbaren Lebensmitteln gestiegen. Wir haben kreative Lösungen gefunden, mit denen Sie auch ohne Hamsterkäufe Vorräte schaffen können.

Kartoffeln und Gemüse anbauen
Wer im Garten noch etwas Platz hat oder auf seinem Balkon ein kleines Beet anlegen kann, hat jetzt im Frühjahr die Gelegenheit, sein eigenes Gemüse anzupflanzen. Kartoffeln lässt man ab März vorkeimen, um sie dann im April oder Mai in die Erde zu legen. Das geht auch in einem Blumentopf oder alten Jutesack – Kartoffeln sind nicht sonderlich anspruchsvoll. Sobald das Kraut verwelkt ist, können die Knollen geerntet werden. Zwischendurch immer wieder anhäufeln. Fenchel sollte man ebenfalls jetzt schon bei Raumtemperatur vorziehen, damit er ab April ins Beet gepflanzt werden kann. Kohlrabi kann man besonders schnell ernten, einige Sorten lassen sich bereits jetzt direkt ins Freiland aussäen. Auch Kräuter und Sprossen gedeihen gut auf der Fensterbank. Schon bald haben Sie Ihre eigene Vitaminquelle.

Nudeln selbst machen
Die italienische Teigware war schon ausverkauft, oder Sie haben spontan Lust auf frische Pasta bekommen? Machen Sie Ihre Nudeln doch selbst! Sie benötigen nur Mehl, Hartweizengrieß, Eier und Öl. Bandnudeln oder Ravioli kann man auch ohne Nudelmaschine ausrollen und schneiden. Die selbstgemachten Nudeln lassen sich getrocknet eine Weile aufbewahren - oder man verspeist sie einfach gleich.

Grundrezept für Nudelteig
Zutaten:

300 g Hartweizenmehl
3 Eier
1 EL Olivenöl
Salz
Zubereitung:
Mehl mit 1 TL Salz mischen, Eier und Öl dazugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten. 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen. Den Teig portionsweise auf bemehlter Arbeitsfläche ausrollen und ggf. durch eine Nudelmaschine walzen (Walzenöffnung immer enger stellen). Die Nudeln nach Wunsch zurechtschneiden, kurz trocknen lassen, in Mehl wenden und in kochendem Wasser circa drei Minuten kochen lassen.

Sauer konservieren
Gewürzgurken, Karottenstifte, Paprika und viele weitere Gemüsesorten sind lange Zeit haltbar, wenn man sie mit Weißweinessig, Zucker und Salz aufkocht und in Schraubgläser einlegt. Die nötige Würze verleihen Knoblauch, Senfkörner und Kurkuma, je nach Geschmack kann man natürlich auch mit Kräutern, Chili und anderen Aromen experimentieren. Schon hat man einen Vorrat für Salate, zum Kochen oder fürs Abendbrot zur Hand.

Marmelade einkochen
Eine weitere Methode des Haltbarmachens ist das Einkochen mit Zucker. Aus den Früchten Ihrer Wahl und weiteren Zutaten wie Zimt, Vanille oder Ingwer entsteht der süße Obstaufstrich fürs Frühstück. Einmal in größerer Menge hergestellt, steht Ihnen auf lange Zeit immer wieder ein Glas zur Verfügung. Und sollten Sie eine Sorte irgendwann nicht mehr sehen können, eignet die Konfitüre sich auch als Geschenk.

Hefe selbst herstellen
Wer beim Backen mit Hefeteig noch weitergehen will, als nur den Teig zu kneten, kann sich vorab auch seine Hefe selbst züchten. Dazu braucht man nur Wasser, Zucker und ungeschwefeltes Trockenobst wie Datteln oder Pflaumen. Die Mikroorganismen vermehren sich an einem warmen Ort bei regelmäßigem Schütteln innerhalb von fünf bis zehn Tagen zu einer gebrauchsfertigen Menge Hefe. Die Wildhefe lässt sich außerdem in noch kürzerer Zeit aus dem ersten Ansatz immer wieder aktivieren und vervielfältigen, so können Sie regelmäßig Pizza und Süßgebäck zubereiten.

Dusche statt Papier
Die Reinigung des Pos mit Wasser ist hautschonend und beugt Irritationen vor, wie kratziges Toilettenpapier sie hervorrufen kann. In Japan sind in die Toilette integrierte Bidets gang und gäbe. Auch hierzulande kann man Dusch-WCs einbauen, alternativ gibt es aber auch einzelne Po-Duschen und, für Minimalisten und Reisende, Aufsätze für PET-Flaschen. Das schont nicht nur das Gesäß, sondern auch den Toilettenpapierverbrauch.

Reinigungsmittel aus der Apotheke
Als PTA sitzen Sie an der Quelle: Mit Reinigungsmitteln aus apothekenüblichen Rezeptursubstanzen können Sie sich selbst versorgen. Verdünnte Essig- oder Zitronensäure löst Kalkflecken in Küche und Bad. Als Allzweckreiniger dient eine Ethanol-Wasser-Mischung und aus Natron lässt sich Badreiniger herstellen. Der Frühjahrsputz erledigt sich dadurch zwar nicht von alleine, ist aber umweltfreundlich und macht so vielleicht auch etwas mehr Spaß.

Für einige Mittel des täglichen Bedarfs sind Sie also nicht auf den Supermarkt angewiesen. Es gibt viele Ideen, mit denen man unabhängiger vom Einkaufen wird und Vorräte selbst anlegen kann. Bestimmt fallen Ihnen auch noch einige ein!

Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quellen:
https://www.meine-ernte.de/gemuese-abc/kartoffel/
https://www.selbstversorger.de/maerz-gemuese/ 
https://www.smarticular.net/wege-um-gemuese-zu-konservieren-gesunder-wintervorrat-aus-dem-garten/
https://utopia.de/ratgeber/hefe-selber-machen-wilde-hefe-ansetzen-und-vermehren/  

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