Eine Frau um die 50 bereitet sich aus Kräutern, Blattgemüse und Saaten einen grünen Smoothie zu.© OKrasyuk / iStock / Getty Images Plus
Kein Alkohol, kein Zucker oder keine tierischen Produkte: Es ist Trend, den Januar für eine Challenge zu nutzen und so einen gesunden Lebensstil auszuprobieren.

Dry January, Veganuary & Sugarfree-Challenge

EIN MONAT OHNE ZUCKER, ALKOHOL UND FLEISCH – MACHT DAS SINN?

Der Januar ist bei manchen Menschen der Monat des gewollten Verzichts. Mal soll es ohne Alkohol gehen, mal ohne Zucker oder tierische Produkte. Doch bringt das überhaupt was? Und wenn ja, wie viel?

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Es nennt sich Dry January, Veganuar oder Sugarfree-Challenge: Zucker, Fleisch, Alkohol – alles verboten, genauer gesagt: Es wird freiwillig verzichtet. Nützt das was? Ganz klare Antwort: ja!

Zum Beispiel Zucker: Bereits nach drei bis vier Tagen sind positive körperliche Veränderungen bemerkbar. Der entlastete Stoffwechsel und der stabile Blutzuckerspiegel bedanken sich mit mehr Energie tagsüber und einem tieferen und festeren Schlaf nachts. Da eine zuckerfreie Ernährung weniger Kalorien hat, macht sich schnell ein erster Gewichtsverlust bemerkbar. Der Atem ist frischer, denn nun haben die Mundbakterien weniger Nahrung. Und gegen Ende des Monats wird es richtig krass: Das Hautbild ist ebenmäßiger (Zucker verstärkt Hautunreinheiten wie Pickel oder Akne). Das Herz schlägt ohne die sprunghafte Insulinausschüttung durch die üppige Zuckerzufuhr ruhiger. Der Anteil des Körperfetts wird reduziert. Und in einer Probandenstudie fiel den Teilnehmern auf, dass ihr Geschmackssinn deutlich feiner geworden war.

Ohne Fleisch schläft sich’s besser

Auch bei einer veganen Ernährung profitiert die Tiefe des Schlafes – und mit der Verdauung klappt es auch besser. Während diese nämlich bei Allesessern zwischen 24 und 72 Stunden dauert, werden pflanzliche Lebensmittel in nur 6 bis 12 Stunden verstoffwechselt und ausgeschieden. Ein Gewichtsverlust kann schnell eintreten: Zweigramm Kilo in der ersten Woche sind durchaus üblich. Dabei handelt es sich in der Regel um Wassereinlagerungen, ohne die man sich oft leichter fühlt.

Messbar ist die Ernährungsumstellung auch im Blut: Die Cholesterin- und Blutzuckerwerte sinken. Der Blutdruck normalisiert sich außerdem durch die hohe Kaliumzufuhr bei veganer Ernährung. Das kann bedeuten: Es erübrigt sich die Einnahme lipidsenkender Medikamente. Auch der Blutdruck sollte kontrolliert werden; eventuell müssen Medikamente reduziert werden. Falls eine Fettleber besteht, könnte die sich prächtig erholen, denn auch der Harnsäurewert geht zurück. Schwangeren, Kindern und Jugendlichen raten Ernährungsexperten allerdings von dieser Challenge ab.

„Die Leber erholt sich verblüffend schnell“

Wer jeden Tag Alkohol konsumiert, der wird ebenfalls deutliche Veränderungen an seinem Körper wahrnehmen, wenn er darauf verzichtet. Der Schlaf wird tiefer, die Leistungsfähigkeit tagsüber gestärkt. Das erklärt Dr. Jarmila Mahlmeister, Chefärztin an der Betty Ford Klinik in Bad Brückenau, so: „Wenn die Leber durch Alkoholverzicht entlastet wird, baut sie sofort eingelagerte Fette ab. Die Triglyceride reduzieren sich schon nach wenigen Tagen, bei den Cholesterinen dauert es länger. Aber generell erholt sich unsere Leber verblüffend schnell.“

Und: Eine überlastete Leber macht müde. Wer auf Alkohol verzichtet, ist daher wacher, fitter und leistungsfähiger. Wer auf ihn verzichtet, bekommt außerdem straffere Konturen und eine glattere Haut, denn Alkohol schwemmt durch den von ihm verursachten Lymphstau auf. Ach ja, und Alkohol hat jede Menge Kalorien.

Quelle: Focus

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