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Thermalwasser

DEUTSCHLAND SUCHT DAS SUPERWASSER

Sie haben einen Schatz in einer Fülle von Produkten in der Apotheke: Ganz gleich ob Akuthilfe bei irritierter Haut, während einer Strahlentherapie oder zur allgemeinen Pflege: Thermalwasser ist ein Multitalent.

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Apothekenkosmetik mit Thermalwasser ist längst kein Geheimtipp mehr. Insbesondere für Kunden mit sensibler Haut, Allergien, Rosazea oder Neurodermitis bietet sie sich zur täglichen Pflegeroutine ideal an. Mehr noch: Thermalwasser in Sprühflaschen oder als Bestandteil in Hautcremes kann zahlreiche Therapien unterstützen und so der Haut zur Gesundung helfen. Das ist mittlerweile in zahlreichen Studien belegt. Thermalwasser ist Wellness für die Haut: Es ist hautberuhigend, mildert Irritationen sowie Rötungen, kann die Hautempfindlichkeit verbessern, Schwellungen, Juckreiz und Brennen lindern. Dazu verleiht es ein samtweiches und gepflegtes Hautgefühl.

Was ist Sole, Heil- und Thermalwasser? Schon im alten Rom bediente man sich an vulkanischen Thermalquellen. Heute wird es mit modernsten Geräten aus natürlichen Quellen tief im Boden gefördert. Ist das aus meist tausend Meter Tiefe gewonnene Wasser dabei mindestens zwanzig Grad warm, handelt es sich um Thermalwasser. Heilwasser dürfen sich Quell- oder Thermalwässer nennen, wenn bereits kleinste Mengen davon eine wissenschaftlich anerkannte Heilwirkung haben. Wichtig dabei ist der Mindestgehalt von einem Gramm gelöster, fester Stoffe pro Liter. Ist der natürliche Salzgehalt im Wasser sehr hoch, ist es Sole. Hier kann der Salzgehalt bis zu sechs Prozent betragen. Solche Produkte werden erfolgreich bei Atemwegserkrankungen eingesetzt.

Einzigartiger Mineraliencocktail Auf dem Weg aus der Tiefe an die Erdoberfläche reichert sich das Wasser durch den Kontakt mit Gesteinen mit Spurenelementen und Mineralien an. Typisch für Thermalwasser ist deshalb ein hoher Gehalt an Mineralien und Salzen. Meist sind Calcium, Selen, Strontium, Magnesium und Eisen im Wasser enthalten. Andere sind von Natur aus reich an Schwefel, Radon oder sogar Kohlensäure. Diese natürlichen Mineralstoffe können über die Haut aufgenommen werden. Nicht nur zur Hautpflege problematischer Haut eignen sich deshalb Produkte mit Thermalwasser bestens. Je nach Konzentration und Zusammensetzung der Inhaltsstoffe wird es, insbesondere als Kur, beispielsweise bei Stress, Rheuma und muskulären Verspannungen erfolgreich genutzt.

Entspannung garantiert Die Anwendung einer Creme mit Thermalwasser ist Wellness für die Sinne. Tragen Sie etwas Creme auf die Hand Ihrer Kundin auf oder erfrischen Sie die Gesichtshaut mit dem Sprühnebel aus der Flasche. Eine Wohltat mit sofortigem Frischekick. Wird Thermalwasser zum Sprühen im Kühlschrank aufbewahrt, kann es gleich mehrfach erfrischen. Einerseits bekommt die Haut eine Extraportion Mineralstoffe und Spurenelemente, andererseits wird sie mit Feuchtigkeit versorgt und die kühle Brise macht augenblicklich wach. Auch als Gesichtswasser oder zum Fixieren des Make-ups bietet es sich ideal an.

Wer es zunächst einfach mal ausprobieren möchte, kann mit einem Minispray starten. Diese Minis passen perfekt in jede Handtasche und dürfen auch beim Fliegen im Handgepäck mit auf die Reise. Im Flugzeug, der Bahn oder im Auto immer wieder aufs Gesicht sprühen, das hält frisch und wach. Perfekt eignet sich das Spray zudem bei schweren Beinen. Einfach etwas aufsprühen, schon sind sie erfrischt. Eine Spritztour fürs Haar gefällig? Einfach etwas aufs trockene Haar sprühen, anschließend Föhnen oder mit den Händen in Form kneten. Das macht die Haare locker und gut frisierbar.

Pflegeklassiker vom Baby bis zum Senior Ganz gleich welches Alter: Pflegeprodukte mit Thermalwasser für die jeweilige Zielgruppe sind wohltuend und wirksam. Auch wenn die Haut tendenziell eher sensibel und problematisch ist. Selbst Kunden, die normalerweise eine sehr robuste Haut haben, neigen manchmal zu Rötungen, Juckreiz, Unreinheiten oder Irritationen. Raten Sie hier zu Pflegeprodukten, denen Thermalwasser zugesetzt ist. Neben Cremes und beispielsweise Wund- und Heilsalben kann auch hier das Spray gute Dienste leisten. Einfach mehrmals täglich aufsprühen, den Rest erledigen die wirksamen Bestandteile im Wasser.

Spezialeinsatz gefällig? Thermalwasser lässt sich auch bei Narben, ganz gleich ob frisch oder schon älter, ideal verwenden. Entweder direkt auf die Narbe sprühen oder als thermalwasserhaltige Wund- und Heilsalbe. Für Kundinnen, die eine sensible Haut haben und deshalb so gut wie kein Make-up verwenden können, bietet sich dekorative Kosmetik mit Thermalwasser an. Sogar bei Erkrankungen von Zahnfleisch, Mund- und Rachenraum kann der Thermal-​Sprühnebel zur Beschwerdelinderung beitragen. Ein hilfreiches Aufatmen bietet es Kunden, die eine Strahlentherapie erleben.

Meist werden die zu bestrahlten Stellen mit einem dicken Filzstift angemalt. Dieser darf während der Behandlungszeit nicht entfernt werden. Das Problem: Mit zunehmender Anzahl der Strahlentherapie wird die Haut immer dunkler, trocken und ist sehr gereizt. Empfehlen Sie hier die Anwendung vom Thermalwasserspray: Täglich auf die Haut gesprüht, verwischt es die Filzstiftmarkierungen nicht und bietet der Haut Pflege während dieser schwierigen Zeit. Es sprechen viele Argumente dafür, Thermalwasser stärker in den Fokus der Hautpflege zu setzen.

Den Artikel finden Sie auch in der Sonderausgabe Apothekenkosmetik der PTA IN DER APOTHEKE ab Seite 24.

Kirsten Metternich von Wolff, freie Journalistin

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