Drei Pizzastücke belegt mit Pilzen, Cherry-Tomaten, Tomatensoße und Käse. Der Pizzaboden ist aus Blumenkohl. © Yummy pic / iStock / Getty Images Plus
Blumenkohl ist kalorienarm und punktet mit viel Vitamin C, außerdem B-Vitaminen sowie zahlreichen Mineralstoffen. Damit wird Pizza zu einem fast schon gesunden Genuss.

Rezept-Tipp

PIZZA MAL ANDERS – LOW CARB-VARIANTE AUS BLUMENKOHL

Garen oder dünsten? Viele bereiten Blumenkohl gerne klassisch zu. Doch es geht auch ein bisschen raffinierter etwa als Pizzaboden. Und sogar mit dem Strunk und den Blättern lässt sich Leckeres auftischen.

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Er ist sowas von vielseitig zuzubereiten, der Blumenkohl. Die beste Zeit, ihn zu genießen, ist: jetzt. Noch bis September ist die Gemüsesorte in Deutschland knackfrisch aus regionalem Anbau erhältlich – sie ist dann preislich günstiger.

Am besten festen Blumenkohl kaufen, möglichst mit geschlossenen Blättern, wie die Hamburger Kochbuchautorin Bettina Matthai (Low Carb – die 77 besten 15-Minuten-Rezepte) sagt. An den Blättern lässt sich gut die Frische erkennen. Keinesfalls sollten die Röschen locker sein oder dunkle Pünktchen haben. Das deutet auf einen Pilzbefall hin.

Strunk und Blätter nicht wegwerfen

Bevor es daheim ans Garen, Dünsten, Blanchieren, Braten oder Backen geht, ist der Blumenkohl erst einmal vorzubereiten. Mit einem Messer oder per Hand werden die Blätter entfernt. Dann die Röschen herauslösen oder abschneiden und gründlich in Wasser waschen. Den Strunk und die Blätter bloß nicht wegwerfen, wie die Buckower Kochbuchautorin Nicole Just (Krass lecker vegan) empfiehlt.

Ihr Tipp: In einer „Gemüsereste-Box“ im Gefrierschrank Reste von Biogemüse wie etwa Schalen und Strünke aufbewahren. Wenn genug zusammen ist, lässt sich daraus eine Gemüsebrühe kochen.

Die saftigen Blattrippen des Blumenkohls kann man auch zu einer Rohkost verarbeiten. Sie dafür grob zerteilen und portionsweise im Blitzhacker zerkleinern, so Bettina Matthaei. Dann mit Kräutern und einer Vinaigrette mischen. Sehr gut schmecke die Rohkost, wenn man Hüttenkäse untermischt.

Die eigentlichen Blätter lassen sich wie Spinat verarbeiten, also etwa: Zwiebel und Knoblauchzehe schälen und kleinschneiden, in Olivenöl anbraten, dann die Blätter zugeben, alles köcheln lassen und schließlich mit Salz, Pfeffer und einer Prise Muskatnuss würzen.

Low Carb-Pizzaboden aus Blumenkohl

Aber jetzt endlich zur Hauptsache, den Blumenkohlröschen. Das Garen über Wasserdampf ist eine besonders schonende Zubereitung und die Röschen sind in drei bis fünf Minuten fertig, wie Matthai sagt. Auch beim Dünsten in wenig Wasser oder Brühe gehen nur wenige Nährstoffe verloren.

Blumenkohlröschen fein hacken, drei bis vier Minuten dünsten oder sanft braten. Gemischt mit geriebenem Käse und Ei wird daraus ein Low Carb-Pizzaboden.

Beim Blanchieren kommen die Blumenkohlröschen nur zwei bis drei Minuten in kochendes Salzwasser, dann eiskalt abschrecken – so ist das Gemüse ideal, wenn es in Salaten weiterverarbeitet wird. Man kann Blumenkohl auch super im Backofen zubereiten. Zum Beispiel in einer Panade als Blumenkohl-Wings oder sogar im Ganzen, wie Nicole Just sagt.

Vorgänger der Pizza in Pompeji entdeckt

Dass Pizza auch anders geht, beweist ebenfalls ein Fund auf dem Gelände der versunkenen Stadt Pompeji in Italien. Dort haben Forschende ein rund 2000 altes Wandgemälde entdeckt, das womöglich einen entfernten Vorgänger der Pizza abbildet.

Auf dem Bild ist den Archäologen zufolge ein Fladenbrot zu sehen, das wohl als Unterlage für verschiedene Früchte diente. Der flache Teig mit einem Belag ähnelt auf den ersten Blick der heutigen Pizza. Und nach einer ersten Analyse der Forschenden könnte es sich bei der Darstellung an der Wand eines antiken Hauses tatsächlich um einen entfernten Vorgänger der Pizza handeln.

Doch streng genommen ist es keine Pizza, wie wir sie heute kennen, so die Forschenden. Denn einige charakteristische Eigenschaften, wie Tomaten und Mozzarella, fehlten. Die moderne Pizza gibt es einer Legende nach erst seit 1889. Ein gewisser Raffaele Esposito hatte in Neapel damals die erste Pizza gebacken. Belegt mit grünem Basilikum, weißem Mozzarella und roten Tomaten symbolisierte sie die Farben der italienischen Flagge. 2017 wurde die „Kunst des neapolitanischen Pizzabäckers“ sogar in die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Blumenkohl mit Parmesan-Mandel-Kruste

Aus Blumenkohl lässt sich noch mehr rausholen: etwa eine Parmesan-Mandel-Kruste. Bettina Matthaei hat hierfür ein Rezept, berechnet für zwei Personen.

Das geht so:

  • Zunächst den Backofen auf 200 Grad Umluft vorheizen.
  • Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, dann salzen.
  • Währenddessen den Blumenkohl (450 g Röschen) putzen, in gleichmäßig große Röschen teilen und abbrausen.
  • Im kochenden Wasser je nach Röschengröße fünf bis sechs Minuten bissfest garen, dann abgießen und etwas ausdampfen lassen.
  • Inzwischen eine kleine Auflaufform mit etwas von 60 g weicher Butter ausstreichen.
  • Die restliche Butter mit 60 g Parmesan und 40 g gemahlenen blanchierten Mandelkernen zu einer Paste mischen, mit Salz und Pfeffer würzen und zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie flach drücken – die Paste sollte etwas kleiner als die Auflaufform geformt sein.
  • Jetzt 100 g entstielte Kirschtomaten waschen, vierteln sowie salzen und pfeffern. Die Grillfunktion des Ofens zuschalten.
  • Blumenkohl in die vorbereitete Form geben und die Tomatenstücke dazwischen verteilen.
  • Die Folie von der Paste abziehen und die Blumenkohlmischung damit bedecken.
  • Im vorgeheizten Ofen auf der oberen Schiene vier bis fünf Minuten goldbraun überbacken – fertig!

Quelle: dpa

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