Botenstoffe werden freigesetzt.© Artur Plawgo / Getty Images Plus
Schmerzimpulse gelangen ins Rückenmark und von dort aus weiter zum Gehirn.

Repetitorium

JETZT WISSEN ÜBER SCHMERZEN AUFFRISCHEN! – TEIL 2

Rücken-, Gelenk- und Kopfschmerzen sind nur einige der vielen Schmerzformen, gegen die Kunden ein freiverkäufliches Schmerzmittel wünschen. Zugleich zählen sie zu den häufigsten Beschwerden. Die Ursachen der Qualen zu kennen, hilft Ihnen bei der Beratung.

Seite 1/1 11 Minuten

Seite 1/1 11 Minuten

Folgender Beitrag stellt häufige Schmerzformen vor, bei denen PTA und Apotheker den Betroffenen im ersten Schritt Analgetika im Rahmen der Selbstmedikation empfehlen können. Eine Übersicht über die entsprechenden Schmerzmittel folgt im dritten Teil des Repetitoriums.

Rückenschmerzen

Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung der westlichen Industrienationen klagen wenigstens einmal in ihrem Leben über Rückenschmerzen. 15 Prozent der Deutschen leiden sogar täglich unter ihnen, wobei die höchste Prävalenz in der Altersgruppe der 35- bis 55-Jährigen liegt. Je nachdem in welchem Bereich der Wirbelsäule sie auftreten, bezeichnet man sie als Zervikal- (Halsbereich), Thorakal- (Brustbereich) oder Lumbal-Syndrom (Lendenbereich).

Rückenbeschwerden können viele Ursachen haben. Nur selten sind diese eindeutig feststellbar, wobei ein Bandscheibenvorfall, eine Osteoporose, eine krankhafte Verformung der Wirbelsäule (Wirbelsäulenskoliose), ein altersbedingter Verschleiß der Wirbelsäule (z. B. Spondylarthrose) oder entzündlich-rheumatische Erkrankungen (z. B. Morbus Bechterew) zu den verbreitesten Diagnosen zählen.

In diesen Fällen werden die Rückenschmerzen als spezifisch bezeichnet. Zu 90 Prozent handelt es sich jedoch um unspezifische (funktionelle) Rückenschmerzen, die verspannungsbedingt sind: Durch Fehlhaltungen, Überanstrengung oder einseitige Belastung ist der Muskeltonus dauerhaft verstärkt.

Mangelnde Bewegung oder eine schwache Muskulatur tragen ihr Übriges dazu bei und fördern muskuläre Dysbalancen, die sich mit Verkrampfungen, Verspannungen sowie einer verkürzten Muskulatur und somit schmerzhaft bemerkbar machen. Auch können äußere Einflüsse wie Kälte oder Feuchtigkeit Auslöser für die Beschwerden sein. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht und psychische Belastungen wie beipsielsweise Stress in der Familie oder am Arbeitsplatz.

Während bei dem einem die Schmerzen nur akut und nur von kurzer Dauer sind, plagen sich andere immer wieder mit ihnen herum – die Schmerzen sind chronisch geworden. Etwa zehn Prozent der Betroffenen mit schweren Rückenschmerzen entwickeln sich zu chronischen Schmerzpatienten, deren Lebensqualität durch die Schmerzen stark eingeschränkt wird.

Ursache der langanhaltenden Schmerzen ist meist ein Teufelskreis zwischen Schmerz und Muskelverspannung: Der Schmerz führt zu einer Fehl- und Schonhaltung, wodurch sich die Muskulatur verspannt. Der Gewebestoffwechsel kommt damit aus seinem natürlichen Gleichgewicht, was als gestörte Gewebehomöostase bezeichnet wird und mit einer Minderdurchblutung des betroffenen Areals und Freisetzung schmerzauslösender Botenstoffe einhergeht.

Die Nozizeptoren werden in Folge erneut erregt, so dass sich die Schmerzreize wiederum verstärken. Folglich verschlimmern sich die schmerzhaften Muskelverspannungen und der Kreislauf beginnt wieder von vorne.

Gelenkschmerzen

Ebenso gehören für viele schmerzende Gelenke zum Alltag. Häufig liegt eine Arthrose zugrunde. Circa 20 Millionen Menschen in Deutschland haben zeitweise Arthroseschmerzen, fünf Millionen leiden jeden Tag darunter. Vor allem steigt mit zunehmendem Alter die Zahl der Betroffenen. Bei den über 60-Jährigen ist es bereits jeder Zweite. Die Ursache für die Zunahme im höheren Alter liegt in der Pathogenese der Erkrankung begründet.

Bei der Arthrose handelt es sich um übermäßige altersbedingte Abnutzungserscheinungen aufgrund einer fortschreitenden Degeneration des Knorpelgewebes im Gelenk sowie aller Strukturen, die am Aufbau eines Gelenks beteiligt sind. Es kommt dabei zum Knorpelverlust sowie zu Veränderungen des Knochens und der Gelenkinnenhaut (Synovialis). Es trifft aber auch zunehmend junge Menschen. Bei ihnen spielen vor allem angeborene Fehlstellungen, Bewegungsmangel, Übergewicht, extreme Beanspruchungen beim Sport oder bei beruflichen Tätigkeiten sowie Verletzungen eine Rolle.

Zudem scheinen hormonelle Zusammenhänge zu bestehen. Während in der Altersklasse 65 plus circa ein Drittel Männer unter Arthrose leiden, sind von den Frauen sogar mehr als die Hälfte erkrankt. Darüber hinaus gibt es eine genetische Komponente.

Die Krankheit verläuft langsam aber stetig. Der typische Verlauf einer Arthrose ist durch einen kontinuierlichen Knorpelverlust gekennzeichnet. Der Gelenkknorpel unterliegt während seiner gesamten Lebensdauer Aufbau- und Abbauprozessen. Bei der Arthrose gerät der Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht und die katabolen (abbauenden) Mechanismen überwiegen, was schließlich eine Zerstörung von Kollagenen in der Knorpeloberfläche nach sich zieht.

Die ehemals glatte Struktur ist dann durch Risse, Unebenheiten und Aufrauungen gekennzeichnet, was den reibungslosen Ablauf der Bewegung stört. Abrieb ist die Folge, durch den der Knorpel schrittweise abgetragen wird, bis der Knochen teilweise schließlich ganz frei liegt. Reibt Knochen an Knochen, stellen sich nicht nur unangenehme Schmerzen ein.

Zudem reagiert der Knochen mit Verdichtung und Verhärtung, was seine stoßdämpfenden Eigenschaften stark vermindert. Auch ist im Zuge der Knochenbeteiligung eine Erhöhung des Gelenkinnendrucks und damit die Entstehung von Vertiefungen in der Knochensubstanz (Zysten, Geröllzysten) möglich. Am Rand der Gelenkflächen können sich zum Druckausgleich knöchernde Auswüchse (Osteophyten) bilden, was durch knotig verdickte und deformierte Gelenke sichtbar wird. 

„Der typische Verlauf einer Arthrose ist durch einen kontinuierlichen Knorpelverlust gekennzeichnet.“

Am häufigsten sind die Knie- (Gonarthrose) und Hüftgelenke (Coxarthrose) betroffen. Arthrosen der Hand- und Fingergelenke sind seltener, dann vor allem bei Frauen nach den Wechseljahren. Abnutzungserscheinungen an den Fingerendgelenken werden als Heberden- und die der Mittelgelenke als Bouchard-Arthrose bezeichnet, wobei letztere die seltenere Form darstellt. Schmerzen der Schultern oder Ellenbogen leiden selten an einer Arthrose, vielmehr sind häufig Entzündungen an Sehen und Schleimbeuteln ursächlich verantwortlich.

Zu den frühen Symptomen einer Arthrose zählt der Anlaufschmerz nach einer längeren Ruhephase (z. B. Nachtruhe, lange Autofahrten). Typischerweise bessert sich die Problematik durch Bewegung und geht spätestens nach 30 Minuten wieder vorüber. Im weiteren Verlauf der Erkrankung klagen Betroffene über Schmerzen nach größeren Belastungen (z. B. Wanderung). Die fortschreitende Zerstörung der Gelenke geht mit zunehmenden Bewegungseinschränkungen bis hin zu Deformierungen, Fehlstellungen sowie irreversiblen Funktionseinbußen, Dauerschmerz und Gelenkversteifungen einher.

Volkskrankheit Kopfschmerzen

Stechen, Pulsieren, Hämmern oder Pochen im Kopf – Kopfschmerzen werden ganz unterschiedlich erlebt. Viele kennen die Qualen im Kopf, denn Kopfschmerzen stellen die häufigste Schmerzform dar. Ungefähr 70 Prozent der Menschen verspüren sie zumindest einmal im Leben.

Knapp 40 Prozent der Erwachsenen in Deutschland berichten, mehrmals im Monat darunter zu leiden. In nur zehn Prozent der Fälle werden die Kopfschmerzen durch eine erkennbare Gesundheitsstörung ausgelöst, die ursächlich behandelt werden muss. Die Ursachen sind zahlreich. Zu den eher harmlosen Erkrankungen gehören:

  • fiebrige Infekte
  • Bluthochdruck
  • Diabetes

Zu den eher schwersten Erkrankungen gehören:

  • Hirnblutungen
  • Hirnhautentzündung (Meningitis)
  • Gehirnentzündung (Encephalitis)
  • Tumore
  • Gehirnerschütterungen oder Schädel-Hirn-Traumen infolge von Unfällen

Es können aber auch ein unsachgemäßer Gebrauch von Schmerzmitteln oder die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Hormone) ebenso wie Lebensmittel (z. B. Rotwein), Chemikalien (z. B. Lacke) oder andere Umwelteinflüsse (z. B. Hitze) einen Brummschädel auslösen. Mitunter ist es ein Nikotin- oder Koffeinentzug. Ist der Schmerz eindeutig auf eine Ursache zurückzuführen, spricht man vom sekundären (organischen) Kopfschmerz. 

Viel häufiger bleibt die Ursachenforschung aber ergebnislos. Bei 90 Prozent der Kopfschmerzgeplagten handelt es sich um primäre (ideopatische) Kopfschmerzen, die nicht auf eine Erkrankung ursächlich zurückzuführen sind. Sie stellen ein eigenes Krankheitsbild dar. Die häufigsten Vertreter unter der Vielzahl an verschiedenen Kopfschmerzformen sind Spannungskopfschmerzen und Migräne.

Spannungskopfschmerz

Dieser Schmerztyp ist dumpf und drückend und tritt im Unterschied zur Migräne meist beidseitig auf. Betroffene beschreiben die Kopfschmerzen wie „einen Schraubstock“ oder „ein Band um den Kopf, das zu eng ist“. Die Schmerzen sind von leichter bis mäßiger Intensität und nehmen bei körperlicher Aktivität typischerweise nicht zu. Geräusch- und Lichtempfindlichkeit kann in seltenen Fällen Begleiter sein, tritt aber nie gemeinsam auf.

Auch Übelkeit und Erbrechen sind untypisch für Spannungskopfschmerzen. Die Kopfschmerzdauer reicht von 30 Minuten bis zu sieben Tagen. Die Schmerzen lassen sich in die episodische und chronische Form unterteilen. Zeigen sie sich nur gelegentlich ein bis zwei Tagen im Monat, spricht man vom episodischen Spannungskopfschmerz.

Chronische Spannungskopfschmerzen liegen vor, wenn die Beschwerden an mehr als 15 Tagen pro Monat oder an mehr als 180 Tagen pro Jahr auftreten. Die chronische Form entwickelt sich meist aus dem episodischen Kopfschmerz, wobei eine genetische Veranlagung die Chronifizierung begünstigen kann.

Die Ursache für das Auftreten von Spannungskopfschmerzen ist bis heute nicht geklärt. Die verbreiteste Annahme geht davon aus, dass eine erhöhte Anspannung der Nackenmuskulatur zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Schmerzzentren im Gehirn führt.

Migräne

Migräne gehört zu den häufigsten Kopfschmerzerkrankungen in Deutschland. Insgesamt leiden circa zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung an Migräne, wobei nach der Pubertät Frauen bis zu dreimal häufiger als Männer betroffen sind. Aber auch bereits Kinder und Jugendliche können an einer Migräne erkranken. Bei ihnen stellen sich die Kopfschmerzattacken oft weniger charakteristisch dar, hingegen sind Bauchschmerzeen, Übelkeit und Schwindel das vorherrschende Symptom.

Fast jeder zweite junge Patient leidet noch als Erwachsener an Migräne. Häufigkeit und Ausmaß der Attacken variieren im Erwachsenenalter. Meist ist die Migräne ab dem 50. Lebensjahr weniger ausgeprägt und tritt auch seltener auf. Der Migränekopfschmerz ist pulsierend-pochend, oft mit schnell zunehmender Intensität und nimmt üblicherweise bei körperlicher Aktivität wie Treppensteigen oder Bücken zu. Alltagsaktivitäten sind daher erschwert bis unmöglich.

Charakteristischerweise kommt es während der Kopfschmerzphase zu Begleiterscheinungen wie Übelkeit und/oder Erbrechen sowie zu einer Geräusch-, Licht- und Geruchsempfindlichkeit. In der Regel hält eine Attacke vier bis 72 Stunden an, selten länger. Häufig ist nur eine Schädelhälfte betroffen, allerdings kann der Schmerz auf die andere Seite wechseln. Typischerweise ziehen sich Migränepatienten während einer Attacke zurück und legen sich hin. Schlaf lindert bei vielen den Schmerz.

Grundsätzlich lassen sich bei der Migräne zwei Haupttypen unterscheiden. Die häufigere Form ist die Migräne ohne Aura (85 bis 90 Prozent), bei der die Kopfschmerzen ohne neurologische Symptome wie Sehstörungen mit Flimmersehen (Flimmerskotom), Gesichtsfelddefekte, halbseitige Gefühlsstörungen oder eine Sprachstörung gekennzeichnet sind. Typischerweise entwickeln sich diese Symptome langsam über Minuten und bilden sich binnen einer Stunde wieder zurück.

Bei der selteneren Migräne mit Aura (10 bis 15 Prozent) sind vor der eigentlichen Kopfschmerzattacke neurologische Symptome vorgeschaltet. In einigen Fällen kann die sich normalerweise anschließende Kopfschmerzphase völlig fehlen. Die Ursache einer Migräne ist eine Erkrankung des Gehirns. Durch eine (Über)aktivierung schmerzverarbeitender Zentren werden schmerzvermittelnde Botenstoffe (Neurotransmitter) ausgeschüttet, die eine Entzündungsreaktion an den Blutgefäßen der Hirnhaut auslösen.

Eine besondere Rolle spielen dabei das aus den Enden des Trigeminusnervs vermehrt ausgeschüttete Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) sowie Serotonin. Folge dieser neurogenen Entzündung sind gedehnte, durchlässige Gefäßwände, die überempfindlich auf das pulsierend einströmende Blut reagieren, die der Migränepatient als migränetypische pochende Schmerzen wahrnimmt.

Nach dem aktuellen Wissensstand besteht für die Migräne eine genetische Veranlagung, die dazu führt, dass das Gehirn des betroffenen Migränepatienten auf bestimmte Triggerfaktoren mit einer Migräneattacke reagieren kann. Neben hormonellen Schwankungen, Veränderungen des Schlaf-Wachrhythmus, Stress beziehungsweise Entlastungssituationen nach Stress, werden auch Umweltfaktoren wie Flackerlicht oder Lärm angenommen. Daneben werden bestimmte Nahrungsmittel wie Rotwein, Käse oder Schokolade diskutiert.

Schmerzhafte Regelblutung

Eine eigenständige Schmerzerkrankung, die bei manchen Frauen auch von Migränekopfschmerzen begleitet wird, ist die Dysmenorrhö , also die schmerzhafte Regelblutung. Bei zwei von drei Frauen sind die Kontraktionen der Gebärmutter während der Menstruation mit Schmerzen im Unterleib verbunden. Die Krämpfe können auf den Unterleib beschränkt bleiben oder bis in den Rücken und in die Oberschenkel ausstrahlen. Zudem leiden Betroffene unter Kreislaufproblemen (vor allem Schwindel), Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sowie unter Kopfschmerzen.

Die Beschwerden können bereits einige Stunden vor Blutungsbeginn einsetzen. Meist sind sie zu Beginn der Blutung am stärksten und lassen nach zehn bis zwölf Stunden nach. Unter Stress oder durch einen unregelmäßigen Tagesablauf scheint sich eine Dysmenorrhö noch zu verschlechtern. Die Blutungsstärke hat in der Regel keinen Einfluss auf die Intensität. Etwa zehn Prozent der betroffenen Frauen sind nicht in der Lage, zu arbeiten oder am Schulunterricht teilzunehmen. Vor allem leiden junge Mädchen an einer Dysmenorrhö.

Etwa jeder zweite Teenager ist betroffen. Bestehen die Schmerzen seit der ersten Periode, ohne dass körperliche Ursachen dafür zu finden sind, spricht man von primärer Dysmenorrhö. Ursache ist eine gesteigerte Produktion von Prostaglandinen am Zyklusende. Warum vermehrt Prostaglandine gebildet werden, ist bislang nicht bekannt. Sicher ist nur, dass vor allem Prostaglandin F2 um ein Vielfaches erhöht ist. Der Schmerzmediator lässt die Gebärmutter der Betroffenen stärker und häufiger kontrahieren als bei beschwerdefreien Frauen.

Zudem sind an dem Geschehen noch weitere muskelkontrahierende und gefäßverengende Botenstoffe wie Leukotriene und Vasopressin beteiligt. Letztendlich wird das Gewebe der Gebärmutter schlechter durchblutet und mit weniger Sauerstoff versorgt. Pathophysiologisch handelt sich also um einen ischämischen Schmerz. Die typische Begleitsymptomatik entsteht, da die Botenstoffe über den Blutkreislauf durch den ganzen Körper strömen. Im Laufe der Jahre werden die Beschwerden (meistens) schwächer, vor allem nach einer Geburt. In seltenen Fällen bleiben sie darüber hinaus bestehen.

Lassen sich die Schmerzen auf eine organische Ursache zurückführen, liegt eine sekundäre Dysmenorrhö vor, bei der die Grenzen der Selbstmedikation erreicht sind. Häufig stellen sich dann erst in späteren Jahren nach zahlreichen beschwerdearmen Zyklen zum ersten Mal unvermittelt besonders starke Regelschmerzen ein.

Eine sekundäre Dysmenorrhö kann aber ebenso bereits ab der ersten Menstruation vorliegen. Fehlbildungen oder Lageanomalien der Gebärmutter oder eine Endometriose sind einige Beispiele, die starke Regelschmerzen von Anfang an auslösen. Später sind es unter anderem mechanische Verhütungsmittel (z. B. Spirale), Myome oder eine gestörte Hormonbalance die Ursache.

Zahnschmerzen

Typischer Fall für die Selbstmedikation sind auch Probleme mit den Zähnen. Nicht nur Karies, auch Entzündungen an der Zahnwurzel, im Kieferknochen oder des Zahnfleisches (Paradontitis) können Ursachen für Schmerzen sein. Auch wenn fast jeder Zahnschmerzen unterschiedlicher Genese kennt, hat sich in den letzten 25 Jahren die Zahn- und Mundgesundheit bei den Erwachsenen in Deutschland verbessert.

Die Kariesprävalenz ist insgesamt auf einem geringen Niveau und die Anzahl der gesunden Zähne ohne Füllungen ist gestiegen, während sich die fehlenden Zähne verringert haben. Die Prävalenz der schweren Parodontitis hat sich weniger deutlich verändert und ist bei älteren Erwachsenen tendenziell gleichbleibend. Die Verbesserungen werden auf die zunehmende Verwendung von interdentalen Hilfsmitteln, elektrischen Zahnbürsten und vor allem auf fluoridierte Zahncreme zurückgeführt.

Halsschmerzen

Anlagetika sind auch eine gute Empfehlung bei Halsschmerzen. Banale Halsschmerzen, die durch Infektionen der oberen Atemwege verursacht werden, können prinzipiell lokal oder systemisch behandelt werden. Da die meisten Antiseptika zum Lutschen oder Gurgeln vorrangig gegen Bakterien wirken und damit gegen die zumeist viral ausgelösten Halsschmerzen nur begrenzt effektiv sind, stellen orale Analgetika wie Ibuprofen oder Naproxen eine sehr wirkungsvolle und auch leitliniengerechte Alternative zur kurzzeitigen Linderung von Rachenbeschwerden dar.

×