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Forschung Medizin

ARZNEIPFLANZENSÄFTE

Wertvolles Hintergrundwissen über Inhalt, Herstellung und Galenik von naturreinen Heilpflanzensäften ist die Voraussetzung für eine qualifizierte Beratung in der Apotheke.

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Arzneimittelstatus – Presssäfte gehören zu den ursprünglichsten Darreichungsformen der Phytotherapie und haben eine jahrtausendealte Tradition. Im Zeitalter der modernen Galenik, bei der Arzneimittel größtenteils in Form von Kapseln, Tabletten oder Tropfen angeboten werden, wird ihre Wirkung oftmals unterschätzt. Doch sie stehen diesen Darreichungsformen nicht unbedingt nach. Frischpflanzensäfte sind keine Alternativmedizin, sie wirken allopathisch und gehören zur naturheitlich orientierten Schulmedizin.

Das Unternehmen Schoenenberger umfasst in seinem Sortiment 33 verschiedene Presssäfte, von denen zwei Drittel Arzneimittelstatus haben. Der Arzneimittelstatus der Säfte garantiert dem Verbraucher nach dem Arzneimittelgesetz (AMG) Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit. Frischpflanzensäfte sind Vielstoffgemische und das Pressverfahren sorgt dafür, dass – anders als Zubereitungen aus den Extrakten – der gesamte Wirkstoffring der Pflanze erhalten bleibt. So gehen Gerbstoffe, Polysaccharide, Flavonoide, Bitterstoffe, ätherische Öle sowie Mineralien, Spurenelemente und Vitamine in das Arzneimittel über.

Das Zusammenspiel dieser unterschiedlichen Inhaltsstoffe bewirkt durch seine synergistische Wirkweise mehr als die Summe der Einzelsubstanzen, da die Stoffe durch ihre Diversität an mannigfaltigen Körperstrukturen angreifen. Gleichzeitig ermöglicht die gelöste, für den Organismus leicht aufzunehmende Form eine hohe Bioverfügbarkeit der Pflanzenwirkstoffe. Die Säfte enthalten keine Zusatz- oder Hilfsstoffe, wie Zucker, Alkohol oder Konservierungsmittel. Ihre hohe Wertigkeit und ihre gute Haltbarkeit garantiert das Herstellungsverfahren: Die verarbeiteten Pflanzen – bei Schoenenberger überwiegend aus regionalem natur- und sozialverträglichem Bioanbau oder aus kontrollierter Wildsammlungen – werden zu einer für jede Pflanze definierten Erntezeit eingebracht, nämlich dann, wenn der Zellsaft die höchste Wirkstoffkonzentration hat.

So kann eine Konstanz des Produktes gewährleistet werden. Innerhalb weniger Stunden werden die Pflanzen verarbeitet, also zerkleinert und in einer speziellen Pflanzenpresse ausgepresst. Der Pflanzensaft wird mittels einer Zentrifuge von Trübstoffen befreit, kurz und schonend erhitzt, um schädliche Keime zu eliminieren und dann unter hygienischen Verhältnissen am gleichen Tag noch in Glasflaschen abgefüllt oder in kaltaseptischen sterilen Großbehältern für eine spätere Weiterverarbeitung, beispielsweise zu Mischprodukten, aufbewahrt.

In der originalverschlossenen Flasche bleibt der Saft monate- bis jahrelang haltbar und kann selbst nach dem Öffnen im Kühlschrank in der Regel innerhalb von zwei- bis drei Wochen verzehrt werden. Übrigens: Der Hinweis: „vor Gebrauch schütteln“ sollte bei der Beratung nicht fehlen, da sich Feststoffe bei dem Naturprodukt am Flaschenboden absetzen können.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 02/2022 auf Seite 10.

„Arzneimittel: Heilpflanzensaft“, Online Pressekonferenz vom 28. Oktober 2021. Veranstalter: Salus Haus, Walther Schoenenberger Pflanzenkraftwerk.

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