Mann reinigt sein Gesicht© Maridav / iStock / Getty Images Plus
Es gibt zahlreiche Formen von Akne, die auch bei Erwachsenen auftreten können.

Akne

PICKEL, PUSTELN UND PSYCHOSTRESS

Akne ist die weltweit häufigste Hautkrankheit und trifft einen Großteil der Teenager. Unter den deutlich sichtbaren Mitessern, Knötchen und Eiterpickeln leidet auch die Seele. Im Beratungsgespräch ist viel Fingerspitzengefühl gefragt.

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Die Haut sieht Rot, blüht, glänzt, ist entzündet, weist rötliche Knötchen, dunkle Mitesser oder auch dicke, eitrige Pusteln auf. Akne ist eine quälende, psychisch mitunter sehr belastende und recht hartnäckige Hauterkrankung. Und sie tritt fatalerweise bevorzugt in einer Lebensphase in Erscheinung, in der der Mensch ohnehin sehr sensibel, oft unsicher und auf Äußerlichkeiten fixiert ist: In der Pubertät!

Acne vulgaris, wie Mediziner die klassische Form der Pickelplage nennen, macht einem Großteil der Teenager zumindest zeitweise zu schaffen. Schätzungsweise 60 bis 80 Prozent der Jugendlichen, manche Quellen sprechen sogar von über 90 Prozent, sind davon betroffen; etwa 15 bis 30 Prozent werden von mittelschwerer bis schwerer Akne geplagt.

„Akne macht den meisten Teenagern zu schaffen.“

Generell diagnostizieren Ärzte die Hauterkrankung bei Jungen und jungen Männer etwas häufiger als bei Mädchen und jungen Frauen. 
Die gute Nachricht: Bei vielen verschwinden die Pickel nach dem 20. Geburtstag wieder von selbst. Diese Tatsache ist zwar erfreulich, macht eine frühzeitige, maßgeschneiderte Akne-Therapie allerdings nicht überflüssig.

Im Gegenteil: Eine systematische Behandlung mit individuell passenden, topischen und falls erforderlich auch systemischen Arzneimitteln sowie eine sinnvolle, auf den Hautzustand abgestimmte Pflege reduzieren das Risiko für Komplikationen und Langzeitfolgen wie Narbenbildung – und tragen zudem dazu bei, die Lebensqualität zu verbessern und das Selbstbewusstsein der jungen Patienten zu steigern. 
 

Hormonelle Kapriolen

Warum vor allem Teenager unter Akne leiden? Verantwortlich dafür sind in erster Linie hormonelle Veränderungen, die in der Übergangsphase von der Kindheit zum Erwachsenenalter stattfinden. Der Körper – übrigens auch der weibliche – bildet verstärkt männliche Geschlechtshormone. Diese Androgene regen die Talgdrüsen der Haut an, mehr Hautfett (lateinisch: Sebum) zu produzieren.

Es kommt zu einer Talgdrüsenüberfunktion, häufig zeigt sich die Haut in der Pubertät fettig. Normalerweise gelangt der Talg über den Talgdrüsenkanal mühelos an die Hautoberfläche. Bildet sich am Ausgang einer Talgdrüse jedoch eine Hornschicht, die den Ausführungsgang verstopft, kann das Sebum nicht mehr abfließen.

Das ölige Sekret sammelt sich in der Talgdrüse – und in der Folge entsteht ein Pickel. Siedeln sich in den verstopften Talgdrüsen Bakterien an, entzündet sich die Haut. Dass manche Jugendliche unter ausgeprägter Akne leiden, während sich bei anderen nur gelegentlich vereinzelte Pickel zeigen, lässt vermuten, dass neben hormonellen Ursachen auch Einflüsse wie die genetische Disposition und das Immunsystem eine Rolle spielen.

Verschiedene Formen

Mediziner unterscheiden verschiedene Formen und Ausprägungen der Akne:

  • das erste und leichteste Stadium der Acne vulgaris wird fachsprachlich Acne comedonica genannt. Typisch dafür: Offene und geschlossene Mitesser, medizinisch Komedonen, zeigen sich insbesondere im Gesicht, oft auf der Stirn, der Nase und den Wangen, bei einigen Teenagern zudem auf dem Rücken. Entzündungen sind eher selten; die Chancen stehen gut, dass die „harmlosen“ Hautirritationen komplikationslos ohne Narbenbildung abheilen.
  • Die häufigste Form der Acne vulgaris heißt Acne papulopustulosa. Neben Komedonen kennzeichnen entzündliche Papeln und Pusteln diese mittelschwere Ausprägung der Hauterkrankung. Zur Erinnerung: Bei Papeln handelt es sich um kleine, runde bis ovale, berührungsempfindliche Knötchen, die über die Hautoberfläche erhaben sind. Farbe und Konsistenz können variieren. Als Pustel bezeichnen Dermatologen eine mit Eiter gefüllte Blase, die sehr oft rot ist und einen weißen Kopf hat. Pusteln können schmerzhaft sein. Von Acne papulopustulosa sind – neben dem Gesicht im Bereich von T-Zone (Stirn, Nasenrücken, Kinn) und Wangen – häufig weitere Körperpartien betroffen, oft die Schultern, der Rücken und die Brust, seltener die Oberarme. Nach dem Abklingen der Entzündungsprozesse können Narben zurückbleiben.
  • Acne conglobata heißt die schwerste Form der Akne. Charakteristisch dafür sind zahlreiche Papeln, Pusteln und entzündliche Knoten, die oft rötlich verfärbt und schmerzhaft sind. Die Talgdrüsen können so massiv anschwellen, dass es in der Haut zu Abszessen und Fistelbildung kommt. Acne conglobata ist, im Unterschied zu den weniger schweren Akne-Formen, auch auf dem Rücken stark ausgeprägt. Langzeitfolgen, insbesondere auffällige Narbenbildung nach dem Abheilen, sind wahrscheinlich.
  • Eine seltene, sehr schwere Verlaufsform, bei der es zusätzlich zu ausgedehnten Hautveränderungen und zu Fieber und Gelenkentzündungen kommt, ist die Acne fulminans. Davon sind insbesondere Jungen im Teenageralter betroffen.

Nicht nur ein Teenie-Problem 

Akne plagt nur Jugendliche? Weit gefehlt! Es gibt zahlreiche Formen der Hauterkrankung, die in anderen Lebensabschnitten auftreten. Dazu gehören zum Beispiel die folgenden.

+ Acne tarda: Sie wird auch als Spätakne bezeichnet, weil sie typischerweise erst im Erwachsenenalter, oft zwischen dem 25. und 45. Geburtstag, in Erscheinung tritt.
+ Acne neonatorum: So heißt die Neugeborenen-Akne, die sich etwa zwei bis vier Wochen nach der Geburt zeigt. Typische Merkmale sind harmlose, kleine rote Pusteln mit gelblichen Knötchen in der Mitte, die auf den Wangen und der Nase des Säuglings auftauchen.
+ Acne infantum: Sie tritt bei Babys ab dem dritten Lebensmonat und Kleinkindern in Erscheinung und kann äußerst hartnäckig sein. Die exakten Ursachen sind bislang unklar, möglicherweise spielt eine vorübergehende Überproduktion von Androgenen eine Rolle.
+ Acne inversa: Wiederkehrende Entzündungen, die vorwiegend an behaarten Hautpartien und in den Bereichen großer Hautfalten, etwa in den Achselhöhlen, der Leistenregion und im Genitalbereich, lokalisiert sind, prägen diese  chwere Erkrankung. Sie wird fachsprachlich Hidradenitis suppurativa genannt und kann Menschen aller Altersgruppen treffen. Oft tritt Acne inversa erstmals bei jungen Erwachsenen vor dem 30. Lebensjahr in Erscheinung.
+ Acne medicamentosa: So bezeichnen Experten eine durch Medikamente hervorgerufene Akne-ähnliche Hautveränderung bzw. eine bereits bestehende Akne, die durch die Einnahme bestimmter Arzneimittel verschlimmert wird. Zu den potenziellen Auslösern gehören unter anderem Glucocorticoide, halogenhaltige Medikamente (Brom, Lithium, Jod, Chlor) und Vitamine der B-Gruppe.

Rasche Diagnose

Die deutlich sichtbaren Symptome der Hauterkrankung ermöglichen es dem Dermatologen vergleichsweise schnell, eine zuverlässige Diagnose zu stellen und andere Erkrankungen, die mit ähnlichen entzündlichen Hautveränderungen einhergehen, auszuschließen. Wie Acne vulgaris therapiert wird, richtet sich maßgeblich nach der Ausprägung von Symptomatik und Beschwerden.

Zur Verfügung stehen neben rezeptfreien Präparaten für die topische Therapie, die vor allem bei leichterer Akne indiziert sind, zahlreiche rezeptpflichtige Dermatika sowie Arzneimittel für die systemische Behandlung. Letztere sind bei schweren Verlaufsformen oft unersetzlich. Für den größtmöglichen Therapieerfolg werden in der Praxis häufig unterschiedliche Arzneistoffe miteinander kombiniert.

Topische Therapie

Der rezeptfreie Wirkstoff Benzoylperoxid, der unter anderem in Form von Suspensionen und Gelen erhältlich ist, gehört zu den klassischen Akne-Mitteln für die topische Behandlung aller Formen von Acne vulgaris. Er wirkt antibakteriell und keratolytisch – und so gegen die wichtigsten pathogenetischen Mechanismen der Entstehung der Hautkrankheit.

Bei leichter und mittelschwerer Akne kann Benzoylperoxid das Hautbild innerhalb einiger Wochen verbessern. Der Wirkstoff wird in unterschiedlichen Konzentrationen (2,5 bis 10 %) angeboten, wobei geringer dosierte Dermatika insbesondere für das Gesicht und empfindliche Haut geeignet sind, während höhere Konzentrationen für „robustere“ Regionen wie den Rücken infrage kommen.

„Unter Pickeln leidet auch die Seele.“

Bei leichter bis mittelschwerer papulopustulöser Akne, aber auch zur Therapie der Hauterkrankung Rosazea, kommen Topika mit dem Wirkstoff Azelainsäure infrage. In höherer, rezeptpflichtiger Konzentration hemmt die zur Wirkstoffklasse der Dicarbonsäuren gehörige Substanz das Wachstum hornhautbildender Zellen, tötet Bakterien ab und wirkt dadurch Entzündungen der Haut entgegen.

Rezeptpflichtige Antibiotika für die äußerliche Anwendung, die Wirkstoffe wie beispielsweise Clindamycin enthalten, verordnen Ärzte zur Behandlung entzündlicher Akne. Sie wirken antibakteriell und antiphlogistisch. Die Therapie birgt – wie alle Antibiotika-Behandlungen – die Gefahr der Resistenzbildung. Aus diesem Grund eignen sich topische Antibiotika weniger für die wiederholte Langzeittherapie.

Rezeptpflichtige Retinoide, Abkömmlinge des Vitamin A, stehen ebenfalls für die topische Akne-Therapie zur Verfügung. Zum Einsatz kommen Wirkstoffe wie Isotretinoin, Adapalen, Tretinoin und Trifaroten – etwa in Form von Cremes und Lösungen. Topische Retinoide wirken sowohl gegen Mitesser als auch gegen entzündliche Hautveränderungen.

Aufgrund keratolytischer Eigenschaften können sie eine übermäßige Verhornung der Haut verhindern. Retinoide können lokale Nebenwirkungen wie Hautrötungen und Juckreiz auslösen; in der Schwangerschaft und bei Frauen mit Kinderwunsch sind sie kontraindiziert.

Blackhead oder Whitehead?

Komedonen zeigen sich oft im Gesicht, insbesondere in der T-Zone, und treten in zwei Formen auf: Als offene und geschlossene Mitesser. Offene Komedonen sind etwa ein bis zwei Millimeter groß und meist dunkel gefärbt. Dieser Tatsache haben sie den Namen „Blackheads“ zu verdanken. Die dunkle Färbung deutet nicht etwa auf Verschmutzung und mangelnden Hygiene hin, sondern entsteht durch Oxidationsprozesse und das farbgebende Pigment Melanin, das in den Melanozyten der Epidermis gebildet wird. Bei geschlossenen Komedonen handelt es sich um kleine, verschlossene Knötchen unter der Hautoberfläche, die mit einem Hornpfropf gefüllt sind. Ihre weißliche bis hellgelbe Färbung erklärt die Bezeichnung „Whiteheads“.

Systemische Therapie

Eine systemische Behandlung kommt insbesondere bei mittelschwerer und schwerer Akne in Betracht und ist zudem eine Option, wenn die rein topische Therapie nicht den gewünschten Erfolg zeigt. Bei entzündlicher Akne kommen unter anderem Antibiotika mit Wirkstoffen wie Tetracyclin oder Minocyclin zum Einsatz. Hormonpräparate, die die Bildung und Wirkung des Androgens hemmen, kommen für Mädchen und Frauen infrage.

Bei Frauen, die eine Antibabypille, die sowohl Östrogen als auch Gestagen enthält, zur Verhütung einnehmen, bessert sich der Hautzustand oft signifikant. Zu den wirksamsten Waffen im Kampf gegen hartnäckige Pickel und Pusteln gehören orale Retinoide, die die Talgproduktion in der Haut vermindern (sebostatischer Effekt), antiinflammatorisch und zudem antikomedogen, also gegen Mitesser wirken. Durch die Behandlung kann sich die Akne im Laufe von Wochen deutlich bessern, im Idealfall vollständig abheilen.

Allerdings ist auch die Liste der möglichen Nebenwirkungen lang. Wichtig zu wissen ist generell, dass Retinoide fruchtschädigend (teratogen) wirken und deshalb in der Schwangerschaft und Stillzeit streng kontraindiziert sind. Frauen im gebärfähigen Alter dürfen sie nur einnehmen, wenn strikte Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung vorgenommen werden.

Behandlung mit Licht

Neben Medikamenten kommen zur Akne-Therapie auch verschiedene Lichttherapien zum Einsatz. Möglich ist es beispielsweise, die Haut mit blau- und/oder rotwelligem Licht zu bestrahlen. Inwiefern diese Behandlungen, bei denen es sich in der Regel um individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) handelt, das Hautbild signifikant verbessern und von nachhaltigem Nutzen sind, ist bislang allerdings nicht eindeutig geklärt – Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen und Experten zu kontroversen Bewertungen.

Ist eine Lichttherapie indiziert, sollte die Behandlung unter medizinischer Kontrolle stattfinden, etwa in der Praxis des Dermatologen. Es gibt auch Geräte für den Hausgebrauch, die allerdings nur dann eine Option sein sollten, wenn der Arzt ihren Einsatz befürwortet. Wichtig ist darauf zu achten, dass das Gerät der Wahl keine UV-Strahlung abgibt. Absehen sollten Patienten von Solarien-Besuchen. 

Pflege mit Konzept Medikamente, die größtenteils dermatologisch verordnet werden, sind die eine Seite der Akne-Therapie. Zum Behandlungskonzept gehört auf der anderen Seite jedoch auch eine konsequente Hautpflege. Hier leisten hochwertige, auf den Hautzustand abgestimmte (medizinische) Pflegeprodukte aus dem Apothekensortiment ausgezeichnete Dienste.

Eine fachkompetente, empathische Beratung durch die PTA ist obligat – schon allein, um zu verhindern, dass Akne-geplagte Teenager ihre Haut mit einer Vielzahl an teilweise völlig ungeeigneten Reinigungs- und Pflegeprodukten „malträtieren“ und die Pickelplage dadurch womöglich noch verschlimmern. Für die Hautreinigung gilt: Herkömmliche alkalische Seifen, die einen hohen pH-Wert (ca. 8 bis 10) aufweisen, sollten keine Verwendung finden, da sie die Haut stark austrocknen.

„Akne-Haut verträgt weder alkalische Seifen noch Fettcremes.“

Als Reaktion auf diese drastische Entfettung produziert die Haut paradoxerweise noch mehr Talg, was letztlich dazu führen kann, dass Mitesser und Pickel erst recht sprießen. Besser geeignet sind seifenfreie Reinigungsmittel (synthetische Detergenzien, Syndets) mit einem pH-Wert von etwa 5,5 – der dem der Haut entspricht. Hochwertige pH-hautneutrale Reinigungsgele, -lotionen, -schäume sowie seifenfreie Waschstücke gibt es sowohl für die sanfte Säuberung der Gesichtshaut als auch für den Körper.

Um die Gesichtshaut nach dem Waschen zu tonisieren und Reste des Reinigers vollständig zu entfernen, eignet sich ein auf den Hautzustand abgestimmtes Gesichtswasser. Toner speziell für unreine, zu Akne neigende Haut enthalten klassischerweise Alkohol, zudem unter anderem hornlösende, adstringierende und entzündungshemmende Substanzen.

Für die nachfolgende Hautpflege kommen Öl-in-Wasser-Formulierungen (O/W-Emulsionen) infrage, deren äußere Phase aus Wasser besteht. Dieser Emulsionstyp ist bei Akne gut geeignet, da er bei geringem Fettanteil viel Feuchtigkeit spendet, sich leicht verteilen lässt und zudem rasch in die Haut einzieht. Feuchtigkeitsspeichernde Hydrogele sind ebenfalls empfehlenswert.

Narben-Wissen

Akne kann unterschiedliche Narben auf der Haut hinterlassen:

+ Atrophe Narben entstehen, wenn bei der Wundheilung zu wenig Bindegewebe gebildet wird. Die Narbe bildet sich dann unterhalb des umliegenden Gewebes und es entsteht eine kleine, grübchenartige Vertiefung.
+ Hypertrophe Narben sind erhaben. Sie entstehen vor allem bei schwerer Akne, wenn bei der Wundheilung zu viel Bindegewebe gebildet wird.
+ Keloide sind eher seltene Akne-Spätfolgen. Auch hier bildet sich zu viel Bindegebe, das – im Gegensatz zur hypertrophen Narbe – jedoch über das ursprüngliche entzündete Gebiet hinausgeht.

Gut kaschiert

Um leichtere Hautunreinheiten optisch zu kaschieren und dem Teint Frische zu verleihen, eignen sich getönte Tagescremes für unreine beziehungsweise zu Akne neigende Haut. Spezielle „Pickel-Abdeckstifte“ mit hoher Deckkraft und desinfizierenden Eigenschaften sowie nicht komedogene, ebenfalls gut deckende Make-ups kaschieren Pickel und Co. besonders effektiv. Sehr stark pigmentierte Make-ups werden als Camouflage bezeichnet; bei ausgeprägten Rötungen leistet ein Neutralizer mit grünen Pigmenten gute Dienste.

Gesunder Lebensstil

Welche Rolle der Lebensstil bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Akne spielt, wird in Fach- und Laienkreisen immer wieder diskutiert. Und „gute Ratschläge“ für betroffene Teenager gibt es wie Sand am Meer. Leider sind längst nicht alle Tipps zur Eindämmung der Pickelplage fundiert – vor allem im Internet halten sich Gerüchte oft hartnäckig und Jugendliche laufen Gefahr, auf unseriöse, verunsichernde Informationen zu stoßen.

Hier kann das Apotheken-Team gegensteuern und mit Kompetenz punkten. Generell wichtig und für Betroffene erleichternd zu wissen ist, dass Akne weder mit mangelnder Hygiene zu tun hat noch selbstverschuldet ist. Zahlreiche Untersuchungen legen mittlerweile nahe, dass die Ernährung Einfluss auf das Hautbild hat – und bestimmte Lebensmittel Akne begünstigen können.

Als Übeltäter enttarnt haben Forschende unter anderem Nahrungsmittel mit hohem glykämischem Index (z. B. Weißbrot, Cornflakes, weißer Reis), Kuhmilch und gesättigte Fettsäuren. Doch trotz dieser Erkenntnisse gilt: Eine echte, sicher wirksame Akne-Diät gibt es bislang nicht. Ob im Einzelfall eine Veränderung der Essgewohnheiten Einfluss auf das Hautbild haben und sinnvoll sein kann, sollten Teenager mit dem behandelnden Arzt besprechen.

Praxistipps

+ Pickel nicht selbst ausdrücken oder ausquetschen, dadurch können sich Entzündungen verschlimmern.   
+ Mitesser und Pusteln können in medizinischen Kosmetikstudios und dermatologischen Praxen im Rahmen der sogenannten Akne-Toilette fachgerecht unter hygienischen Bedingungen geöffnet werden.  
+ Für Kosmetika gilt: Viel hilft nicht viel! Alkalische Seifen sind tabu, ebenfalls lipidreiche Cremes und Öle, die die Hautporen verschließen.   
+ Sonnenschutz ist generell Pflicht – auch wenn Akne-Betroffene mitunter das Gefühl haben, UV-Strahlen würden ihr Hautbild verbessern. Einige Akne-Medikamente machen die Haut sonnenempfindlicher und erfordern einen besonders hohen UV-Schutz.   
+ Aufs Rauchen verzichten, denn der blaue Dunst kann Akne womöglich verstärken.

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