Erkältung
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Erkältungen in der Selbstmedikation

In der kalten Jahreszeit sind grippale Infekte das häufigste Beratungsthema in Apotheken. Als PTA kennen Sie das riesige Erkältungssortiment. Aber welche Empfehlung ist leitliniengerecht und wo fehlt die wissenschaftliche Grundlage? Hier finden Sie geballtes Praxiswissen in nur fünf Minuten!

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Antwort C ist richtig,

antibiotische Lutschtabletten helfen bei viralen Infekten nicht, bei bakteriell bedingten Halsschmerzen nur bedingt. Außerdem tragen sie zur Resistenzbildung bei. Selbst bei einer bakteriellen Infektion sind Antibiotika deshalb nicht generell empfohlen.


Husten, der im Rahmen eines grippalen Infektes als Begleitsymptom auftritt, ist lästig und oft hartnäckig.

Trocken oder schleimig? Das war mal
Während man früher strikt in trockenen Reizhusten und produktiven (also verschleimten) Husten unterschied, gehen Experten aktuell davon aus, dass der akute Erkältungshusten ohnehin beide Stadien durchläuft. Noch dazu können viele Kunden nicht zwischen einem trockenen und einem produktiven Husten mit festsitzendem Schleim unterscheiden. Deshalb unterscheiden die Leitlinien heute stattdessen zwischen akutem und chronischem Husten.

Pflanzliche Arzneimittel, die die Symptome des Hustens in allen Phasen lindern, sind eine gute Empfehlung. Auch die Leitlinie gibt pflanzlichen Hustenmitteln den Vorzug vor synthetischen Expektoranzien. Sie bevorzugt rationale Phytotherapeutika, für die es im Unterschied zu traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln eine gute Studienlage gibt.

So ist beispielsweise α-Hederin als wirksamer Inhaltsstoff des Efeus erkannt und der Wirkmechanismus entschlüsselt worden. Durch klinische, Placebo-kontrollierte und randomisierte Studien sind Wirksamkeit und Sicherheit nachgewiesen.

Die Kombination ELOM-080 ist ein Spezialdestillat aus rektifiziertem Eukalytpus-, Süßorangen-, Myrten- und Zitronenöl. Das Arzneimittel hat die Zulassung zur Behandlung von Bronchitiden als auch akuten und chronischen Sinusitiden. Auch Kapseln mit Cineol (zum Beispiel aus Eukalyptus, Engelwurz, Rosmarin, Salbei oder Ingwer) sind zugelassen bei Bronchitis und Erkältungskrankheiten der Atemwege generell. Das heißt, durch die Wirkung in den oberen und unteren Atemwegen können Sie ein Präparat gegen Husten und Schnupfen empfehlen.

Auch Thymiankraut beziehungsweise Kombinationen mit Efeu oder Primelwurzel wirken in allen Phasen des Hustens. 

Auch klassische Expektoranzien werden eingesetzt. Zu den bewährten Wirkstoffen zählen N-Acetylcystein, Ambroxol und Guaifenesin.

Klassische Antitussiva wie Dextromethorphan und Pentoxyverin, die den Hustenreiz unterdrücken, haben dennoch ihre Berechtigung. Sie können dafür sorgen, dass Hustengeplagte nachts besser schlafen, weil sie nicht ständig husten müssen. Aus dem Pflanzenreich sorgen Schleimstoffdrogen wie Malvenblüten und -blätter, Eibischwurzel und Spitzwegerichkraut für Reizlinderung.


Frage: Heutzutage fragen wir im Beratungsgespräch nicht mehr, ob der Husten trocken oder schleimig ist. Was zählt nicht zu den Gründen?

A. Wir können es am Hustengeräusch des Kunden oder der Kundin erkennen und brauchen nicht zu fragen.
B. Die Betroffenen können es teils schlecht unterscheiden.
C. Der typische Erkältungshusten durchläuft ohnehin beide Phasen.

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