Erkältung
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Erkältungen in der Selbstmedikation

In der kalten Jahreszeit sind grippale Infekte das häufigste Beratungsthema in Apotheken. Als PTA kennen Sie das riesige Erkältungssortiment. Aber welche Empfehlung ist leitliniengerecht und wo fehlt die wissenschaftliche Grundlage? Hier finden Sie geballtes Praxiswissen in nur fünf Minuten!

11 Minuten 50 Punkte

Antwort C ist richtig,

es kann bis zu drei Wochen dauern, bis Husten richtig auskuriert ist. Bleibt er noch länger bestehen, ist das ein Fall für den Arzt oder die Ärztin.


Unliebsames Trio

Ein grippaler Infekt ist zwar lästig, klingt in den meisten Fällen aber unkompliziert und ohne Folgen ab. Anders ist das bei der echten Grippe (Influenza) oder Corona (COVID-19). Sie sind für ältere oder vorerkrankte Personen potenziell lebensbedrohlich.

 Influenzaviren zirkulieren hierzulande hauptsächlich zwischen Anfang Oktober und Mitte Mai. Die jährliche Grippewelle mit erhöhten Fallzahlen beginnt in der Regel im Januar und dauert drei bis vier Monate.

 Die Coronapandemie gilt seit dem Frühjahr 2023 als beendet, weil die aktuellen Virusvarianten weniger schwere Fälle auslösen und ein großer Teil der Bevölkerung geimpft ist. Dennoch sind Infektionen möglich und in der kalten Jahreszeit, in der wir uns vermehrt in Innenräumen aufhalten, kommt es leichter zu einer Ansteckung. Schwere Verläufe und Post-COVID kommen auch jetzt noch vor; selbst asymptomatische Verläufe können Langzeitfolgen haben.

Wie Erkältung, Grippe und COVID sich unterscheiden

Allein anhand der Beschwerden können Sie nicht unterscheiden, ob Ihr Kunde oder Ihre Kundin bloß erkältet ist oder Grippe oder COVID hat. Dafür ähneln sich die Symptome zu sehr, außerdem unterscheiden sie sich bei jeder betroffenen Person erheblich. Dennoch erhalten Sie hier einen Überblick über die charakteristischen Merkmale der verschiedenen Infektionen:

Erkältung / grippaler Infekt

Grippe / Influenza

Corona / COVID-19

Beginnt langsam, Symptome entwickeln sich über Tage und lösen einander an

Setzt schlagartig und massiv ein

 

Beginnt meist mit Kribbeln in der Nase, Niesreiz und Halsschmerzen

Beginnt meist mit Schüttelfrost, hohem Fieber, Gliederschmerzen und Krankheitsgefühl

 

Typische Beschwerden sind Schnupfen, verstopfte Nase und Husten (erst trocken, dann produktiv)

Typische Beschwerden sind Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und Husten

Typische Beschwerden sind allgemeine Schwäche, trockener Husten, Heiserkeit, Fieber, Schnupfen und Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns (aktuell seltener als zu Beginn der Pandemie)

Körpertemperatur, wenn überhaupt, mäßig erhöht

Hohes Fieber

Erhöhte Temperatur oder Fieber möglich

Kopf- und Gliederschmerzen möglich

Muskel- und Gelenkschmerzen im ganzen Körper, Kopfschmerzen

Kopf- und Gliederschmerzen möglich

 

 

Mehr Atemnot/Kurzatmigkeit als bei Erkältung und Grippe

 

 

Lymphknotenschwellung, Hautausschlag, Bindehautentzündung, Magen-Darm-Beschwerden möglich

 

Um Gewissheit zu haben und um das Umfeld zu schützen, empfehlen Sie Ihren Kundinnen und Kunden mit Erkältungssymptomen einen Corona-Schnelltest – insbesondere in der kalten Jahreszeit.

Für Risikopatientinnen und -patienten empfiehlt das Robert Koch-Institut Schutzimpfungen gegen Influenza und COVID-19.

Grippe und Corona in der Selbstmedikation?

Auch, wenn Influenza und COVID-19 nicht so banal sind wie eine Erkältung, werden sie in den meisten Fällen symptomatisch behandelt. Das heißt, Sie können Ihre Empfehlung an den Beschwerden ausrichten, wie Sie es auch bei einer Erkältung tun. Und bei allen drei Infektionen verweisen Sie bitte an den Hausarzt oder die Hausärztin, sollten die Symptome anhalten oder schwerer werden.

 Am besten erfolgt die Beratung hier über das Telefon und der Botendienst stellt die Bestellung vor der Haustüre ab.

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