Bettwanzensuche mit Lupe© Cunaplus_M.Faba / iStock / Getty Images Plus
Es gibt nun wirklich schönere Mitbringsel aus dem Urlaub als Bettwanzen. Haben sie sich erst mal in der eigenen Wohnung eingenistet, ist es gar nicht so einfach, die Schädlinge wieder loszuwerden.

Urlaubsmitbringsel

BETTWANZEN NACH DEM URLAUB LOSWERDEN

Bettwanzen finden sich leider in vielen Hotels und damit manchmal auch nach dem Urlaub in unserem Zuhause. Eine Expertin sagt: Man kann sich davor schützen – auch ohne den Einsatz von Chemie.

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Bettwanzen – schüttelt es Sie auch schon, wenn Sie das Wort nur lesen? Oder juckt es Ihnen intuitiv auf der Haut?

Verständlich. Und das Risiko, sich die kleinen Tierchen durch eine Reise ins Haus zu holen, ist gar nicht so gering. Denn die Schädlinge sind auf der ganzen Welt verbreitet. Sie können in Hotels und Fähren, selbst in Bussen zu finden sein. Was bei einem Befall hilft und was man vorbeugend tun kann – Bärbel Holl, 1. Vorsitzende des Vereins zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung, erklärt es.

Frau Holl, was kann ich schon im Urlaub tun, um einen Befall zu vermeiden?

Man kann sich ganz gut schützen, wenn man akzeptiert, dass Bettwanzen da sein können. Also wenn ich zum Beispiel in einem Hotel bin, hebe ich immer die Matratze hoch und schaue nach, ob ich Bettwanzen entdecke. Es ist wichtig, nachzuschauen, denn die Bettwanzen können auch mal satt sein. Wenn vor Ihnen jemand Nahrhaftes in dem Zimmer war, kann es sein, dass die Bettwanzen gar nicht saugen, während Sie da sind.

Aber die Tiere wollen ja irgendwo unterkommen. Bettwanzen werden vom Schweiß angezogen, daher krabbeln sie gerne in die Wäsche.

Finde ich also die Tierchen und kann ich nicht das Hotelzimmer wechseln, sollte ich bei der Abreise sehr gründlich meine Wäsche durchsuchen. Viele stopfen die Schmutzwäsche in einen Plastiksack. Diesen packe ich noch mal aus und schüttele die Wäsche am besten in der Dusche aus.

Ich habe noch einen genialen Tipp: Es gibt Bettlaken gegen Bettwanzen, die man auf Reisen mitnehmen kann. Die sind so glatt, dass die Tiere daran keinen Halt finden und abrutschen.

Wie reagiere ich, wenn ich befürchte, Bettwanzen im Koffer nach Hause zu bringen?

Da mache ich das Gleiche wie bei der Abreise vom Urlaubsort. Ich schüttele Stück für Stück die Wäsche aus. Ich empfehle dafür immer das Bad, denn dort kann ich Tiere in der Dusche oder der Badewanne wegspülen. Ich schaue auch in jeder Ritze des Koffers oder der Tasche nach, ob darin Tierchen sitzen.

Und wenn ich schon weiß, ich habe Bettwanzen mitgebracht, dann packe ich den Koffer erst mal nicht aus. Dann ist es natürlich gut, sich an einen Fachbetrieb zu wenden. Der kann den Koffer etwa in ein Wärmezelt stellen und das Problem so lösen.

Befall durch Bettwanzen erkennen

Bettwanzen sind rostrot bis dunkelbraun, allerdings wirken ihre Beine und Antennen eher gelblich. Ihr Körper ist extrem flach und nur vier bis sechs Millimeter lang. Weil sie nachtaktiv und zudem ziemlich flink sind, ist es gar nicht so einfach, einen Befall mit dem bloßen Auge zu erkennen. Tagsüber verstecken sich die kleinen Tierchen in Möbelspalten, Bodenritzen oder hinter Fußleisten.

Bettwanzen saugen Blut und sondern dabei ein gerinnungshemmendes Sekret mit einem süßlichen Geruch ab, das starken Juckreiz auslöst. Das Kratzen kann zu Entzündungen an den Einstichstellen führen. Bei häufigen Stichen kann es zu allergischen Reaktionen kommen.

Anzeichen auf einen möglichen Befall können sein:

  • Kleine Blutspritzer auf der Bettwäsche
  • Kleine schwarze Kotpunkte auf den Laken
  • Häutungshüllen zwischen den Bettlaken
  • Bei starkem Befallüßlicher Geruch in der Luft
  • Hautreaktionen auf die Bettwanzenbisse

Quelle: dpa

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