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AMNOG/Rabatt

TV-DUELL: GESUNDHEITSSYSTEM UND KASSENABSCHLAG

Gesundheitsexperten von CDU und SPD diskutierten in der n-tv Sendung „Das Duell“ unter anderem darüber, ob unser Gesundheitssystem fit für die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte ist.

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Eigentlich sollen die Apotheken die Höhe des Kassenabschlags ab 2013 wieder direkt mit den Krankenkassen verhandeln. Trotzdem diskutiert die Politik eifrig mit. Der SPD-Gesundheitsexperte Professor Dr. Karl Lauterbach würde am liebsten die gesamte Apothekervergütung reformieren. Denn das bisherige System sei leistungsfeindlich, sagte er am Mitwoch im Fernsehen in der n-tv-Sendung „Das Duell“. Ihm gegenüber forderte der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn erneut, dass der Kassenabschlag für 2013 auf Basis von 1,75 Euro verhandelt werden soll.

Die Gesundheitsexperten der Union hatten dies zuletzt in einem Positionspapier gefordert und waren dafür öffentlich kritisiert worden. Spahn verteidigte im TV-Duell seine Position: „Wir schenken den Apothekern nichts, sondern wir beenden das Sparen, wie wir es vorausgesagt haben nach den zwei Jahren 2011 und 2012.“ Für diesen Zeitraum hatte die schwarz-gelbe Regierung den Kassenabschlag mit dem AMNOG auf 2,05 Euro festgeschrieben. Für Spahn ist es selbstverständlich, dass der Abschlag danach automatisch auf den alten Stand zurück springt.

In diesem Punkt gab Lauterbach ihm sogar recht: „Es war den Apothekern versprochen, dass wir den Rabatt nicht fortführen. Von daher würde ich hier sogar sagen, dass man es hier nicht machen kann, weil man auch ein bisschen Glaubwürdigkeit behalten muss.“ Trotzdem halte er das gesamte System für „nicht funktionierend“. Es müsse sofort reformiert werden. „Damals hat man aus meiner Sicht aus Rücksicht auf die Apotheker von einer grundlegenden Reform der Apothekerbezahlung Abstand genommen“, kritisierte Lauterbach.

Aus Sicht des SPD-Gesundheitsexperten müsse sich die Vergütung für Apotheker stärker an der Beratung orientieren: „Die Leistung der Apotheker spielt eine zu geringe Rolle.“ Derzeit sei das Honorar zu stark an die Abgabe gekoppelt. „Und es spielt keine Rolle, ob ich gut berate, ob das Medikament teuer oder billig ist, da gibt es viel zu geringe Unterschiede, daher ist das System leistungsfeindlich“, so Lauterbach. Quelle: apotheke-adhoc.de

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