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Anorexie/Essstörungen

SPORT UND MAGERSUCHT

Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) warnt vor Sportlermagersucht und informiert in einer Pressemitteilung Sportler, Trainer und Heilberufler über die Gefahren der Anorexia athletica.

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Von Magersucht ist die Rede, wenn ein Mensch durch eine extreme Diät sehr stark an Gewicht verliert und sein Body-Mass-Index weniger als 17,5 beträgt. «Das Risiko für Essstörungen ist bei Sportlerinnen deutlich erhöht, für deren Erfolg ein niedriges Körpergewicht vorteilhaft ist», sagt Professor Dr. Birgit Friedmann-Bette vom Universitätsklinikum Heidelberg. Das betreffe vor allem Athletinnen in ästhetisch-kompositorischen Sportarten wie Rhythmische Sportgymnastik oder Synchronschwimmen.

Aber auch Skispringer und einige Ausdauerathleten können eine Sportlermagersucht entwickeln. Denn hier wirkt sich ein niedriges Körpergewicht positiv auf die Leistungsfähigkeit aus. «Die betroffenen Sportlerinnen und Sportler gehen oft ein erhebliches Energiedefizit ein und entwickeln nicht selten gravierende Essstörungen», sagt Friedmann-Bette.

Professor Dr. Helmut Schatz, Mediensprecher der DGE aus Bochum, benennt die Gefahren einer Magersucht mit Blick auf den Hormonhaushalt: «In der Folge treten hormonelle Regulationsstörungen auf, die Knochendichte nimmt ab – bis hin zur Osteoporose mit der Gefahr von Knochenbrüchen.» Die wichtigste Therapie sei, das Energiedefizit auszugleichen. Das gehe mitunter allerdings mit einer Gewichtszunahme einher, die auch das Ende einer leistungssportlichen Karriere bedeuten könne. Daher sollten Trainer, Ärzte und Sportler in minderschweren Fällen unbedingt auf eine ausreichende Zufuhr von Calcium, Vitamin D und Eiweiß achten.

Um Sportlermagersucht zu verhindern, muss man Sportler, Trainer und das Umfeld aufklären, mahnt die DGE. Hilfreich wäre zudem, bei Sporttauglichkeitsuntersuchungen auf Symptome der Anorexia athletica zu achten, so Friedmann-Bette. Dazu gehören geringes oder stark schwankendes Körpergewicht, Diäten und/oder Stressfrakturen in der Anamnese sowie bei Frauen und Mädchen Menstruationsstörungen bis hin zum Ausbleiben der Regelblutung. Quelle: ss/pharmazeutische-zeitung.de

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