Paragraphen-Symbol und Schriftzug „Berufspolitik“© djedzura / iStock / Getty Images Plus
BVpta-Geschäftsführerin Bettina Schwarz erklärt, wie Sie Gehaltsverhandlungen souverän meistern und eine Gehaltserhöhung rausschlagen.

Berufspolitik

WIE VERHANDELT MAN ERFOLGREICH EINE GEHALTSERHÖHUNG?

Eigentlich ist man ja zufrieden im Job, aber es könnte etwas mehr Gehalt sein! Oder ein Mitarbeitergespräch steht an, also ein optimaler Moment, um mit dem Chef über eine Gehaltserhöhung zu verhandeln. Welche Argumente überzeugen?

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung sollte man immer genau wissen und auch belegen können, wo man im Betrieb steht, welchen Beitrag man leistet und welche Ziele man hat, um diese dann als Argumente für eine Gehaltserhöhung erfolgreich anbringen zu können.

Mindestens genauso wichtig wie die Leistungen ist der passende Zeitpunkt für die Frage nach einer Gehaltserhöhung. Macht der Betrieb zum Beispiel gerade schwierige Zeiten durch, ist es wenig sinnvoll, mehr Geld zu verlangen.

Für Gehaltsverhandlunggünstigen Zeitpunkt abwarten

Man sollte auch nicht in einer Situation um ein Gehaltsgespräch bitten, in der der Arbeitgeber gerade gestresst wirkt, denn dann sind die Erfolgsaussichten eher gering. Zudem sollte man seine Gehaltswünsche nicht bei unpassenden Gelegenheiten anbringen. Zum Beispiel bei Firmenfesten oder bei Gesprächen, in denen es um andere Themen geht.

Am besten passt man einen entspannten Tag ab und fragt den Arbeitgeber persönlich nach einem Gesprächstermin. Alternativ kann man aber auch eine E-Mail schreiben und einen persönlichen Termin vereinbaren.

Gehaltserhöhung keinesfalls unvorbereitet verhandeln

Hat es geklappt und man hat einen Termin zum Gespräch mit dem Arbeitgeber, muss man sich vorbereiten. Denn man muss dem Arbeitgeber erklären können, warum man eine Gehaltserhöhung verdient hat. Man kann konkrete Argumente vorbringen, wie zum Beispiel eine Zusatzqualifikation, die man erworben hat, ein besonderes Projekt, das man durchgeführt hat, das Lob von Kunden oder mehr Verantwortung, die man übernommen hat.

Wo liegen die eigenen Stärken und welche Leistung bringt man mit?

Auf keinen Fall sollte man finanzielle private Belastungen anbringen, die private Lebensführung ist aus Sicht des Arbeitgebers kein Grund für mehr Lohn.

Keine unrealistischen Gehaltsforderungen stellen

Man sollte auch genau wissen, wie viel Mehrgehalt man fordern möchte. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt. Man steigt nicht mit dem Wunschgehalt in die Verhandlung ein, sondern setzt einen etwas höheren Betrag an, denn sehr wahrscheinlich wird der Arbeitgeber versuchen, den genannten Betrag zu drücken. Auch muss man damit rechnen, dass der Arbeitgeber die Gehaltsforderungen nicht ohne Weiteres akzeptiert. Wahrscheinlicher ist, dass man das ein oder andere Gegenargument zu hören bekommt.

Kommt man nicht weiter, dann sollte man Alternativen anbieten wie Erfolgsprämien, Sonderurlaub, Fahrtgeld oder sonstige Sonderleistungen. Das kann die Gehaltserhöhung attraktiver machen und drängt den Arbeitgeber kurzfristig in eine Zwangslage. Zu den häufigsten Fehlern gehören leider oftmals eine mangelnde Vorbereitung oder zu emotionale Argumentationen, ein überhebliches Auftreten und dann das Fehlen von alternativen Argumentationen. Also, man sollte sich vorab immer gut auf ein „erfolgreiches“ Gespräch mit dem Arbeitgeber vorbereiten. Das ist mit das Wichtigste. Übrigens kann man Gehaltsgespräche ruhig in regelmäßigen Abständen führen. 

Sie sind uns wichtig!
Stellt sich in Ihrem Arbeitsalltag gerade eine Frage, die der BVpta für Sie beantworten könnte? Dann schreiben Sie uns – wir greifen das Thema auf. Der BVpta berät und unterstützt seine Mitglieder bei Problemen am Arbeitsplatz. Informieren Sie sich auch unter www.bvpta.de.

×