Paragraphen-Symbol und Schriftzug „Berufspolitik“© djedzura / iStock / Getty Images Plus
BVpta-Sprecherin Bettina Schwarz erklärt, was Sie tun müssen, wenn Sie eine Gehaltserhö-hung möchten – und wie Sie Ihre Chancen erhöhen.

Berufspolitik

MEHR GEHALT? SO HABEN SIE GUTE CHANCEN!

Das Recht auf eine Gehaltserhöhung gibt es nicht. Es ist immer eine Verhandlungssache. Wer eine Gehaltserhöhung aushandeln möchte, sollte vorab eine klare Vorstellung davon haben, wie hoch diese sein soll.

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Bereiten Sie sich gut auf das Gespräch mit Ihrer Chefin oder dem Chef vor, denn ohne klare Gehaltsvorstellungen, gute Argumente und einer klugen Strategie sollte man nie in ein Gehaltsgespräch gehen. 

Hierzu macht man sich am besten eine Liste mit den Punkten, die eine Gehaltserhöhung rechtfertigen. Die Liste sollte Fakten enthalten, wie zum Beispiel welche Prozesse man verbessert hat oder ob man sich weitergebildet hat und vor allem: Warum profitiert ihr Arbeitgeber davon. Vielleicht konnte man neue Kunden mit einer Aktion gewinnen oder aber auch was man in Zukunft leisten wird.

Initiative muss vom Arbeitnehmer kommen

Man sollte also ganz genau wissen, warum man eine Erhöhung in Zukunft bekommen sollte. Als Arbeitnehmer sollte man die Initiative ergreifen und einen Termin mit dem Arbeitgeber vereinbaren, sich mit ihm an einen Tisch setzen und ihn überzeugen. Je besser die Vorbereitung, desto höher die Chancen auf eine Gehaltserhöhung! Damit kann man ausgleichen, dass der Arbeitgeber meistens viel mehr Routine in Sachen Gehaltsverhandlung hat.

Entscheidend für das Ergebnis einer Gehaltsverhandlung ist auch der Zeitpunkt. Zum Beispiel nach einer bestandenen Probezeit oder bei einem internen Stellenwechsel mit verändertem Aufgabenbereich. Hierbei lässt sich eine Gehaltserhöhung oftmals sehr gut durchsetzen.

Psychologische Tricks anwenden

Bei der Reihenfolge der Argumente gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder man nennt das stärkste Argument zuerst oder man beginnt mit dem schwächsten Argument. Beides hat aber den Nachteil, dass man die Aufmerksamkeit nur auf bestimmte Punkte lenkt.

Man kann aber auch die Punkte so optimal verteilen, dass man mit einem starken Argument beginnt und mit einem besseren endet. Die kleineren Argumente kommen dann einfach dazwischen. Hilfreich ist auch ein kleiner psychologischer Trick: Fragen Sie anstatt nach einer Gehaltserhöhung nach einer Gehaltsanpassung – das klingt ein bisschen harmloser.

Kompromissbereitschaft signalisieren

Zudem sollte man alle Alternativen kennen, falls der Arbeitgeber eine Gehaltserhöhung ablehnt. Zum Beispiel Erfolgsprämien, Sonderurlaub, Personalrabatte oder Tankgutscheine. All diese Extras sind für Arbeitgeber oftmals steuer- und sozialabgabenfrei und können dadurch als Betriebsausgaben abgesetzt werden. Das macht sie attraktiver als eine Gehaltserhöhung. Außerdem zeigen man so Kompromissbereitschaft.

Sollte der Arbeitgeber nun trotz all der Argumente und Fakten ablehnen, ist es keine gute Idee mit einer Kündigung zu drohen. Das wäre schon fast eine Nötigung. Man sollte nun Haltung bewahren und ganz sachlich erklären, dass man mit dem aktuellen Gehalt nicht zufrieden ist und dass dies im Apothekenmarkt zu niedrig sei. Dadurch erhält die Forderung mehr den Charakter einer sogenannten Halteprämie. Dadurch erklärt man dem Arbeitgeber, dass man ein guter und wichtiger Mitarbeiter ist und weißt indirekt darauf hin, dass man ansonsten das Unternehmen verlässt.

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