Ein Igel steht auf etwas Moos.
Noch ist er wach, doch bald begibt er sich für vier bis fünf Monate in Winterschlaf: der Igel. © kwasny221 / iStock / Getty Images Plus

Naturschutz | Winterquartier

„BITTE NICHT ZU ORDENTLICH!“ – SO HELFEN SIE IGELN & CO. BEIM WINTERSCHLAF

Kleine Säugetiere wie Fledermäuse und Igel schlafen, um zu überwintern. Dafür benötigen sie einen ruhigen Ort. Wer einen Garten hat, kann mit einfachen Mitteln für solch ein Schlafplätzchen sorgen.

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Für ihren Winterschlaf suchen Tiere sich einen Ort, an dem sie vor der Witterung sowie vor Fressfeinden bestmöglich geschützt sind. Gar nicht so einfach, werden doch viele Parks gründlich gepflegt und moderne Vorgärten bestehen oftmals nur noch aus Beton und Stein. Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) rät: Schon ein bisschen Unordnung und eine naturnahe Gartengestaltung können unseren tierischen Freunden beim Überwintern helfen.

Igel beispielsweise fressen sich bis Mitte November auf Vorrat satt und ziehen sich dann für ihren Winterschlaf in Laubhaufen und Totholz zurück. Für vier bis fünf Monate fahren sie ihre Körperfunktionen so weit herunter, dass sie kaum Energie verbrauchen und ohne Nahrung auskommen – es sei denn, sie werden zwischenzeitlich geweckt. Ein ungestörter Schlafplatz ist für Igel also überlebenswichtig. Auf Wiesen, Feldern und in Gebüschen gibt es davon jedoch immer weniger, weshalb es die stachligen Insektenfresser zunehmend in Garten und Parks treibt. So können Sie Igeln ein geeignetes Winterquartier bereiten:

  • Gifte meiden Igel nehmen Pflanzenschutzmittel und ähnliches mit der Nahrung auf und können sich daran vergiften. Zum Wohl der Tiere sollte man also auf toxische Pestizide und Herbizide verzichten und stattdessen auf natürliche Unkrautvernichter wie Minzpflanzen setzen.
  • Futter bieten Jedoch keinesfalls ein Schälchen Milch, denn Igel sind lactoseintolerant und können sterben, wenn sie Milch trinken. Sie ernähren sich von Insekten. Insektenfreundliche Pflanzen, Reisig- oder ein Komposthaufen sowie Fallobst sorgen für ein gutes Nahrungsangebot, damit der Igel sich ein Futterpolster anlegen kann.
  • Zutritt ermöglichen In einen vollständig umzäunten Garten gelangt ein Igel nicht hinein – kleine Schlupflöcher verschaffen der Stachelkugel auf Füßen den Zugang.
  • Quartier anbieten In Hecken, Stein- oder Laubhaufen oder sogar ein eigenes Häuschen kann das Stacheltier sich gut einigeln. Ein Igelhaus kann man aus Holz leicht selbst bauen, es reicht eine kleine Hütte mit Dach und Eingangsöffnung, die man mit Heu auslegt und auf Dachlatten stellt. Die professionelle Variante besitzt noch eine Trennwand, um Katzen fernzuhalten – Bauanleitungen bietet der NABU.
  • Nicht stören Da das Aufwachen den Igel viel Energie kostet, sollte man ihm das Durchschlafen ermöglichen, indem man sich und Hunde von seinem Schlafplatz fernhält.

Auch andere Tiere freuen sich über ein Überwinterungsangebot. Fledermäuse halten beispielsweise Winterschlaf, jedoch von Art zu Art auf unterschiedliche Weise. Einige wachen immer wieder auf, um Futter zu suchen und den Schlafplatz zu wechseln. Manche schlafen alleine, andere in großen Gruppen. Sie können zum Beispiel in Lücken und Ritzen des Daches hängen oder in Baumhöhlen. Auch in Brennholzstapeln findet man die Flatterer – Vorsicht also beim Holzholen!

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Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: NABU.de

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