Ein Mann berührt einen projizierten DNA-Strang.
Gen- und Zelltherapien behandeln unsere Erbsubstanz, die DNA. © metamorworks / iStock / Getty Images Plus

Good News der Woche | neue Therapien

362 ZELL- UND GENTHERAPIEN IN ENTWICKLUNG

Die pharmazeutische Industrie forscht derzeit an fast 400 Behandlungsmethoden, bei denen genetisches Material verändert wird. Krankheiten, die bislang als unheilbar galten, könnten damit besiegt werden.

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Der amerikanische Pharmaverband PhRMA hat Ende April einen Bericht herausgegeben, demzufolge momentan 362 Zell- und Gentherapien entwickelt werden. Die meisten sollen Krebserkrankungen heilen, aber auch gegen Alzheimer, Augen-, Bluterkrankungen und mehr wird geforscht. „Neue Zell- und Gentherapien (C & GTs) revolutionieren die Medizin und bieten die Möglichkeit, lebensbedrohliche Krankheiten zu heilen und nicht nur zu behandeln“, unterstützt das Beratungsunternehmen Oxford Economics die Entwicklung.

Zell- und Gentherapien zielen auf die Erbsubstanzen DNA und RNA ab. Bei der Gentherapie werden funktionsfähige Gene in die Zellen der Patienten eingesetzt. Sie ersetzen die fehlerhaften Erbinformationen, die die Erkrankung ausgelöst haben. Bei der Zelltherapie hingegen reparieren die behandelnden Ärzte geschädigtes Gewebe, indem sie ganze gesunde Zellen in den Körper des Erkrankten einsetzen.

An dieser Stelle möchten wir künftig jede Woche eine neue Good News vorstellen. Oft schockieren uns Nachrichten, Negatives erhält mehr Aufmerksamkeit als Schönes. Das erweckt bei vielen den Eindruck, die Welt sei nur schlecht und kein schöner Ort – teilweise wird die Weltlage dadurch düsterer eingeschätzt als sie eigentlich ist. Doch täglich passieren positive Dinge, kleine wie große Hoffnungsschimmer, von denen wir ab sofort berichten wollen. Sie wollen noch mehr gute Nachrichten lesen? Dann lesen Sie hier weiter.

Ein Teil der Forschung richtet ihren Fokus auf Augenerkrankungen: Die juvenile Makuladegeneration, bei der die Lichtrezeptoren im Auge geschädigt werden, wird durch eine Genmutation verursacht und führt zu Sehverlusten oder Erblinden. Untersucht wird, ob ein nichtmutiertes Gen in die Netzhaut der betroffenen Jugendlichen eingebracht werden kann, das den Bauplan für neue, funktionsfähige Rezeptoren enthält.

Ein weiteres der Projekte ist die CAR-T-Zelltherapie der zweiten Generation. Die Immuntherapie soll einige Blutkrebsarten behandeln können. Körpereigene Zellen werden entnommen, genetisch verändert und zurück in den Körper des Erkrankten gegeben. Dort vermehren sie sich, finden entartete Krebszellen und bekämpfen sie.

Sechs Therapien sind in den USA bereits zugelassen. Für den weiteren Entwicklungsaufwand sind hohe Investitionen nötig, doch die Forschung bringt Patienten mit unheilbaren Krankheiten Hoffnung. Das Zeitalter der Gentherapie hat gerade erst begonnen.

Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: Pharma Fakten

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