Zitronen in der Schüssel© anitage / iStock / Getty Images

Übersäuerung

WO IST DIE ENERGIE GEBLIEBEN?

Gerade ältere Kunden klagen häufig über Müdigkeit und Schlappheit. Dahinter könnte eine chronische Übersäuerung stecken. Der Körper braucht zum Arbeiten nämlich bestimmte Rahmenbedingungen und die sind nicht immer gegeben.

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Verschiebt sich der pH-Wert des Blutes innerhalb seiner Normgrenzen zwischen 7,35 und 7,45 längerfristig auch nur geringfügig zum Sauren, so spricht man von latenter Azidose oder chronischer Übersäuerung. Dies kann Störungen des Allgemeinbefindens wie Müdigkeit und Erschöpfung verursachen. Im Prinzip können Menschen jeden Alters betroffen sein, mit zunehmendem Alter lässt jedoch die Nierenfunktion nach. Dadurch sinkt die Fähigkeit, Säure auszuscheiden. Zudem neigen ältere Menschen aufgrund des verminderten Appetits häufig zu einer einseitigen Ernährung.

Blut, Nieren und Lunge Für sämtliche Stoffwechselvorgänge sind Enzyme als Katalysatoren notwendig. Die Aktivität der Enzyme ist jedoch pH-abhängig. Weicht der pH-Wert leicht ab, führt dies zu Funktionsstörungen im Stoffwechsel und in den beteiligten Organen. Für die Aufrechterhaltung eines konstanten pH-Wertes im Blut verfügt unser Körper über verschiedene Puffersysteme. Diese bestehen aus einer Säure, die H+-Ionen freisetzen kann, und einer Base, die OH--Ionen abgeben beziehungsweise H+-Ionen aufnehmen kann.

Die wichtigsten Organe bei der Regulation des Säure-Basen-Haushaltes sind darüber hinaus die Nieren und die Lunge. Die Niere kann direkt Säure ausscheiden und damit die Puffersysteme im Blut entlasten. Die Lunge ist an einer Regulation des pH-Wertes im Blut über die Atmung beteiligt. Sie sorgt durch Abatmen von Kohlendioxid für eine kurzzeitige Stabilisierung des pH-Wertes im Blut. Um die Pufferkapazität langfristig zu erhalten, müssen sich die Puffersysteme jedoch regelmäßig regenerieren.

Müdigkeit und Erschöpfung als Warnsignal Falls ein Kunde von Antriebsschwäche und Dauermüdigkeit oder von verminderter Leistungsfähigkeit, Konzentrationsstörungen und erhöhter Stressempfindlichkeit berichtet, sollten Sie aufhorchen. Dies kann auf eine Übersäuerung hindeuten. Insbesondere dann, wenn der Arzt keine schwerwiegende Erkrankung festgestellt hat, die dahinterstecken könnte. Fragen Sie Ihren Kunden nach seinen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, das liefert wichtige Hinweise.

Eine Frage könnte sein: Wie viel Obst und Gemüse essen Sie täglich? Auch Fragen nach dem Fleisch- oder allgemein nach dem Eiweißkonsum geben einen Anhaltspunkt. Wer im Verhältnis zu seinem Obst- und Gemüsekonsum viel Fleisch, Fisch und Milchprodukte, also Säurebildner, zu sich nimmt, läuft Gefahr seinen Organismus mit zu viel Säure zu belasten, insbesondere, wenn im Alter die Nierenfunktion nachlässt.

Basensupplementierung Geeignete Basenpräparate enthalten eine Mischung verschiedener Mineralstoffverbindungen in Form von Magnesium-, Calcium-, Natrium- und Kaliumcitraten. Citrate sind basische Salze der Zitronensäure. Im Organismus binden sie Säure und unterstützen auf diese Weise den aktiven Säureabbau im gesamten Stoffwechsel. Dabei kann ein Citratmolekül drei Protonen (H+-Ionen) binden. Citrate weisen eine gute Magenverträglichkeit auf, sind im sauren Magen pH-stabil und werden direkt im Dünndarm gelöst und resorbiert.

Den Artikel finden Sie auch in der Sonderausgabe Senioren von DIE PTA IN DER APOTHEKE auf Seite 28.

Sabine Breuer, Apothekerin/Chefredaktion

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