Eine Frau wird mit blauem und pinkem Kinesio Tape von einer anderen Person getapt.© Milan Krasula / iStock / Getty Images
Beim kinesiologischen Taping handelt es sich um eine Tapetechnik, die die Bewegungsfähigkeit von Muskeln und Gelenken unterstützen soll.

Verspannungen und Verletzungen

TIPPS ZUM KINESIOLOGISCHEN TAPING

Funktions- oder kinesiologisches Taping ist eine alternative Behandlung von Funktionsstörungen des gesamten Bewegungsapparates. Die bunten Tapes sind vor allem in der Sportmedizin nicht mehr wegzudenken. Was ist bei der Anwendung zu berücksichtigen?

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Beim kinesiologischen Taping handelt es sich um eine Tapetechnik, die die Bewegungsfähigkeit von Muskeln und Gelenken unterstützen und Heilungsprozesse fördern soll. Zudem soll es Schmerzen reduzieren und den Lymphabfluss begünstigen.

Kinesiologisches Tape besteht aus atmungsaktivem, wasserfestem Material mit guter Hautverträglichkeit. Es handelt sich um ein Baumwollband mit einer Acryl-Klebeschicht.

Da das Tape elastisch ist, bleibt die Mobilität der Gelenke komplett erhalten. Das Tape wird ungefähr fünf bis sieben Tage getragen, dann verliert es seine Wirkung und muss gewechselt werden.

Verschiedene Farben

Die Tapes sind in den unterschiedlichsten Farben erhältlich.

  • Rottöne gelten als anregend, wärmend und aktivierend,
  • blaue und grüne Klebestreifen sollen hingegen beruhigend und kühlend wirken.
  • Die Farben beige und schwarz stellen neutrale Kinesiotape-Farben dar.

„Die Methode wurde Ende der 1970er Jahre vom japanischen Chiropraktiker Dr. Kenzoe Kase entwickelt.“

Bei chronischen Beschwerden hat sich eine Weiterentwicklung, das sogenannte Akupunkturtaping bewährt. Der Therapeut sticht Akupunkturdauernadeln in die entsprechenden Akupunkturpunkte und kombiniert diese mit einem Funktionstape. Auch diese Kombi sollte nach maximal fünf Tagen erneuert werden.

Tipps für die Beratung

Die Tape-Techniken können schnell erlernt und im Prinzip nach einer Einführung auch von Laien angewendet werden. Allerdings gilt wie so oft: Übung macht den Meister. Es gibt verschiedene Techniken, wie etwa die

  • Muskeltechnik,
  • Lymphtechnik,
  • Ligamenttechnik,
  • Faszientapetechnik oder
  • Korrekturtechnik. 

Darüber hinaus muss auch auf die Dehnungstechnik geachtet werden. Bei Muskeltapes wird beispielsweise der Muskel gedehnt und das Tape nicht, während beim Ligamenttape der Klebestreifen gedehnt wird und der Muskel nicht. Wichtig zu wissen ist auch, dass die Anwendung individuell ist, zudem gibt es für die unterschiedlichen Muskelgruppen oder Gelenke verschiedene Klebetechniken. Daher muss man eventuell durch Probieren herausfinden, welche Anlage für den jeweiligen Patienten geeignet ist.

Die Haut muss

  • sauber,
  • fettfrei,
  • haarfrei und
  • trocken sein, 

wenn das Tape aufgeklebt wird. Ist eine Rasur erforderlich, sollte diese am Vortag stattfinden, damit der Kleber nicht auf die frischen Mikroverletzungen gelangt. Vor dem Anbringen schneidet man das Tape in die korrekte Form und die richtige Größe und rundet die Ecken per Scherenschnitt ab, damit es besser haftet. Raten Sie Ihren Kunden dazu, bei der Vorbereitung eine scharfe Schere zu nutzen, damit die Schnittränder nicht ausfransen. Das Tape wird dann in I-, Y-, X-, V- oder Fächerform geklebt. Sobald es auf der Haut ist, reibt man mit den Händen darüber, sodass das Material warm wird und der Klebstoff seine Wirkung entfaltet.

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