Forschung Medizin

VENEN

Experten fordern, chronische Venenerkrankungen von Anfang an adäquat zu behandeln.

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Studie – Über 90 Prozent der Männer und Frauen zwischen 18 und 79 Jahren weisen Veränderungen in den Beinvenen auf, so das Ergebnis der Bonner Venenstudie, die die Häufigkeit und Ausprägung von Venenerkrankungen an mehr als 3000 Patienten ermittelte. Bei etwa einem Fünftel zeigten sich sogar Symptome einer chronisch venösen Insuffizienz .

Betroffene gehen oftmals erst zum Arzt, wenn Spannungsgefühle und Schmerzen in den Beinen zunehmen. Da sich die entzündlichen Veränderungen in den Tiefen der Venen anfangs aber nicht bemerkbar machen, schreitet die Erkrankung ohne Eingreifen voran, wie auch eine Nachuntersuchung bei den Teilnehmern der ersten Bonner Venenstudie zeigte. Sieben Jahre später hatten viele Patienten, die anfangs keinen Befund oder lediglich erste Anzeichen einer Venenschwäche zeigten, Krampfadern (Varikosen) entwickelt. Zudem wurde bei rund 20 Prozent derjenigen, die früher unter Varikosen litten, eine CVI diagnostiziert, die sich durch Blutstau in den Beinvenen, massive Wasseransammlungen im Gewebe und/oder Hautveränderungen äußerte.

Venenentzündungen liegen biochemisch aktivierte Reaktionsketten zugrunde. Im gesunden Zustand ist das Gewebe der Innenseite der kleinsten Venen gut abgedichtet. Dieses Endothelgewebe sorgt mit Hilfe ständig freigesetzter gerinnungs- und entzündungshemmender Stoffe dafür, dass das Blut in den Adern flüssig bleibt. Wird das Gewebe aber verletzt, wandern aus der darunter liegenden Gefäßwandschicht Zellen (Perizyten), die aus verletzten Gefäßen ausströmendes Blut zur Gerinnung und im Thrombus enthaltene Abwehrzellen zu entzündlichen Reaktionen aktivieren.

Im Beinvenensystem werden die Fugen zwischen den einzelnen Endothelzellen druckbedingt aufgeweitet, sodass die Blutzellen und Blutfaktoren mit den prothrombisch und proinflammatorisch wirkenden Perizyten in Verbindung gelangen. In Folge kommt es zu Blutgerinnseln und zur Aktivierung entzündlicher Reaktionen, die Ödeme und eine Verschlechterung der Durchblutung ganzer Beinbereiche bedingen. Auf dieser Grundlage entwickelt sich oft auch eine verstärkte Venenklappeninsuffizienz, wodurch sich das Blut in den Venen stärker staut und eine fortschreitende Venenentzündung und später eine CVI resultiert.

Mit Hilfe von Flavonoiden aus dem roten Weinlaub kann es gelingen, dem Verlust der Endothelabdichtung und Entzündungsprozessen entgegenzuwirken. Eine placebokontrollierte Studie an 248 Venenpatienten konnte zeigen, dass ein Extrakt aus rotem Weinlaub nicht nur die Durchblutung und Sauerstoffversorgung in den Beinen steigert, sondern auch Schwellungen und Schmerzen signifikant reduziert.
Quelle: Antistax® Presse-Lounge: „Venenleiden auf dem Vormarsch.“ 11. Mai 2011, Hamburg. Veranstalter: Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim am Rhein.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 07/11 auf Seite 10.

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