Aloe Vera Blätter angeschnitten. © Nenov / iStock / Getty Images Plus
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Aloe vera

DURSTLÖSCHER FÜR DIE HAUT

Die Echte Aloe (Aloe vera) ist seit Tausenden von Jahren von kosmetischem Interesse. Das daraus gewonnene Aloe-vera-Gel dient in Kosmetikprodukten vor allem als Feuchthaltefaktor.

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Zur Gattung Aloe gehören mehr als 450 Arten, von denen Aloe vera (Synonym Aloe barbadensis Miller) die bekannteste ist. Sie gehört zu den Grasbaumgewächsen (Xanthorrhoeaceae), deren Verbreitungsgebiet in den tropischen und subtropischen Gebieten Afrikas, auf der arabischen Halbinsel, in den Mittelmeerländern sowie in Amerika und Asien liegt.

Kakteenartige Wüstenlilie Als Sukkulente, also wasserspeichernde Pflanze, ist Aloe vera ähnlich der Kakteen mit geringen Niederschlägen zufrieden und hält lange Trockenzeiten und intensive Sonnenbestrahlung aus. Möglich wird dies durch ihre dicken fleischigen, bis zu 50 Zentimeter groß werdenden schwertförmigen Blätter, die zudem durch eine wachshaltige Blattrinde vor Verdunstung geschützt werden. Ihre Blattränder sind von einer sägezahnartigen Knorpellinie gesäumt. Nur junge Pflanzen sind am Blattrand weich und zahnlos. 15 bis 30 grau-grüne Blätter der bis zu einem Meter hochwachsenden Aloe-Pflanze bilden eine Rosette, aus deren Mitte sich ein bis zu 90 Zentimeter langer Blütenstand erhebt, an dem sich eine Traube mit leuchtend gelben, orangefarbenen oder roten Blüten entwickelt.

Zwei unterschiedliche Säfte Prinzipiell werden aus den Blättern zwei Rohstoffe gewonnen, und zwar Aloe-Latex und Aloe-vera-Gel. Umgangssprachlich werden oftmals beide Produkte als Saft bezeichnet, so dass es leicht zu Verwechselungen kommen kann. Für die Gewinnung des Zellsaftes werden die Blätter der Aloe-Pflanze abgeschlagen. Der ausfließende gelbbraune Saft des gesamten Blattes erstarrt beim Trocknen zu einer harten, tiefbraunen, undurchsichtigen Masse, dem Aloe-Latex.

Dieser enthält Anthranoide (Anthrachinone, vor allem Aloin A und B), die laxierend wirken und als Arzneimittel zum Abführen zugelassen sind. Davon ist das Aloe-vera-Gel zu unterscheiden. Es ist ein durchsichtiger, fast farbloser viskoser Schleim, der aus dem Blattinneren, dem Mark der Blätter, herausgelöst wird. Darin ist im Gegensatz zum Latex kaum Aloin nachzuweisen. Es wird daher auch nicht als Laxans, sondern als Trink-Saft zur Nahrungsergänzung bei unspezifischen Reizbeschwerden in Magen und Darm angeboten oder vielfach in Kosmetikprodukten zur äußerlichen Anwendung eingesetzt.

Aloe-vera-Gel als Moisturizer Der visköse Saft des Blattmarks zeichnet sich durch mehr als 90 Prozent Wasser und durch einen hohen Gehalt an Heteropolysacchariden (z. B. Acemannan® als ein eingetragenes Warenzeichen für eine Glucomannan-Fraktion) aus, die eine feuchtigkeitsspendende und hautglättende Wirkung haben. Aloe-vera-Gel fungiert daher in der Kosmetik als Feuchthaltesubstanz (Moisturizer). Zudem wird das Gel aufgrund seines kühlenden Effekts auch nach dem Sonnenbad als After-Sun-Pflege oder zur Linderung von juckenden Insektenstichen genutzt. Daneben werden dem Aloe-vera-Gel auch antiphlogistische und wundheilungsfördernde Effekte zugesprochen, weshalb es gelegentlich auch bei entzündlichen Hauterkrankungen zum Einsatz kommt.

Den Artikel finden Sie auch in der Sonderausgabe von DIE PTA IN DER APOTHEKE „Kosmetik – Inhaltsstoffe in Kosmetika“ auf Seite 46.

Gode Chlond, Apothekerin

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