Luftbildaufnahme des Bundeswehrzentralkrankenhauses in Koblenz. © BwZKrhs Koblenz

Interview

„DIE ARBEIT ALS PTA BEI DER BUNDESWEHR IST VIELSEITIG“

Margareta Pyka ist von Beruf PTA und gleichzeitig Soldatin bei der Bundeswehr. Seit zehn Jahren ist sie nun in der Apotheke des Bundeswehrzentralkrankenhauses in Koblenz tätig, mittlerweile als Hauptfeldwebel. Im Interview stellt sie uns dar, welche Herausforderung diese Berufskombination mit sich bringt, warum Sie sich für diese Tätigkeit entschieden hat und wie ihr Berufsalltag aussieht.

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Gibt es spezielle Zusatzqualifikationen für PTA bei der Bundeswehr? Haben Sie welche erworben?

Ich könnte eine Spezifikation beispielsweise für den Bereich Zytostatika oder Dermatologie machen, was ich mir auch gut vorstellen kann. Ich habe bereits eine Zusatzausbildung als Qualitätsmanagementbeauftragte und interner Auditor. Bei der Bundeswehr kann man diese Zusatzausbildungen allerdings nicht machen. Das heißt, wir gehen ganz normal in die zivilen Firmen. Die Gelder für Aus- und Weiterbildungen stehen bei der Bundeswehr grundsätzlich zur Verfügung.

Waren Sie als PTA bereits bei einem Auslandseinsatz tätig?

Ich war für vier Monate in Afghanistan von 2011 auf 2012. Mein erster Eindruck war positiv. Man ist lange unterwegs, denn es sind 5000 Kilometer bis nach Afghanistan. Man muss sich erstmal klarmachen, dass man sich in einem Land befindet, in dem es gefährlich ist. Ich wurde in der Apotheke eingesetzt, habe dort die Registratur gemacht. Es ist ein anderes arbeiten, denn man ist die ganze Woche im Dienst. Es ist eine lange Zeit, die man von zu Hause weg ist. Man hat die Möglichkeit, nach Hause zu telefonieren. Oft gibt es in den Unterkünften auch WLAN. Man teilt sich eine Unterkunft mit zwei bis vier Kameraden, alles auf engstem Raum. Man kann nicht raus aus dem Lager, es ist abgeschlossen. Alles hinter der Mauer ist gefährlich.

Wurden Sie für diesen Einsatz noch einmal speziell geschult? Was waren dort ihre Aufgaben?

Bevor ich den Einsatz angetreten habe, wurde ich in eine spezielle Ausbildung geschickt. Da ging es um die körperliche Fitness, um den Umgang mit der Waffe und auch einfach um Informationen über das Land. Die Tätigkeit selbst war schon die einer PTA. Wir haben die Klinik versorgt. Das war primär meine Tätigkeit, also die Systembetreuung in der Registratur, weniger das Herausgeben von Medikamenten.

Würden Sie sich noch einmal für den PTA-Beruf beziehungsweise die Ausbildung bei der Bundeswehr entscheiden?

Ja, ich bin jetzt zehn Jahre am Bundeswehrzentralkrankenhaus und wurde zur Berufssoldatin übernommen. Die Arbeit hier ist vielseitig, man lernt immer wieder etwas dazu. Ich bin an Pilotprojekten beteiligt. Ich brauche diese Vielseitigkeit und auch die Herausforderungen, die die Berufskombination als PTA und als Soldatin mit sich bringt.

Können Sie den Beruf „PTA bei der Bundeswehr“ jungen Menschen, die sich dafür interessieren, empfehlen?

Ja, wenn jemand auch dieses Abenteuer Bundeswehr erleben möchte. Man muss sich bewusstmachen, dass man als PTA bei der Bundeswehr mehr Aufgaben zu erfüllen hat. Man muss immer die Einsätze im Auge behalten, die einfach dazu gehören. Es ist zudem ein anderes Miteinander unter Kameraden als unter Arbeitskollegen Gerade am Anfang sind viele Lehrgänge und Ortswechsel erforderlich. Danach können Versetzungen dazu gehören, gerade wenn man Karriere machen möchte. Sie werden meistens frühzeitig angekündigt. Typisch sind für PTA aber lange Stehzeiten an einem Ort.

Es ist schon möglich einen Wunsch abzugeben, der allerdings nicht zwangsläufig berücksichtigt wird. Man muss flexibel sein.

Kann man auch als zivile PTA bei der Bundeswehr arbeiten?

Ja, es gibt z.B. in den Krankenhausapotheken der Bundeswehr auch zivile Dienstposten für PTA. Darüber hinaus besteht bei Interesse am Soldatenberuf aber auch die Möglichkeit sich als fertig ausgebildete PTA bei der Bundeswehr zu bewerben und dann direkt einen militärischen PTA-Dienstposten zu besetzen. Allerdings muss man dann noch die militärische Ausbildung machen. Das bedeutet Grundausbildung, Feldwebellehrgang. Man muss also letztlich noch als Soldat fit gemacht werden

Das Gespräch für DIE PTA IN DER APOTHEKE führte Nadine Hofmann

„„Die Arbeit als PTA bei der Bundeswehr ist vielseitig“”

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