Eisentherapie | Experten

BEI DER BIOVERFÜGBARKEIT VON EISEN IST DIE GALENIK VON ENTSCHEIDENDER BEDEUTUNG

Bei erhöhtem Eisenbedarf oder Eisendefiziten wird häufig hochdosiertes, rein synthetisches Eisen in fester Darreichungsform eingenommen. Aktuelle wissenschaftliche Publikationen legen jedoch nahe, dass ein Eisenpräparat in flüssiger Form mit Vitamin C und Phytobestandteilen (Floradix® mit Eisen) eine wirksamere und besser verträgliche Alternative darstellt. Vor diesem Hintergrund initiierte die Firma Salus am 8. November 2017 ein Treffen von Experten aus den Fachbereichen Pharmazie, Allgemeinmedizin und Gynäkologie. Am runden Tisch wurde interdisziplinär eruiert, ob in der oralen Eisentherapie ein Paradigmenwechsel ansteht.

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Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Männern täglich 10 Milligramm Eisen zuzuführenden, Frauen im gebärfähigen Alter 15 Milligramm, Stillenden sowie Wöchnerinnen 20 Milligramm und Schwangeren sogar 30 Milligramm.1 „Da nur etwa ein Zehntel der mit der Nahrung aufgenommenen Eisenmenge im Darm resorbiert wird, muss die Zufuhr deutlich höher sein als der reine Bedarf“, betonte allerdings Apothekerin Dr. Katrin Bachmann aus Hofheim im Rahmen des Expertentreffens. Liegt ein Eisenmangel vor, wird dieser häufig mit einer täglichen oralen Gabe von hochdosiertem Eisen in fester Darreichungsform therapiert. Doch nicht jeder Patient kommt damit zurecht. Wie der in Friedrichsdorf niedergelassene Facharzt für Allgemeinmedizin Kai S. Götte erklärte, seien Magenunverträglichkeit und auch Verstopfung immer wieder Thema bei der oralen Eisentherapie. Gleiches zeige sich auch in der Offizin, wie Dr. Bachmann aus eigener Erfahrung berichtete: „Ich empfehle das flüssige Präparat mit Phytobestandteilen und Vitamin C, weil es verträglicher ist und die Akzeptanz schon im Vorfeld der Einnahme oft höher.“ Das berichteten auch die beiden Fachärzte für Gynäkologie und Geburtshilfe, Prof. Dr. Dr. Elisabeth Merkle aus Bad Reichenhall und Dr. Christoph Bechtel, niedergelassen in Zwickau, aus ihrer Praxis.

Niedrigere Dosierung – höhere Wirksamkeit
Aktuelle wissenschaftliche Publikationen bestätigen diese Erfahrungen. In einer 2017 veröffentlichten Wirksamkeitsstudie2  erwies sich das flüssige Arzneimittel Floradix® mit Eisen trotz geringerer Eisen-Tagesdosen (36,8 mg Eisen(II)-Gluconat) wirksamer als die feste Darreichungsform (50 mg Eisen(II)-Sulfat). Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass sich durch eine orale Eisentherapie mit häufigeren niedrigdosierten Gaben eine bessere prozentuale Aufnahme erreichen lässt als durch hochdosierte Einzelgaben. Für die gute Bioverfügbarkeit und Magen-Darm-Verträglichkeit des Arzneimittels mit Eisen und Phytobestandteilen scheint dessen besondere Galenik von Bedeutung zu sein: Floradix® mit Eisen enthält Eisen(II)-Gluconat eingebettet in einer speziellen Kräutermatrix zusammen mit Vitamin C.

Besser verwertbar, besser verträglich
„Der Einsatz von Eisen(II)-Gluconat ist sinnvoll, weil diese zweiwertige Form des Eisens einfach besser bioverfügbar ist. Sinnvoll ist auch die kombinierte Gabe dieses Eisensalzes mit Vitamin C, da letzteres bekanntermaßen die Eisen-Resorptionsquote deutlich erhöht. Manche der enthaltenen Pflanzenbestandteile und Kräuter entfalten auch einen antioxidativen Effekt, sodass es nicht zur Oxidation vom zweiwertigen zum dreiwertigen Eisen kommt. Das sind Punkte, die bei der Betrachtung der Studie von Hanusch et al. auch eine Rolle spielen, “ erläuterte Dr. Bachmann. Außerdem enthalte Floradix® mit Eisen sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, von denen bekannt sei, dass sie vielfältige positive Effekte haben können, beispielsweise auf den Stoffwechsel und die Verdauung.

Am Ende der Gesprächsrunde waren sich die Experten einig, dass die neuen Studienergebnisse ebenso wie die langjährigen praktischen Erfahrungen dafür sprechen, in der oralen Eisentherapie verstärkt flüssige Arzneimittel mit zweiwertigem Eisen und Phytobestandteilen sowie Vitamin C einzusetzen. Das Resümee von Dr. Kathrin Bachmann: „Ich fühle mich darin bestätigt, Floradix® mit Eisen im Rahmen der Selbstmedikation zur Eisensubstitution auch weiterhin zu empfehlen.“


1

www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/eisen/, abgerufen am 22.11.2017.

2‚Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil einer Eisen-Langzeittherapie an schwangeren Frauen mit Eisenmangel mit Vergleich einer flüssigen und festen Darreichungsform‘ von Hanusch et al., Gyne 5/2017
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