PTA-Schule Nürnberg | Deutsches Gewürzmuseum

AUSFLUG ZUM DEUTSCHEN GEWÜRZMUSEUM IN KULMBACH AM 8. FEBRUAR 2018

Zum Ende des ersten Schulhalbjahres findet alljährlich die Seminarwoche der 12.Klassen der PTA Schule in Nürnberg statt. Ziel dieser Woche ist es, außerhalb des Schulalltages Einblicke in Themen der Pharmazie zu erhalten und somit das Fachwissen zu erweitern.

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Daher war an einem Donnerstagmorgen nicht das Galenik- oder Chemielabor Treffpunkt von Schülerinnen und Schülern, sondern der Nürnberger Hauptbahnhof. Nach einer knapp 1,5 stündigen Zugfahrt waren die angehenden PTAs in der oberfränkischen Stadt Kulmbach angekommen. Hier wurde nach einem kurzen Sparziergang das Areal des Kulmbacher Mönchshofs erreicht. Dort ist neben dem bayerischen Brauerei- und Bäckermuseum seit Oktober 2015 auch das Deutsche Gewürzmuseum beheimatet. Neben dem Hamburger Gewürzmuseum ist dieses das einzige seiner Art in der Bundesrepublik und stellt mit seiner Vielfalt auch das wahrscheinlich größte Museum weltweit dar.

Im Rahmen einer Führung konnten die Schüler diese Fülle mit allen Sinnen erfahren: Zu Beginn wurde ein orientalischer Basar besucht, bei dem durch Riechen und Fühlen zahlreiche altbekannte, aber auch neue Gewürze wie z.B. Galgant - eine Pflanzenart aus der Familie der Ingwergewächse - entdeckt wurden. Im weiteren Verlauf wurde auf die Handelsrouten näher eingegangen. Über die sogenannte „Seidenstraße“ wurden die Würzmittel ab dem 13. Jahrhundert von Kaufleuten aus China durch Gebirge und Wüsten bis zum Mittelmeer transportiert. Über den Schiffs- und anschließendem Landweg kamen die exotischen Früchte und Samen dann nach Europa, wobei Nürnberg durch seine Lage zur Handelsstraße und als Lebkuchenstadt eine zentrale Rolle im Mittelalter einnahm. Hinsichtlich pharmazeutischer Aspekte war es für die zukünftigen Assistenten interessant zu erfahren, dass bis zum 13. Jahrhundert Apotheker zunächst nur Gewürzhändler waren, da bis dahin allein den Ärzten die Diagnostik sowie auch das Herstellen der Medizin für die anschließende Behandlung vorbehalten war.

Erst eine Verordnung des Stauferkaisers Friedrich ll. im Jahre 1241 legte eine Trennung dieser beiden Gebiete fest. Seit diesem Zeitpunkt konnten nur noch Apotheker die heilenden Eigenschaften der Gewürze zu Gunsten der Medikamentenherstellung nutzen. Einen Höhepunkt des Rundganges stellte das sich innerhalb des Museums befindende Botanikum dar. Neben den typischen Speisewürzmitteln sind dort auch einige Arzneipflanzen wie Zimt oder Cayennepfeffer näher beschrieben. Ebenso erhalten die Besucher Informationen über Herkunftsland, Ernteverfahren und Inhaltstoffe. Der technische Aspekt wurde hierbei ebenfalls nicht außer Acht gelassen, da auch Einblicke in die industrielle Herstellung von Gewürzen in früherer sowie heutiger Zeit gewährt wurden. Den Abschluss der Führung bildete das Modell einer nachgebauten historischen Apotheke. Mit einem abschließenden Gruppenfoto endete der Rundgang im Gewürzmuseum und die Schülerinnen und Schüler traten mit neuen Eindrücken ihre Rückreise nach Nürnberg an.

Anna Brütting

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