Ärztin impft ein Kind
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Impfpflicht | Bußgeld

KEIN PARDON FÜR IMPFGEGNER

Impfen ist jetzt Pflicht – zumindest in Italien. Wer dort seine Kinder nicht immunisieren lässt, riskiert, dass diese vom Besuch des Kindergartens und der Schule ausgeschlossen werden.

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Außerdem müssen die Eltern ein hohes Bußgeld entrichten. Die italienische Regierung hat sich zu diesem Schritt entschlossen, da die Anzahl der Maserninfektionen in diesem Jahr dramatisch anstieg: Während es im Vorjahr 860 Fälle gab, erhöhte sich die Anzahl 2017 auf 2395 Neuinfektionen. 89 Prozent der Erkrankten waren nicht geimpft. Die Regelung gilt auch für elf weitere so genannte Kinderkrankheiten wie beispielsweise Mumps, Keuchhusten und Windpocken.

Auch in Deutschland kochte die Diskussion über eine Impfpflicht daraufhin hoch. Selbst der Gesundheitsminister meldete sich zu Wort: „Das Problem ist nicht so sehr der kleine harte Kern der Impfgegner“, sagte Hermann Gröhe (CDU). Problemtisch sei eher, dass viele Eltern auf die notwendige Wiederholungsimpfung verzichteten Doch schon jetzt sei es Vorschrift, dass Eltern bei der Kindergartenaufnahme ihrer Sprösslinge einen Nachweis über eine Impfberatung mitbringen müssten. Nicht geimpfte Kinder könnten bei einem Masernausbruch von der Schule ausgeschlossen werden.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat die Zahlen: Im letzten Jahr haben sich 18 Prozent weniger Menschen gegen Masern impfen lassen. 2015 war nach einem großen Masernausbruch die Anzahl der Impfdosen noch um 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Gestern wurde auch bekannt, dass eine 37-jährige Frau in der Essener Uniklinik an den Masern verstorben ist. „Masern sind keine harmlose Kindererkrankung, sondern können bei Kindern zu Hirnhautentzündungen und bei Erwachsenen zu Lungenentzündungen führen“, sagte der Leiter des dortigen Gesundheitsamtes, Rainer Kundt.

Alexandra Regner, PTA und Redaktion

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