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Schüßler Salze

WUNDHEILUNG

Ferrum phosphoricum, Kalium chloratum und Kalium sulfuricum sind heute als „Entzündungssalze“ bekannt. Ihre Empfehlung für eine biochemische Hausapotheke sollte diese in jedem Fall beinhalten.

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Die insgesamt drei Stadien der Wundheilung sind die Blutstillungs- und Entzündungsphase , die Proliferations- und Granulationsphase sowie die Reparatur- und Epithelisierungsphase. Die erste kann bis zu vier Tagen dauern und wird auch als Reinigungs- oder exsudative Phase bezeichnet. In der zweiten erfolgt die „Wundschließung“ und in der dritten schließlich die Epithelisierung mit Neubildung von Gewebe (Proliferation).

Dr. Schüßlers Einteilung Die Zuordnung der biochemischen Salze hat er wie folgt vorgenommen: Für die erste akute Phase der Entzündung die Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12; für die zweite Phase der Granulation die Nr. 4 Kalium chloratum D6 und für das letzte und Reparaturstadium die Nr. 6 Kalium sulfuricum D6.

Behandlung Das Vorgehen nach den Entzündungsstadien sollten Sie Ihren Kunden auch bei Entzündungen der Schleimhäute empfehlen – zum Beispiel von Rachen, Magen und Darm. Auch hier gelten die Gesetze der Wundbehandlung nach Dr. Schüßler. Das erste Stadium (Nr. 3 Ferrum phosphoricum) schließt alle akuten Beschwerden mit Rötung, Schwellung, Schmerz und Wärme ein – zum Beispiel bei Wunden, Verletzungen, Prellungen und Verbrennungen.

Mit dem zweiten Stadium (Nr. 4 Kalium chloratum) setzt die Verschorfung und Blutgerinnung durch Bildung eines Fibrinnetzes bei Wunden ein. Manchmal sind die Übergänge vom ersten zum zweiten Stadium fließend. Raten Sie deshalb Ihren Kundinnen und Kunden, generell bei Wunden die Salze Nr. 3 und Nr. 4 im Wechsel einzunehmen.

Die Regenerationsphase Das dritte Stadium (Nr. 6 Kalium sulfuricum) fördert den Abschluss des Heilprozesses. Nun werden abgestorbene Zellen, Zellfragmente und Erreger abtransportiert, die Bildung neuer Haut- und Schleimhaut wird unterstützt. Stagniert dieser Prozess – zum Beispiel sichtbar an schlechter Hautheilung oder Eiterbildung (an den Schleimhäuten zeigen sich eitrige Beläge oder eben die Absonderung von gelblichem Schleim) – benötigt der Körper das Salz Nr. 6. Dr. Schüßler schreibt über Kalium sulfuricum: „Das schwefelsaure Kali vermittelt den Zutritt von Sauerstoff und dieser beschleunigt die Bildung neuer Epidermisund Epithelzellen, durch welche die in ihrem Verband gelockerten Zellen abgestoßen werden“.

MEIN TIPP
Neben diesen drei Salzen hat sich der zusätzliche Einsatz der Salben bewährt – empfehlen Sie diese doch in Ihrem Beratungsgespräch, Ihr Kunde wird es Ihnen danken. Vor allem die Salbe Nr. 3 Ferrum phosphoricum D4 sollte bei allen Schnittverletzungen, Verbrennungen ersten Grades, bei Schürfwunden und Prellungen stets zur Hand sein. Ist der akute Schub vorüber, hilft die Salbe Nr. 4 Kalium chloratum D4 – nach dieser Vorbehandlung ist selten der Einsatz der Salbe Nr. 6 erforderlich.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 02/15 auf Seite 52.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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