Im Vordergrund steht eine lächelnde, junge Frau mit Brille
Die Wissenschaft untersuchte ein weit verbreitetes Klischee und befand: Brille = intelligent. © SanneBerg / iStock / Getty Images Plus

Schottische Studie | Kurzsichtigkeit

WARUM NERDS EINE BRILLE TRAGEN

Brillenträger sind schlauer als der Rest der Menschheit – so lautet das Klischee. Doch – oh Schreck – das stimmt wirklich! Zumindest fanden schottische Wissenschaftler einen evidenzbasierten, eindeutigen Zusammenhang.

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Brillenschlange, Blindschleiche – das sind nun Beschimpfungen von gestern. Kein Brillenträger muss sich mehr sagen lassen, dass etwas mit ihm nicht stimmt oder die Brille seiner äußeren Erscheinung abträglich ist. Im Gegenteil, es ist ein Garant ihrer Schlauheit. Das gilt mit einer kleinen Einschränkung: Das Intelligenz-Prädikat gilt nur für die Kurzsichtigen.

Für ihre Studie werteten die Forscher aus dem schottischen Edinburgh die Daten von über 300 000 Menschen im Alter zwischen 16 und 102 Jahren aus. Dabei schauten sie sich an, ob und inwieweit der sogenannte g-Faktor – ein in der Forschung verwendeter Maßstab für Intelligenz – mit anderen genetischen Faktoren in Verbindung gebracht werden kann. 148 Gen-Orte wurden dafür untersucht.

Dass Brillenträger klüger sind als der Rest der Welt kann man natürlich auch wissenschaftlich ausdrücken: Intelligentere Menschen haben eine genetische Veranlagung, schlechtere Augen zu haben als ihre Mitmenschen. Oder auch: Schlaue Leute haben eine um 30 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, bestimmte Gene in sich zu tragen, die auf eine Sehschwäche hinweisen. Das ist nicht für jeden Brillen- oder Kontaktlinsenträger gültig, aber es besteht ein eindeutiger Zusammenhang. Und die Forscher fanden noch etwas heraus: Sie konnten einen Bezug zwischen Intelligenz und einem niedrigeren Risiko für eine Reihe von gesundheitlichen Problemen wie Lungenkrebs, Bluthochdruck oder Depressionen herstellen. Warum das so ist, wissen die Wissenschaftler auch nicht. Aber sie werden es bestimmt in einer neuen Studie herausbekommen.

Alexandra Regner,                                                                                                PTA/Redaktion

Quelle: Fit for Fun                                                                                                                          Die Welt

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