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RESISTENZEN

Dagegen ist ein Kraut gewachsen - diesen Spruch kennen wir alle. Die moderne Medizin bekämpft erfolgreich viele Krankheiten, es gibt allerdings Erreger, die sich nicht mehr so einfach überrumpeln lassen.

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Allein im Darm sind etwa 400 verschiedene Arten von Darmbakterien unter anderem für eine geregelte Verdauung zuständig. Bedenklich wird es, wenn sie als Krankheitserreger in Aktion treten, denn dann verursachen sie schnell Infektionen und Entzündungen, wie Sie auf SL01, Suche „Bakterielle Darmerkrankung“ erfahren. Klassisch ist die Blasenentzündung. Fast jede Frau weiß, wie schmerzhaft diese sein kann. SL02 informiert zum Thema „Blasenentzündung“ anschaulich zu Ursachen und Risikofaktoren.

Die Wunderwaffe Seit knapp hundert Jahren rücken wir den Bakterien mit Antibiotika – aus dem Griechischen „anti“ gleich „gegen“ und „ bios“ gleich „Leben“ – zu Leibe. Also ein Lebewesen steht im Gegensatz zu einem anderen – welche im ursprünglichen Sinne ganz natürlich gebildete, niedermolekulare Stoffwechselprodukte sind, die schon in geringer Konzentration das Wachstum von anderen Mikroorganismen abtöten oder hemmen, SL03, Suchwort „Antibiotika“. Ihre Entdeckung war reiner Zufall: 1928 bemerkte der schottische Bakteriologe Alexander Fleming einen Schimmelpilz, den er „Penicillium notatum“ nannte, SL04, Suche „Penicillin“, in allen Rubriken.

Der Pilz hatte eine von Fleming angelegte Bakterienkultur zerstört. Antibiotikatherapie ist die Behandlung von Infektionskrankheiten mit keimtötenden Mitteln. Dabei wird unterschieden zwischen bakteriziden, also die Erreger abtötenden Antibiotika und die Vermehrung der Schädlinge hemmenden, bakteriostatischen Antibiotika. Mehr zu Einteilung der Antibiotikagruppen finden Sie mit „Antibiotikatherapie“ unter SL05. Am Beispiel verschiedener Infekte wird auf SL06, „Downloads“, „Fachthemen“, Suche „Antibiotikum“, im Rahmen eines Vortrags sehr anschaulich über den sinnvollen Einsatz von Antibiotika referiert.

Die Gefahr So effektiv Antibiotika gegen bestimmte Erreger von Infektionskrankheiten zum Einsatz kommen, so leicht können diese Erreger Resistenzen entwickeln. Innerhalb kürzester Zeit mutieren ganze Stämme und bis dato erfolgreiche Antibiotikatherapien werden wirkungslos. Diese Entwicklung erschwert weltweit die Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten, die als besiegt galten. Um das Prinzip der Resistenzentwicklung besser zu verstehen, hält das Robert Koch-Institut auf SL07 mit der Suche nach „Antibiotikaresistenz“ zahlreiche Informationen bereit.

Besonders empfiehlt sich „Forschung“ vom 13. November 2013. Ebenso stellt die Paul-Ehrlich-Gesellschaft ausführliches Material zur Verfügung, welches Sie unter SL08, Rubrik „Zündstoff Antibiotika-Resistenz“ und der angegebenen Weiterverlinkung auf die entsprechende Initiative unter SL09 finden. Um der Resistenzbildung zu begegnen, hat das Bundesgesundheitsministerium die Initiative „Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie “ entwickelt, die auf Überwachungssystemen mit Zahlen und Fakten zum Antibiotikaverbrauch, sogenannten „Surveillance“-Systemen, basiert. Eine Datenbank des Robert Koch-Institutes mit Übersichten über Erreger und Resistenzen finden Interessierte unter SL10.

Die Paul Ehrlich Gemeinschaft für Chemotherapie e. V. ruft zu einem umsichtigeren Einsatz von Antibiotika auf. Jede unsachgemäße Anwendung fördert die Entstehung und Verbreitung resistenter Mikroorganismen. Um die Wirksamkeit dieser Arzneimittel zu bewahren, haben sich Experten und Fachgesellschaften aus Gesundheit und Umwelt zur WAAAR (World Alliance Against Antibiotic Resistance) zusammengeschlossen. Die WAAAR-Deklaration vom 23. Juni 2014 ist als PDF-Datei auf SL11, Rubrik „Aktuelles“ herunterzuladen.

Oft tragen Ärzte durch vorschnelle und überflüssige Gabe von Antibiotika zur Resistenzbildung bei: Nur fünf Prozent aller Erkältungskrankheiten sind bakteriell bedingt, aber 40 bis 60 Prozent werden mit Antibiotika behandelt. Informationen über die Wirkweise von Antibiotika und Möglichkeiten, was jeder Einzelne gegen fortschreitende Resistenzbildung tun kann, lesen Sie unter SL12, „Antibiotika-Resistenz“.

Leitlinien Als Entscheidungshilfe beim Einsatz von Antibiotika stehen dem Arzt Leitlinien zur Verfügung, die bei der Wahl einer geeigneten Behandlung helfen. Unbedingt sollten auch Apothekenmitarbeiter zumindest die Empfehlungen für Harnwegs- und Atemwegsinfektionen kennen. In Deutschland finden sich die Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften auf SL13. Mit dem Suchbegriff „Antibiotika“ erhalten Sie ausführliches Material.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 12/14 auf Seite 118.

Barbara Schulze-Frerichs, PTA/ Ursula Tschorn, Apothekerin

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