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Herz-Kreislauf-Erkrankungen

MEHR HERZINFARKTE IM WINTER

Wenn ältere Patienten mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko bei gleichzeitiger Haltearbeit frische, kalte Luft einatmen, erleiden sie auch häufiger einen Herzinfakt, weil ihr Kreislauf nicht adäquat reagiert.

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Das haben Wissenschaftler des Penn State College of Medicine in Hershey herausgefunden. Damit bieten die Forscher unter der Leitung von Lawrence Sinoway eine Erklärung dafür, dass akute koronare Ereignisse wie ein Herzinfarkt häufiger in den Herbst- und Wintermonaten auftreten. Doch auch die körperliche Anstrengung spielt eine große Rolle, sodass laut den Hypothesen der Autoren Aktivitäten wie Schneeschaufeln im Winter besonders zu solchen Ereignissen führen können. Das führte die Wissenschaftler dazu, in ihrer Studie den Effekt kalter, inhalierter Luft einerseits und isometrischer Muskelarbeit andererseits auf den koronaren Blutfluss und die Arbeit des Herzmuskels zu analysieren.

Bislang sind laut ihren Recherchen beide Effekte als Triggerfaktoren koronarer Ereignisse bekannt, dennoch sei diese Studie die erste ihrer Art, die beide Einflussgrößen zusammen­bringe. So ließen die Forscher ihre Probanden, die sie sowohl aus jungen, in etwa 20-jährigen Erwachsenen als auch aus älteren Menschen über 60 Jahren rekrutierten, verschiedene Aufgaben erledigen, die eine isometrische Haltearbeit wie etwa das Tragen einer Aktentasche beinhaltete. Zusätzlich mussten sie jeweils fünf Minuten Luft normaler sowie Luft kalter Temperatur inhalieren.

Vor, während und nach allen Übungen maßen die Wissenschaftler dann unter anderem die Blutflussgeschwindigkeit der koronaren Gefäße und die Herzfrequenz. Dabei fanden sie heraus, dass der Körper das Blut langsamer durch die Blutgefäße fließen ließ, nachdem der Körper isometrische Arbeiten verrichtete und kalte Luft einatmete. Verglichen mit den jungen Probanden war diese Abnahme der Blutflussgeschwindigkeit bei den älteren Probanden jedoch signifikant geringer. Daraus zogen die Autoren die Schlussfolgerung, dass körperlich beeinträchtigte Menschen in diesem Fall solch einen Kompensations­mecha­nismus des Körpers nicht adäquat aufrechterhalten können. Quelle: hil/aerzteblatt.de

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