KARIESPRÄVENTION UNERLÄSSLICH IN JEDEM ALTER

Karies entsteht, wenn Bakterien den Zahn angreifen und die Zahnsubstanz schädigen. Dadurch wird ein dynamischer Prozess der Demineralisierung eingeleitet, der wiederum durch Speichel und Fluoride gehemmt wird, wodurch die Remineralisierung angeregt wird. Besonders wichtig im Kampf gegen Karies sind daher Fluoride. Bei einer umfassenden Prävention sind vor allem auch die unterschiedlichen Altersgruppen, letztlich das einzelne Individuum selbst und dessen Zähne entscheidend. Daneben umfasst eine professionelle Prophylaxe detaillierte Informationen, Instruktionen, Fluoridierung, professionelle Zahnreinigung und Versiegelung. Neben diesen professionellen Maßnahmen, die meist der Zahnarzt empfiehlt, sollte man aber auch selbst mit bestimmten Maßnahmen an einer gezielten Prävention arbeiten. Darunter zählen eine verminderte zuckerhaltige Nahrungsaufnahme, fluoridhaltige Zahnpasta sowie fluoridhaltiges Speisesalz zu verwenden und Zahnseide zu benutzen.

Natürlich sollte man immer im Blick haben, in welchem Lebensstatus man sich gerade befindet. So müssen beispielsweise gerade erst durchgebrochene Milchzähne anders geschützt werden als ein Seniorengebiss. Vor allem ein Milchgebiss ist am Anfang durch einen hohen Anteil an organischen Subtanzen besonders anfällig. Zeigt sich der erste Zahn im Gebiss eines Kindes und bricht dann durch, sollte umgehend zweimal am Tag eine Kinderzahnpasta mit 500ppm Fluorid benutzt werden. Bei Kindern ab zwei Jahren sollte man ebenfalls zweimal täglich mit 1000 ppm Fluorid die Zähne putzen. Bereits in diesem Alter wird die Anwendung von Zahnseide empfohlen. Damit den Kindern das Zähneputzen leicht fällt und sie es in ihren Alltag möglichst einfach integrieren können, ist es sinnvoll, es ihnen spielerisch näher zu bringen. Auch das kontinuierliche Vorleben der Eltern und Geschwister ist hilfreich. Um einem eventuelles Kariesrisiko vorzubeugen, ist es sinnvoll, dem Zahnarzt möglichst früh einen Besuch abzustatten.

Kommen die Kinder in ein Alter, wo die Milchzähne ausfallen und bleibende Zähne durchbrechen, ist die Prophylaxe schon etwas schwieriger. In diesem Wechselgebiss-Zeitraum ist die Bildung von Karies erhöht. Daher muss auch die Putzroutine angepasst werden. Die Anwendung von Chlorhexidin-Präparaten kann bei durchbrechenden Zähnen präventiv eingesetzt werden. Des Weiteren kann es sinnvoll sein, zuckerfreie Kaugummis nach den Mahlzeiten zu kauen, um die Kariesinzidenz zu verringern. Gerade in diesem jungen Alter beginnt die Zeit der Zahnspangen, die natürlich eine Zahnhygiene deutlich erschweren. In diesem Fall wird das Auftragen eines Fluoridlackes oder das Putzen mit hochkonzentrierter 5000 ppm Fluorid Zahnpasta empfohlen.

Bei Erwachsenen ist Karies individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Risikofaktoren sind unter anderem schwere Allgemeinkrankheiten und freiliegende Wurzeloberflächen. In solchen Fällen ist es wichtig, individuelle Präventionsplane aufzustellen und eine Übertherapie zu vermeiden. Um den Biofilm effektiv zu entfernen sind elektrische Zahnbürsten wesentlich besser geeignet als manuelle Zahnbürsten.

Und auch bei Senioren braucht es eine individuelle Prophylaxe. Hier ist es wichtig, eine mögliche Karies an Restaurationsrändern und Wurzeloberflächen frühzeitig zu erkennen. Für eine Prävention und Arretierung der Wurzelkaries eignen sich Fluoride. Als zusätzliche Basishygiene sind die tägliche Anwendung fluoridhaltiger Mundspüllösungen und die Anwendung von fluoridhaltigen Gelen und Fluoridlacken zu empfehlen. Zudem kann es hilfreich sein, eine Zahnpasta zu verwenden, die eine Fluoridkonzentration von 5000 ppm aufweist und dadurch eine bestehende Kariesaktivität hemmt. Ebenfalls präventiv können Chlorhexidin-Lacke eingesetzt werden.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung