Welt-Osteoporose-Tag 2014

IM FOKUS: KNOCHENGESUNDHEIT VON MÄNNERN

"Echte Männer bauen auf innere Stärke“ – Unter diesem Motto stellt die International Osteoporosis Foundation die Knochengesundheit von Männern in den Blickpunkt ihrer diesjährigen Kampagne zum heutigen Welt-Osteoporose-Tag.

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Immer noch gilt Osteoporose als eine typische Frauenkrankheit. Tatsächlich erkrankt jede dritte Frau nach den Wechseljahren an Osteoporose, aber auch jeder fünfte Mann jenseits des 50. Lebensjahres. 20 bis 30 Prozent der Patienten, die sich wegen Knochenbrüchen in Folge von Osteoporose behandeln lassen müssen, sind Männer. Schätzungsweise leben in Deutschland über 6 Mio. Betroffene, Frauen sind 5 Mal häufiger betroffen als Männer.

Während ein gesunder Knochen hoch belastbar ist, reichen bei einer fortgeschrittenen Osteoporose schon leichte Stürze oder harmlose Handgriffe wie das Heben eines gefüllten Wassereimers, um den Knochen brechen zu lassen. Man muss nicht krank sein, um Knochenmasse zu verlieren: Schon ab Mitte Dreißig setzt ein altersbedingter Verlust der Knochenmasse ein. Auch vollkommen gesunde Menschen verlieren pro Jahr etwa 0,5 bis 1% der ursprünglichen Knochenmasse.

Unter normalen Lebensumständen geht zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr etwa ein Drittel der Knochenmasse verloren. Im Falle des krankhaften Knochenschwunds, der so genannten Osteoporose, verschlechtert sich die Knochenstruktur aber noch zusätzlich, und die Knochen werden anfälliger für Knochenbrüche.

Die Ursachen für eine Osteoporose bei Männern und Frauen weichen stark voneinander ab. Bei neun von zehn Frauen tritt die Krankheit aufgrund von Hormonveränderungen im Verlauf der Wechseljahre auf, die sich ungünstig auf den Knochenstoffwechsel auswirken. Bei Männern dagegen sind nur in 40 Prozent der Fälle Veränderungen im Hormonhaushalt für eine Osteoporose verantwortlich. Bei 60 Prozent der männlichen Patienten liegen bestimmte Ursachen zugrunde.

Dazu zählen beispielsweise Langzeittherapien mit Cortison-ähnlichen Präparaten bei Asthma, eine Überfunktion der Schilddrüse, Kalziummangel bei entzündlichen Darmerkrankungen , Nierenerkrankungen mit erhöhter Kalziumausscheidung und Störungen des Vitamin-D-Stoffwechsels. Osteoporose tritt bei Männern aber auch häufiger in Zusammenhang mit einer Parkinson-Erkrankung, Epilepsie oder bestimmten Krebserkrankungen auf.

Neben den krankheitsbedingten Faktoren existieren weitere Risiken, die sich häufig aber gut vermeiden lassen: etwa Alkoholmissbrauch und kalziumarme Ernährung, starkes Untergewicht oder Bewegungsmangel. Studien zeigen, dass die Osteoporose eine unterdiagnostizierte Krankheit ist. Männer werden viel seltener untersucht als Frauen. Bei Frauen ziehen Ärzte siebenmal häufiger eine Knochendichtemessung zur Diagnose heran als bei Männern. Und je älter die Patienten sind, desto seltener ordnen Ärzte die Knochendichtemessung an, besonders bei Männern.

Fünf Schritte zur Knochengesundheit

  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige Bewegung unter Einsatz des eigenen Körpergewichts (Belastungsaktivitäten) und Muskel stärkende Übungen wirken sich in jedem Lebensalter günstig aus und sind wesentlich für den Erhalt starker Knochen und Muskeln.
  • Knochengesunde Ernährung: Ausreichend Kalzium, Vitamin D und Protein sind wesentlich für die Knochen- und Muskelgesundheit.
  • Gesunder Lebensstil: Es hat sich gezeigt, dass das Rauchen das Frakturrisiko erheblich erhöht. Während ein oder zwei Gläser Wein oder Bier pro Tag die Knochengesundheit nicht beeinträchtigen, können mehr als zwei Einheiten Alkohol das Frakturrisiko erheblich erhöhen. Und Normalgewicht sollte das Ziel sein; ein Body Mass Index < 20 erhöht ebenfalls das Frakturrisiko.
  • Frühzeitige Einschätzung des Erkrankungsrisikos: Es gibt viele unterschiedliche Risikofaktoren, die in einfachen Risikotests abgefragt werden.
  • Therapietreue: Es gibt viele wirksame medikamentöse Therapien, die dazu beitragen die Knochenmineraldichte zu verbessern und das Frakturrisiko zu verringern. Wesentlicher Erfolgsgarant ist, die verordnete Therapie einzuhalten.

Weitere ausführliche Informationen über Osteoporose und das Kuratorium Knochengesundheit finden Sie unter: www.osteoporose.org

Das Kuratorium Knochengesundheit e.V. ist die älteste gemeinnützige bundesdeutsche Organisation, die sich um die Knochengesundheit und das Krankheitsbild Osteoporose kümmert. Seit seiner Gründung im Jahre 1986 engagiert sich das Kuratorium Knochengesundheit e.V. um die Prävention, Therapie und Rehabilitation weit über die Osteoporose hinaus für alle Probleme der Knochengesundheit. Seit über 28 Jahren sind wir Anlaufstelle für Betroffene und Interessierte und kümmern uns unter dem Motto „Ein Herz für Patienten“ darum, aktuelle wissenschaftliche und medizinische Erkenntnisse in patientengerechter Sprache in Flyern, Broschüren und der Zeitschrift MobilesLEBEN einem breiten Publikum vorzustellen. Quelle: Kuratorium Knochengesundheit e.V.

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