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HIV UND AIDS

Ab den 1980er-Jahren war es die Angstkrankheit schlechthin. Anfangs kannte man den Gegner noch nicht und es kam zu vielerlei Fehleinschätzungen und falschen Verhaltensweisen.

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Pandemien verbreiteten schon immer Angst und Schrecken. Früher wusste man nichts über ihre Entstehung, Ansteckung, Verbreitung und Heilung. Die seinerzeit fast kritiklose Gottesfürchtigkeit und der Aberglauben taten zudem das ihre zur Ausweitung von Seuchen. Das ist heute in weiten Teilen der Erde anders. So können heute viele ehemals todbringende Krankheiten eingedämmt und vermieden werden. Und jeder kann etwas tun, um sich und andere zu schützen.

Ursprung Viele Betroffene wurden innerhalb kürzester Zeit von einer schweren Lungenentzündung oder einem speziellen Hautkrebs dahingerafft, der auch die inneren Organe befiel. Nach einer unterschiedlich langen, oft mehrjährigen Inkubationszeit führte HIV, das „Humane Immundefizienz Virus”, in der Regel zu AIDS . Auf http://de.wikipedia.org/wiki/AIDS#Geschichte erfahren Sie unter „Geschichte” mehr über diese Zeit.

Lesen Sie auch unter 
http://www.wdr.de/wissen/wdr_wissen/themen/gesundheit_medizin/krankheiten/aids/aids_
geschichte.php5
  
zum gleichen Thema unter dem Stichwort „AIDS-Epidemie”. Damals entstand oft im Verlauf der Krankheit ein schon von Weitem äußerlich sichtbares Zeichen, das „Kaposi Sarkom” (http://flexikon.doccheck.com/de/Kaposi-Sarkom), dunkle, sich immer mehr ausbreitende Hautflecken. Nicht nur war die Sterblichkeit hoch, sondern auch das Stigma war für die Betroffenen sehr belastend. Durch frühzeitige und regelmäßige Tests rechtzeitig erkannt, kommt es heutzutage selten zur Ausprägung dieser Folgeerscheinung.

Meilensteine der Therapie Da HIV und AIDS weltweit zu Recht große Frucht und Unsicherheit auslösten, musste rasch gehandelt werden. So kam es zur Bildung einer internationalen Konferenz aus Wissenschaftlern und Nichtwissenschaftlern aus aller Welt. Diese erste „Welt-AIDS-Konferenz” (http://de.wikipedia.org/wiki/Welt-AIDS-Konferenz) fand 1985 in Atlanta, Georgia, statt. Ging es anfangs in der Diskussion hauptsächlich um das Verständnis der Wirkung des Virus auf den Organismus und den Verlauf der Krankheit, so wurde 1996 auf dieser Konferenz in Vancouver erstmals eine vielversprechende antiretrovirale Kombinationstherapie präsentiert.

Fortan wollte man wissen, wie diese Therapie effizient eingesetzt werden konnte. Lesen Sie unter dem Suchbegriff „Hochaktive antiretrovirale Therapie” auf  http://de.wikipedia.org/wiki/Hochaktive_antiretrovirale_Therapie mehr dazu. Seit diesem sehr großen Durchbruch in der HIV-Forschung und -Behandlung nimmt die Lebenserwartung der Infizierten stetig zu.

Ein weiterer Meilenstein war das Jahr 2011: Bei der seit 2005 vornehmlich mit heterosexuellen Paaren durchgeführten Studie HPTN-052 konnte nachgewiesen werden, dass antiretrovirale Medikamente bei frühzeitiger Anwendung die Erkrankung sowohl therapieren als auch die Übertragung der Viren größtenteils verhindern können. Erfahren Sie mehr unter dem Stichwort „HPTN-052” bei der Artikelsuche auf 
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=37887&no_cache=1&sword_list%5B0%5D=hptn.

Infomaterial Um sich dem Thema auf breiterer Ebene zu nähern, hält die Seite „HIV-info” unter http://www.hiv-info.de/ hilfreiche Adressen, Serviceseiten, Broschüren und weiterführende Links bereit. Zwar wird sie durch weltweit agierende Pharmaunternehmen betrieben, sie ist aber auch der Regierung von Oberbayern unterstellt und informiert somit neutral. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln klärt nach dem Motto „Gib AIDS keine Chance” umfassend auf ihrem Wissensportal unter http://www.gib-aids-keine-chance.de/ zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen auf.

Eine der wichtigsten Institutionen im Aufklärungskampf gegen HIV und AIDS ist die Deutsche AIDS-Hilfe, http://www.aidshilfe.de/. Sie definiert dabei ihre „Aufgaben wie Aus-, Fort- und Weiterbildung, Fach-, Gremien-, Öffentlichkeits- und politischer Arbeit sowie Selbsthilfeförderung auf Bundesebene” als Ziel ihrer Arbeit und versteht sich als Netz der Selbsthilfe- und Betroffenen-Organisationen.

Als „größte AIDS-Hilfsorganisation in Deutschland, die betroffenen Menschen materielle Unterstützung bietet”, sieht sich die Deutsche AIDS-Stiftung. Sie funktioniert über Öffentlichkeitsarbeit, unterstützt Projekte, Gruppenhilfen sowie internationale Hilfsprojekte und engagiert sich im Forschungsbereich. Informationen finden Sie auf http://www.aids-stiftung.de/.

Auf der Seite von „AIDS-Aufklärung e.V.” geben in erster Linie Mediziner ihr Wissen weiter. HIV-Tests, Online-, Telefon- oder persönliche Beratung, Download von Broschüren und Medikamentenfaltblättern, Adressen und Links – eine Vielzahl wichtiger Informationen finden Sie unter http://www.aidsaufklaerung.de/. Ergänzend bietet die „Deutsche AIDS-Gesellschaft” medizinischen Austausch zu Therapieverbesserung, Forschung und Prävention mit Download-Broschüren auf http://www.daignet.de/.

Wie furchtbar auch immer ein positives Testergebnis ist, AIDS fängt mit dem HI-Virus an. Dieses ist frühzeitig erfolgversprechend therapierbar und hat ganz sicher nichts mit einer Strafe Gottes zu tun. Klären Sie daher auf und raten stets zum Gebrauch von Kondomen.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 10/12 ab Seite 90.

Barbara Schulze-Frerichs, PTA/Ursula Tschorn, Apothekerin

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