Essen macht glücklich. © Tomwang112 / iStock / Getty Images Plus

Glücksforschung | Dopamin

GUTE NAHRUNG FÜRS GLÜCK

Nahrungsmittel – dienen sie dem Körper nur der Energie- und Nährstoffzufuhr oder steckt mehr als ein Mittel zum Zweck dahinter? Forscher am Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung in Köln konnten unserer Nahrung einen Belohnungswert zuschreiben, ausgelöst durch den Botenstoff Dopamin.

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Zu den für die Nerven-Kommunikation wichtigen Neurotransmittern gehören Acetylcholin, Serotonin, GABA und Dopamin. Freigesetztes Dopamin wird als Belohnungsreiz im Gehirn ausgelöst, wenn Handlungen im unmittelbaren Zusammenhang mit Glücksmomenten stehen.

Die Forschungsgruppenleiter Marc Tittgemeyer und Heiko Backes stellten einen direkten Austausch des Gastrointestinaltrakts mit dem Gehirn fest, der unser Verhalten nach dem Essen reguliert. In ihren Studien bekamen freiwillige Teilnehmer Milchshakes angeboten, gleichzeitig wurde die Ausschüttung von Dopamin im Gehirn gemessen. Ergeben hat sich, dass bereits der Kontakt mit dem Shake im Mund erste Dopaminwirkungen im Gehirn hervorruft. Eine erneute Freisetzung von Dopamin findet bei Erreichen der Nahrung im Magen statt. Hierbei fanden die Forscher auch heraus, dass ein Zusammenhang zwischen dem subjektiven Verlangen und der Dopamin-Ausschüttung besteht. Bei Probanden mit ausgeprägtem Verlangen nach einem Milchshake, wurde signifikant mehr Dopamin im Gehirn freigesetzt, wenn der Drink im Mund war. Allerdings sank bei Erreichen des Magens die Ausschüttung von Dopamin. An dieser Stelle kommt der Verdacht auf, dass wenn die zweite, durch den Magen vermittelte Dopamin-Freisetzung ausbleibt, solange eine erhöhte Nahrungsmittelaufnahme erfolgt, bis die Wirkung eintritt.

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Ein normales Essverhalten ist durch ein bestehendes Gleichgewicht von Energieverbrauch und Nahrungsaufnahme definiert. Ist dieses Verhältnis durch verstärkte Belohnungssignale gestört, wird mehr Nahrung zugeführt als notwendig ist. Folgen können somit Adipositas (Fettsucht) und Übergewicht sein.

Hierbei stellt sich natürlich die Frage, ob man sich den Einfluss auf die Dopamin-Freisetzung zu Nutze machen kann, um der Fettleibigkeit entgegenzuwirken. Tittgemeyer sieht hierzu noch Forschungsbedarf, da der Einfluss durch kognitive Kontrolle und neuronale Körpersignale auf Handlungen bislang noch nicht genau studiert ist.

Melanie Pal

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

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