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Infektionskrankheiten |Marburg-Virus

ERNEUTER AUSBRUCH DES MARBURG-FIEBERS?

Bei einer kürzlich im Osten Ugandas verstorbenen 50-jährigen Frau wurde nun das Marburg-Virus nachgewiesen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt sich nach eigenen Angaben zuversichtlich, die Lage schnell unter Kontrolle zu bringen und eine großflächige Ansteckung verhindern zu können.

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Der Bruder der Verstorbenen ist kurz zuvor ebenfalls an der Virus-Infektion erkrankt und wurde nach langer Pflege durch seine Schwester unter dem Beisein vieler Menschen in einer großen Beerdigungszeremonie beigesetzt. Die Zahl der möglicherweise Infizierten ist daher recht groß. Die Gesundheitsbehörden versuchen seitdem alle Beteiligten zu erreichen. Momentan seien zwei Patienten in Behandlung, wobei bei bislang nur einem der Verdacht einer Infektion bestehe. Zudem scheint eine großflächige Übertragung von Mensch zu Mensch erschwert zu sein, da diese hauptsächlich über Schmier- und Kontaktinfektion, weniger über Aerosole stattfinden soll.

Das Marburg-Virus gehört zu den bekanntesten RNA-Viren und ist eng verwandt mit dem Ebola-Virus. Ebenso ähnlich verlaufen auch die Symptome: wässriger Durchfall, Bauchschmerzen, Erbrechen, heftige Brust- und Lungenschmerzen, Husten und fast immer ein hohes hämorrhagisches Fieber. Das heißt, es treten innere Blutungen auf, vorwiegend im Lungengewebe oder Magen-Darm-Trakt. Die meisten infizierten Personen sterben an den Folgen der Viruserkrankung. Ein spezifisches Medikament gibt es zurzeit nicht, es können lediglich die Symptome mit zum Beispiel Infusionen oder Antipyretika behandelt werden. Auch der genaue Übertragungs-Wirt ist noch nicht sicher. Man vermutet bestimmte Flughund-Sorten, die in Afrika und Europa beheimatet sind. Auch der Bruder der verstorbenen Frau hielt sich als Jäger in der Nähe von Höhlen auf, in denen solche Flughunde zu finden sind.

Einzelne Ausbrüche werden immer mal wieder in Afrika registriert, seinen Namen hat das Virus allerdings von der hessischen Stadt Marburg, in der 1967 der erste Ausbruch durch infizierte afrikanische Versuchstiere registriert wurde und in deren Tropen-Klinik es zum ersten Mal auch identifiziert wurde.

Farina Haase, Volontärin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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