Wer steckt eigentlich hinter …

DEUTSCHES ARZNEIPRÜFUNGSINSTITUT E.V. (DAPI)

Dr. Peter Homann, Apotheker und Vorsitzender des hessischen Apothekerverbandes, ist seit 2001 der Vorsitzende des DAPI.

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Da es in Deutschland bis in die Nachkriegsjahre weder eine staatliche Arzneimittelaufsicht noch ein einheitliches Arzneimittelgesetz gab, haben sich Apotheker mit der Gründung des DAPI 1952 zum Ziel gesetzt, die Arzneimittelsicherheit zu gewährleisten. Zu Beginn führte der Verein noch im eigenen Labor analytische Untersuchungen durch. Aber so, wie sich die Forschung, Herstellung und der Vertrieb von Arzneimitteln seit den 50er Jahren grundlegend geändert haben, so haben sich auch die Methoden des DAPI verändert.

Heute befasst sich das Institut mit der Auswertung der Verordnungsdaten der gesetzlichen Krankenkassen, wofür es monatlich die Daten von Rezeptabrechnungen aus den Apothekenrechenzentren erhält. Zur pharmakoökonomischen und pharmakoepidemiologischen Prüfung und Bewertung von Arzneimitteln führt das DAPI zudem Untersuchungen durch und erstellt Gutachten. Die Basis ist ein standardisierter Datenservice für alle Apothekerkammern und -verbände. Als Mitglieder des DAPI erhalten diese monatliche Verordnungsanalysen, die die Entwicklung des GKV-Marktes widerspiegeln. Hierfür werden relevante Kriterien wie Facharztgruppen oder Kassenarten betrachtet und Impfstoffe oder Sonderkennzeichen analysiert.

Das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e.V. ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein, der sich die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie die Verbesserung der Arzneimittelsicherheit zum Ziel gesetzt hat.

Der zweite Punkt sind die Ad hoc-Analysen – individuelle Analysen zu bestimmten Themen. Analysenwünsche stellen nicht nur die eigenen Mitglieder, sondern auch zum Beispiel das Bundesministerium für Gesundheit, das Bundesversicherungsamt oder auch nationale und internationale Hochschulen. Die Landesapothekerverbände nutzen das Datenmaterial vor allem für Verhandlungen mit den Krankenkassen. Die Apothekerkammern nutzen die Datenauswertungen hauptsächlich für Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen. Auch die Sicherheit der Arzneimitteltherapie spielt eine Rolle, unter anderem bei der Frage nach den Verordnungshäufigkeiten.

Von der Arbeit des DAPI profitieren am Ende vor allem die Apotheken, da die Bedeutung des Berufsstandes von Apothekenmitarbeitern für Außenstehende sichtbarer wird und die Apothekerschaft sich aktiv engagieren und einbringen kann. Finanziert wird das DAPI von Spenden und seinen Mitgliedern. Zu diesen zählen fast alle Landesapothekerkammern und -verbände sowie etwa 1000 Einzelpersonen. Mitglied werden können Angehörige der Heilberufe sowie alle Personen, die im Gesundheitswesen tätig sind oder ein Interesse an einer geordneten Arzneimittelversorgung haben. 

Weitere Informationen finden Sie unter www.dapi.de.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 06/11 auf Seite 106.

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