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Tipps für Jecken

BUNTES TREIBEN

Am liebsten würden die Narren die Faschingstage durchfeiern und am Aschermittwoch ohne Kater aufwachen. Wer trotz Bier, Wein & Co. fit bleiben möchte, sollte einige Hinweise beachten.

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Bald ist es soweit: Die fünfte, tolle Jahreszeit beginnt. Startschuss ist der 27. Februar . Wer keine Bar auslässt, riskiert einen besonders starken Kater. Betroffene leiden dann unter Kopfschmerzen, einem flauen Magen, Erbrechen und einem ausgesprochenen Trägheitsgefühl. Schuld daran hat der Alkohol, denn er ist ein Zellgift, das der Organismus möglichst rasch ausscheiden möchte.

Feuchtfröhliche Folgen Der Körper baut die Substanzen mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,15 Promille pro Stunde ab. Zunächst wird Alkohol durch das Enzym Alkoholdehydrogenase (ADH) zu Acetaldehyd, dann durch Acetaldehyddehydrogenase in Acetat umgewandelt. Der Brummschädel resultiert zum einen aus der Anwesenheit des Abbauproduktes Acetaldehyd und zum anderen aus einer Dehydrierung.

Denn Alkohol entzieht dem Organismus Wasser, indem er das Hormon Vasopressin in seiner Funktion beeinträchtigt, sodass die Nieren keine Flüssigkeit mehr zurückbehalten und folglich die Urinausscheidung gesteigert ist. Auch dem Blutkreislauf wird Wasser entzogen und so treten allmählich die Kopfschmerzen ein. Zusätzlich zum Flüssigkeitsdefizit verliert der Körper wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Natrium, Kalzium oder Kalium. Darüber hinaus kann Alkohol aufgrund seiner reizenden Wirkung den Schleimhäuten des Magen-Darm-Bereichs schaden.

Kumm loss mer fiere Um drohende Flüssigkeitsverluste unverzüglich auszugleichen, empfiehlt es sich, nach jedem Glas Alkohol ein alkoholfreies Getränk (z. B. Wasser oder eine Saftschorle) aufzunehmen. Wichtig ist außerdem, keinen Alkohol auf nüchternen Magen zu trinken: Insbesondere fettreiche Nahrung verzögert die Aufnahme ins Blut und gilt als gute Grundlage.

Auch zwischendurch ist es nützlich, immer mal wieder eine Kleinigkeit zu essen. Frischluft tanken kann Kopfschmerzen vorbeugen, denn stickige Luft in engen Räumen fördert die Beschwerden. Raten Sie Ihren jecken Kunden außerdem, bei einer Getränkesorte zu bleiben. Vorsicht ist bei süßen, alkoholischen Getränken geboten, denn der Geschmack verdeckt den des Alkohols, sodass man leicht zu einem übermäßigen Konsum neigt.

Katerstimmung Wacht man dennoch am nächsten Morgen mit entsprechenden Symptomen auf, ist der Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes oberste Priorität. Auch verloren gegangene Elektrolyte sollten ergänzt werden, bei manchen äußert sich dieser Mangel durch Appetit auf Rollmöpse oder saure Gurken, andere wiederum vertragen solch herzhafte Dinge nicht und greifen besser auf Brühen oder Fruchtsaftschorlen zurück. Benötigen Verkaterte ein Kopfschmerzmittel, sollten Sie am besten Ibuprofen empfehlen. Acetylsalicylsäure reizt den bereits angeschlagenen Magen zu sehr und auch Paracetamol ist wegen seines lebertoxischen Effekts keine gute Alternative, da das Organ durch den Alkoholabbau bereits belastet ist.

Den Artikel finden SIe auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 02/14 auf Seite 24.

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin (FJS)

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