Nahaufnahme: Kinderhände bringen ein Pflaster auf einer erwachsenen Hand an.
Wunden bei Kindern heilen in der Regel schneller. Da reicht meist ein Pflaster aus. © Hakase_ / iStock / Getty Images Plus

Zellregeneration | Wundheilung

ALTE ZELLEN, NEUE FRAGEN

Die Gesellschaft wird zunehmend älter. Gleichzeitig wirft dies viele neue Fragen auf. Eine davon ist, warum es zu Wundheilungsstörungen kommt und welche Rolle alternde Zellen dabei spielen.

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Die neu gegründete transdisziplinäre Forschungsgruppe „SHoW – Senescence and Healing of Wounds“ der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) untersucht genau das. „Die Forschungsgruppe SHoW ist ein Projekt, das sich transdisziplinär der Wundheilung im Zusammenhang mit Alterung annimmt, einem Aspekt, der bisher noch nicht hinreichend erforscht ist“, sagt Universitätsprofessorin Dr. Freyja-Maria Smolle-Jüttner, Präsidentin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft.

Zellen können sich durch Zellteilung ständig erneuern und somit auch Wunden heilen. Bei alternden Zellen ist dieser Prozess allerdings gestört, sie können sogar benachbarte Zellen beeinträchtigen. Dies wurde aber bisher noch nicht ausreichend erforscht. Mit der Forschungsarbeit möchte die Gruppe Therapieformen der Wundheilung entwickeln beziehungsweise verbessern, „andererseits wollen wir klinische Diagnosetools einführen, welche eine personalisierte Behandlung ermöglichen sollen“, so Professor Heinz Redl, Co-Direktor und wissenschaftlicher Leiter der Forschungsgruppe SHoW.

„Gesellschafts- und forschungspolitisch sind nicht heilende Wunden ein unsichtbares Thema, obwohl sie die Lebensqualität und Teilnahme am öffentlichen Leben stark beeinträchtigen“, erklärt Co-Direktor und Open Innovation Manager Dr. Raffael Himmelsbach. Neben der klinisch-biologischen Forschung wird sich darum ein Teilprojekt auch aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive mit Wundheilung auseinandersetzen. Dabei führt das SHoW-Team Kommunikations- und Koordinationsinitiativen durch, um die Bedürfnisse und das Erfahrungswissen aus der Praxis in die Forschung einzubinden.

Bereits für die Themenfindung bezog die LBG die Erfahrungswerte und Bedürfnisse aus der Bevölkerung mit ein. „Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Einbindung unüblicher Wissensgeber*innen neuartige Impulse für die Forschung bringt. Die Kombination von Forschung zu Wundheilung und Alterungsprozessen ist ein innovativer Ansatz, der durch das Crowdsourcing überhaupt erst entstehen konnte“, ist Claudia Lingner, Geschäftsführerin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, überzeugt.

Sabrina Peeters,
Redaktionsvolontärin

Quelle: idw-online.de

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