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Gutartige Hautwucherungen

WARZEN-WISSEN

Warzen sind zwar gutartig, aber lästig, hässlich und meist ansteckend. Deshalb gilt es, die Hautwucherungen rasch loszuwerden. Dazu gibt es unterschiedliche Methoden – von A wie Arzneimittel-​Therapie bis Z wie Zaubertinktur.

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Auslöser: Humane PapillomvirenEs gibt sehr viele unterschiedliche Warzenarten, von denen die meisten von Humanen Papillomviren, kurz HPV, verursacht werden. Weit über 100 verschiedene HPV-Typen sind bekannt, was die unglaubliche „Artenvielfalt“ der Warzen erklärt. Die Erreger gelangen durch kleinste Verletzungen und feine Risse in die Haut und regen dort die Zellen zur Vermehrung an. Übertragen werden die ansteckenden Viren über direkten Hautkontakt, zum Beispiel beim Händeschütteln, oder indirekt über Gegenstände und Oberflächen, die mit den Erregern in Kontakt gekommen sind.

Mit HPV kann sich grundsätzlich jeder Mensch infizieren, zum Beispiel in Gemeinschaftsduschen, Umkleidekabinen, Schwimmbädern und Wellnesseinrichtungen. Doch nicht bei jedem, der mit dem Virus in Berührung kommt, brechen die Warzen aus – ein starkes Immunsystem ist ein guter Schutzwall. Weil Virus-Warzen nicht nur mehr oder weniger unästhetisch und störend, sondern auch hochgradig ansteckend sind, sollten sie behandelt werden. Zu den bekannten Vertretern der großen Warzenfamilie gehören unter anderem die nachfolgenden von Humanen Papillomviren ausgelösten Hautwucherungen:

  • Vulgäre Warzen (Verrucae vulgares): Diese Mitglieder der großen Warzenfamilie kommen am häufigsten vor und sind auch als Stachelwarzen oder gemeine Warzen bekannt. Sie können überall am Körper auftauchen, besonders oft tummeln sie sich aber an Händen – und hier gerne am Nagelrand – und an den Füßen. Typischerweise sind gemeine Warzen stecknadelkopf- bis erbsengroß, hautfarben oder auch gelblich, rau und zerklüftet. Optisch erinnern sie an Blumenkohl.
  • Pinselwarzen (Verrucae filiformes): Sie bilden eine Untergruppe der vulgären Warzen, kommen aber deutlich seltener vor. Charakteristisch ist ihr Aussehen: Die weißen bis rosafarbenen Wucherungen bilden kleine Fingerchen aus, die wie Fäden dicht nebeneinander stehen. Pinselwarzen zeigen sich häufig im Gesicht, bevorzugt um den Mund, im Augen- und Nasenbereich. Aufgrund ihrer wenig ästhetischen Optik und ihrer Vorliebe für Gesicht und Hals werden sie von Betroffenen als besonders störend empfunden.
  • Dornwarzen (Verrucae plantares): Sie heißen auch Stechwarzen und bilden sich an der Fußsohle, vor allem am Ballen und an der Ferse. Werden die flachen, grauen bis gelblich-braunen Wucherungen durch das auf ihnen lastende Körpergewicht nach innen bis in tiefere Hautschichten gedrückt, können sie beim Auftreten, Stehen und Gehen empfindlich schmerzen. Zu den Fußsohlenwarzen (Plantarwarzen) gehören auch Mosaikwarzen. Im Gegensatz zu Dornwarzen breiten sie sich beetartig aus.
  • Flachwarzen (Verrucae planae juveniles): Wie der Name schon vermuten lässt, sind diese Warzen wenig erhaben. Man spricht deshalb auch von Planwarzen. Sehr oft bilden sie sich im Gesicht und an den Händen – vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Dieser Tatsache verdanken die gutartigen Hutwucherungen den Namen juvenile Warzen.

Kinder haben häufig Warzen

Kinder sind von oberflächlichen Warzen wesentlich häufiger betroffen als Erwachsene, da ihr Immunsystem noch nicht ganz ausgereift ist. Etwa ein Drittel der Kids zwischen vier und zwölf Jahren plagt sich mit den gutartigen Hautwucherungen herum. Sehr oft haben Kinder sogenannte Flachwarzen. „Der Körper von Kindern kann sich noch nicht so gut gegen die Viren wehren und die Warzen brechen eher aus“, sagt PD Dr. Peter Arne Gerber, leitender Oberarzt an der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD). „Zudem stecken sie sich schneller bei anderen Kindern an, weil sie engeren Hautkontakt haben.“ Das Risiko, sich Warzen einzufangen, ist bei Kindern auch erhöht, weil sie in Schwimmbädern mitunter vergessen, Badeschuhe anzuziehen. Da ist eine Ansteckung mit den Erregern oft schon vorprogrammiert. Sind die Warzen erst da, gilt: Bloß nicht aufkratzen, denn dann können sich die Viren ausbreiten und dadurch leicht neue Warzen bilden.

Warzen – nur dem Namen nach Nicht von Humanen Papillomviren hervorgerufen werden diese gutartigen Hautwucherungen:

  • Dellwarzen (Mollusca contagiosa): Auslöser der warzenähnlichen, harmlosen, stecknadelkopf- bis erbsengroßen, nach innen gedellten Hautknötchen (Mollusken), die oft in Gruppen auftreten, ist das Molluscum-contagiosum-Virus. Der Erreger gehört, wie das Pockenvirus, zur Gruppe der Poxviren. Über kleine Verletzungen kann das Virus leicht in die Haut eindringen, nach einigen Wochen werden die Mollusken dann sichtbar. Die hartnäckigen Hautwucherungen können am ganzen Körper auftreten, bei Kindern befallen sie oft Gesicht, Hals und Oberkörper, bei Erwachsenen tauchen sie häufig im Genitalbereich auf. Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Neurodermitis-Patienten sind besonders anfällig für eine Infektion. Auch für Dellwarzen gilt: Oft bilden sie sich von alleine zurück.
  • Stielwarzen (Fibrome): Die gestielten, hautfarbenen, nur wenige Millimeter großen Gebilde sind keine echten Warzen – sie werden nicht von Viren hervorgerufen und sind im Gegensatz zu ihren Verwandten nicht ansteckend. Mediziner bezeichnen die harmlosen Hautanhängsel als weiche Fibrome. Sie können einzeln oder gruppenweise auftreten, oft machen sie sich am Hals und in den Achselhöhlen breit. Warum bei vielen Menschen Stielwarzen sprießen, ist nicht abschließend geklärt. Auffällig ist jedoch, dass sie in einigen Familien gehäuft vorkommen, was vermuten lässt, dass die Gene eine Rolle spielen. Wichtiger Hinweis für Ihre Kunden: Stielwarzen nicht selbst mit der Schere kappen, denn es besteht die Gefahr für heftige Blutungen und das Risiko für Infektionen. Wer sich an den kleinen Hautwucherungen stört, kann sie vom Hautarzt fachgerecht entfernen lassen oder – wenn die Diagnose gesichert ist – zu Hause vereisen.
  • Alterswarzen (Verrucae seborrhoicae): Auch diese nicht-ansteckenden Gebilde werden – im Gegensatz zu echten Warzen – nicht von Viren hervorgerufen und sind völlig harmlos. Alterswarzen entstehen bei vielen Menschen ab dem 50. Lebensjahr gehäuft auf der Hautoberfläche. Die Farbtöne der etwa erbsen- bis bohnengroßen, erhabenen gutartigen Verhornungsstörungen reichen von zartbraun bis braun-schwarz. Die oft zerklüftete Oberfläche fühlt sich fettig an, weshalb Alterswarzen auch als seborrhoische, also Talg absondernde, Warzen bezeichnet werden. Die Wucherungen können am ganzen Körper auftreten, sitzen häufig aber im Gesicht, am Oberkörper und an den Handrücken. Wichtig zu wissen: Für den Laien sind Alterswarzen oft nicht von bösartigen Hauttumoren zu unterscheiden, weshalb es immer erforderlich ist, die Veränderungen vom Dermatologen begutachten zu lassen. Diesen Rat sollten Sie Ihren Kunden mit auf den Weg geben. Harmlose Alterswarzen müssen nicht behandelt werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, sie vom Arzt entfernen zu lassen.

Vorsicht, Feigwarzen!

Feigwarzen, auch Genitalwarzen oder spitze Kondylome genannt, gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie kommen an den weiblichen und männlichen Geschlechtsteilen vor – unter anderem können Penis, Vorhaut, Hoden, Scheide, Schamlippen und Analbereich betroffen sein. Die gutartigen, sehr ansteckenden Hautwucherungen zeigen sich oft als stecknadelkopfgroße, flache, einzeln oder beetartig auftretende Papeln. Sie können aber auch mehrere Zentimeter groß werden. Auslöser sind Humane Papillomviren, die beim Sex übertragen werden. Kondome bieten einen gewissen Schutz vor Ansteckung – aber keinen 100-prozentigen. Bei Verdacht auf Feigwarzen, gilt: Sofort zum Arzt gehen, eine Selbstbehandlung kommt nicht infrage.

Selbstbehandlung möglich Einige Warzenarten dürfen ausschließlich vom Arzt behandelt und beseitigt werden – eine Therapie in Eigenregie kommt nicht infrage. Das gilt zum Beispiel für Alterswarzen, Feigwarzen, Pinselwarzen sowie Geschwulste, die im Gesicht oder im Intimbereich lokalisiert sind. Auch bei jüngeren Kindern sollte das Apothekenteam grundsätzlich von der Selbstbehandlung abraten. Für die Selbstmedikation geeignet sind insbesondere vulgäre Warzen sowie Fußsohlenwarzen (Dornwarzen).

Für die Therapie stehen unterschiedliche Methoden und rezeptfreie Präparate aus dem Apothekensortiment zur Verfügung – Medizinprodukte und Arzneimittel. Welches Sie empfehlen können, richtet sich unter anderem nach Art, Größe, Anzahl und Lokalisation der Warzen, ist aber auch abhängig vom Alter und Gesundheitszustand des Apothekenkunden (Kontraindikationen beachten!). Last but not least spielen auch die individuellen Vorlieben des Kunden eine wichtige Rolle. Während einige Präparate nur einmal wöchentlich aufgetragen werden müssen, ist bei anderen eine mehrmals tägliche Anwendung erforderlich.

Abtragen und verätzen Bewährte OTC-Präparate zur Warzenentfernung sind klassische Keratolytika mit den Wirkstoffen Salicylsäure und Milchsäure. Sie lösen die Hornzellen auf, wodurch das Warzengewebe Stück für Stück abgetragen wird. Es gibt entsprechende Mittel als Lösungen zum Auftragen auf die Warze und als Pflaster. Die Präparate müssen über einen längeren Zeitraum regelmäßig – Lösungen meist mehrmals täglich – angewendet werden. Das gesunde umliegende Hautgewebe gilt es zu schützen – etwa mit Zinkpaste oder Vaseline.

Um die Warze „wegzuätzen“ eignen sich Präparate mit Trichloressigsäure oder Monochloressigsäure. Entsprechende Lösungen oder wirkstoffhaltige Stifte werden einmal pro Woche angewendet, was die Compliance verbessern kann. Grundsätzlich gilt: Kunden sollten die Anwendungshinweise in der Packungsbeilage genau studieren und strikt befolgen. Bei flüssigen Präparaten zur Warzenentfernung kommt es unter anderem auf sparsames Dosieren (Überdosierung und zu häufiges Auftragen unbedingt vermeiden) und eine punktgenaue Applikation an.

Erhöhtes Ansteckungsrisiko

Die Gefahr, sich mit Warzen-Viren zu infizieren, ist besonders groß…

+ …bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
+ …bei Kindern, deren Immunsystem noch nicht ausgereift ist.
+ …bei Neurodermitis-Patienten und Diabetikern.
+ …bei Menschen mit sehr trockener, rissiger Haut.
+ …bei Rauchern.
+ …für junge, sexuell aktive Erwachsene, die ungeschützten Sex und/oder häufig wechselnde Sexualpartner haben (erhöhtes Feigwarzen-Risiko).
+ …beim Barfußlaufen in öffentlichen Einrichtungen wie Umkleidekabinen, Gemeinschaftsduschen, Wellnessoasen und Saunen sowie in Hotelzimmern. Deshalb gilt: unbedingt Badeschlappen tragen!

Warzen einfrieren Eine weitere Methode, um Warzen loszuwerden, ist das Vereisen. Auch für die Kryotherapie stehen Präparate für die Selbstmedikation zur Verfügung, die den Hautwucherungen mit Temperaturen zwischen minus 50 und minus 80 Grad Celsius (°C) zu Leibe rücken. Wirkstoffe wie Dimethylether und Propan oder Distickstoffmonoxid kommen darin zum Einsatz. Diese OTC-Präparate sind zur Behandlung von vulgären Warzen und Dornwarzen geeignet. Mittlerweile können Patienten auch Stielwarzen selbst entfernen – die Behandlung dieser Hautwucherungen war bislang dem Dermatologen vorbehalten. Voraussetzung für die Selbstmedikation mit einem speziellen Stielwarzen-Vereisungsmittel: Die Diagnose „Stielwarze“ muss gesichert sein.

Ein weiches Fibrom lässt sich daran erkennen, dass alle nachfolgenden Eigenschaften zutreffen: Die Warze ist hautfarben, weich, schmerzfrei bei Berührung, kann leicht hin und her bewegt werden und ragt auf einem kleinen, schmalen Stiel aus der umgebenden Haut. Wer unsicher ist, muss den Arzt aufsuchen. Auch Naturheilkunde und Homöopathie kennen Mittel gegen Warzen: Geschätzt werden insbesondere Zubereitungen aus dem Lebensbaum, Thuja occidentalis. Für die lokale, äußerliche Anwendungen kommen fertige Thuja-Tinkturen zum Einsatz, zum Einnehmen eignen sich homöopathisch potenzierte Thuja-Präparate. Für die topische Anwendung spielen in der Alternativmedizin zudem Teebaumöl und Schöllkraut, das volksheilkundlich „Warzenkraut“ heißt, eine Rolle.

Behandlung beim Dermatologen Einige Warzenarten müssen, andere können vom Dermatologen behandelt und entfernt werden. Auch hier gilt: Art und Lokalisation der Hautwucherungen sind ausschlaggebend für die Therapieentscheidung. Wichtig zu wissen ist zudem, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Behandlungskosten nicht zwangsläufig übernehmen. Wer zum Beispiel eine harmlose, aber störende Alterswarze aus kosmetischen Gründen loswerden möchte, muss die Therapie in aller Regel aus eigener Tasche bezahlen. In jedem Fall ist es sinnvoll, die Kostenübernahme durch die Krankenversicherung im Vorfeld zu klären. Zu den gängigen dermatologischen Behandlungsoptionen gehören unter anderem die folgenden:

  • Kryotherapie: Der Hautarzt hat die Möglichkeit, Warzen in seiner Praxis mit Flüssigstickstoff zu vereisen, dessen Siedepunkt bei minus 195,8 °C liegt. Die extreme Kälte zerstört das Gewebe, sodass die Warze schließlich abfällt. Sehr oft sind dazu allerdings mehrere Sitzungen erforderlich.
  • Arzneimittel: Neben den auch für die Selbstmedikation geeigneten Präparaten kann der Dermatologe spezielle Salben und Tinkturen verordnen, zum Beispiel mit dem Zytostatikum 5-Fluoruracil, das das Zellwachstum hemmt. Bei Genitalwarzen kommen virushemmende Wirkstoffe wie Imiquimod und Podophyllotoxin zum Einsatz. Der Dermatologe hat auch die Möglichkeit, die Warze mit Arzneimitteln zu unterspritzen, zum Beispiel mit Wirkstoffen, die das Immunsystem beeinflussen oder die das Zellwachstum hemmen.
  • Kürettage: Bei dieser Therapie in der Hautarztpraxis wird die Warze mit einem speziellen Instrument, das einem scharfen Löffel ähnelt, abgetragen. Zum Einsatz kommt die Kürettage zum Bespiel bei Feigwarzen und Dellwarzen.
  • Laserbehandlung: Hierbei wird die Hautwucherung durch einen Laser erhitzt und zerstört. Zum Einsatz kommen einerseits Abtragungslaser (z. B. CO2-Laser), die unter Umständen eine Narbe zurücklassen können. Eine Alternative ist die Farbstofflaser-Behandlung, bei der die kleinen Blutgefäße, die das Warzengewebe versorgen, durch Hitze zerstört werden. Lasern eignet sich unter anderem für Alterswarzen und hartnäckige Dornwarzen.
  • Photodynamische Therapie: Bei dieser Behandlung wird zunächst ein Gel auf die Warze aufgetragen, das mehrere Stunden einwirkt. Es enthält eine chemische Substanz, die durch die anschließende Bestrahlung mit Licht aktiviert wird und das Warzengewebe zerstören soll. Geeignet ist das Verfahren für hartnäckige Warzen an Händen und Füßen.
  • Chirurgischer Eingriff: Zum Skalpell greifen Ärzte heute nur noch selten, um Warzen zu entfernen. Denn durchs Herausschneiden kann es zu Infektionen und Narben kommen. Die harmlosen Hautwucherungen werden lediglich dann chirurgisch entfernt, wenn sie sehr belastend und mit anderen Methoden schwer zu behandeln sind.


Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 09/18 ab Seite 56.

Andrea Neuen, Freie Journalistin

Impfung schützt!

In den allermeisten Fällen werden Feigwarzen von den HPV-Typen 6 und 11 ausgelöst. Beide gehören zu den Niedrigrisiko-HPV-​Typen, die im Gegensatz zu Hochrisiko-​HPV-Typen nicht mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Krebs einhergehen. Hochrisiko-Typen wie HPV 16 und 18 erhöhen das Risiko für Gebärmutterhalskrebs. Um vorzubeugen, wird seit vielen Jahren für Mädchen eine Impfung gegen HPV empfohlen, seit kurzem gilt die offizielle Impfempfehlung auch für Jungen. Bei Männern werden HPV-Infektionen unter anderem mit Penis- und Analkrebs assoziiert. Einige Impfstoffe schützen nicht nur vor Hochrisiko-HPV-Typen, sondern auch vor den Feigwarzen-Verursachern HPV 6 und 11.

B wie Besprechen – dieses in der Volksmedizin seit Jahrhunderten beliebte „Behandlungsverfahren“, um Warzen loszuwerden, wird bis heute praktiziert. Mit allerlei Zauberformeln wie „Warze, Warze weiche, reit‘ auf einer Leiche, auf dem Fluss der Zeit davon“ oder „Warze, Warze, fahre ab, fahre ab ins kühle Grab“, geht es den Hautwucherungen an den Kragen. Verschwinden die unbeliebten Gebilde daraufhin tatsächlich, könnte es daran liegen, dass Warzen eine hohe Selbstheilungstendenz haben. Das heißt: Früher oder später weichen die Warzen – ob mit oder ohne Beschwörungsformel – ohnehin wieder von ganz allein.

Bis dahin können allerdings Monate bis Jahre vergehen. Ein anderer Erklärungsansatz: Die Suggestionskraft des „Therapeuten“, der die Warze bespricht, und die positive Erwartungshaltung des Hilfesuchenden könnten eine Stärkung des Immunsystems und der Selbstheilungskräfte bewirken. In der Folge ist es denkbar, dass der Körper die Warzenursache – nämlich die auslösenden Viren – effektiver bekämpfen kann. Eine durchaus logische Erklärung für ein mystisches Phänomen.

Von Warzen gepeinigten Apothekenkunden deshalb zu raten, die kleinen Hautwucherungen zu besprechen, ist natürlich keine sinnvolle Empfehlung. Das gilt auch für andere amüsant bis abwegig klingende Verfahren – etwa den gut gemeinten Rat, bei Vollmond eine Nacktschnecke über die Hautwucherung kriechen zu lassen oder den Versuch, Warzen mithilfe von Knoten in einem lila Bindfaden zu vertreiben. Was Sie Ihren Kunden stattdessen raten und welche Präparate Sie für die Behandlung in Eigenregie empfehlen können, hängt unter anderem von Art und Lokalisation der Warzen ab.

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