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Diabetes

SCHWANGERSCHAFT

Frauen mit Diabetes können gesunde Kinder bekommen, wenn sie gewissenhaft auf eine gute Stoffwechseleinstellung achten. Dies gilt auch bei Gestationsdiabetes.

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Vorfreude, aber auch Sorgen begleiten werdende Mütter in den neun Monaten bis zur Geburt: Jede Schwangere hofft, dass ihr Kind gesund zur Welt kommt. Insbesondere jene mit einer chronischen Erkrankung wie Diabetes mellitus haben im Vorfeld Angst vor Komplikationen.

Im Jahr 2011 wurden in Deutschland rund 640 000 Neugeborene erfasst. Von den Müttern hatten 6500 einen bereits vor der Schwangerschaft bekannten Diabetes. In rund 28 000 Fällen wurde bei bis dahin stoffwechselgesunden Frauen ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt. Zwischen 2002 und 2011 haben sich die Fälle mit bekanntem Typ-1- und Typ-2-Diabetes verdoppelt und die Anzahl der Fälle von Schwangerschaftsdiabetes verdreifacht.

Besondere Betreuung „Schwangere Frauen mit bereits bekanntem Diabetes benötigen eine gemeinsam von spezialisierten Diabetologen, Geburtsmedizinern und Neugeborenenärzten in enger Kooperation mit Hebammen, Augenärzten und anderen Experten durchgeführte Betreuung“, empfiehlt Prof. Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt des Kinderkrankenhauses „Auf der Bult“ in Hannover. Insulinbehandelte Frauen sollten in Perinatalzentren der Stufen 1 und 2, alle anderen Frauen mit Diabetes mindestens in einer Geburtsklinik mit angeschlossenem Kinderkrankenhaus entbinden.

Erhöhte Risiken für Mutter und Kind Gestationsdiabetes ist definiert als eine Glukosetoleranzstörung, die erstmals während einer Schwangerschaft festgestellt wird. Er macht keine Beschwerden und wird daher häufig übersehen. Für werdende Mütter erhöht ein Schwangerschaftsdiabetes das Risiko, Bluthochdruck, Harnwegsinfekte oder Schwangerschaftsvergiftungen zu erleiden.

Darüber hinaus haben sie häufiger Frühgeburten. Sie gebären übermäßig große Babys, die öfter mittels Kaiserschnitt zur Welt kommen. Mitunter leiden die Babys unter einem Atemnotsyndrom, Unterzuckerungen oder einer Trinkschwäche. Zudem haben die Mütter ein sehr hohes Risiko, später einen manifesten Diabetes mellitus zu entwickeln: Innerhalb von zehn Jahren nach der Geburt erkranken rund 50 Prozent an Diabetes mellitus Typ 2.

Früherkennung wahrnehmenSeit dem 3. März 2012 ist ein Blutzuckersuchtest in den Mutterschaftsrichtlinien verbindlich festgeschrieben. Danach haben Frauen zwischen der 24. und der 28. Schwangerschaftswoche Anspruch auf eine Blutzucker-gestützte Früherkennungsuntersuchung auf Gestationsdiabetes. Für diesen Suchtest müssen Schwangere 200 Milliliter Wasser mit 50 Gramm aufgelöstem Traubenzucker trinken.

Der Suchtest kann zu jeder Tageszeit gemacht werden. Schwangere sollen dafür aber nicht nüchtern sein. Eine Stunde nach Trinken der Zuckerlösung wird einmalig der Blutzucker aus Venenblut gemessen: Liegt der Wert bei 135 mg/dl (7,5 mmol/l) oder höher, gilt der Suchtest als positiv und Betroffene müssen wenige Tage danach einen Diagnosetest zur weiteren Klärung durchführen lassen. In diesem Fall werden auch die Kosten für den anschließenden Diagnosetest mit drei Blutzuckermessungen von der Krankenkasse übernommen.

Weitere Informationen
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin
Tel.: 030/2016770
Fax: 030/20167720
E-Mail: info@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org oder
www.deutsche-diabetes-hilfe.de
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Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 11/13 auf Seite 22.

In Zusammenarbeit mit diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe

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