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Schüßler-Salze: Salz des Monats

NR. 21 ZINCUM CHLORATUM D6

Das Salz Nr. 21 hat vier wichtige Eigenschaften: Es stärkt das Immunsystem, unterstützt die Abheilung entzündlicher Hautbeschwerden, wirkt positiv auf die Psyche und reguliert das hormonelle Geschehen.

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Der große Erfahrungsheilkundler Dr. Johann G. Rademacher , ein Zeitgenosse von Hufeland, Schiller und Goethe, der sich in seinem medizinischen Standardwerk auf praxiserprobte Heilmittel konzentrierte, war ein Verfechter von Zinkpräparaten. Die Anwendung von Zinksalben bei Hauterkrankungen geht auf ihn zurück.

Rademacher setzte Zink auch bei Gehirnleiden (er verglich es mit der Wirkung des Schlafmohns), Zahnschmerzen, Augenentzündungen, Kopf- und Ohrenschmerzen und Rheuma ein. Dabei berief er sich bei einigen Krankheiten auf Paracelsus, der Zinksalze schon im 16. Jahrhundert erfolgreich verordnet hatte.

Erst vor 25 Jahren hat die Medizin diesen Mineralstoff wieder entdeckt und festgestellt, dass er die Immunkompetenz verbessert, auf den Hormonstoffwechsel einwirkt (Insulinproduktion, endokrinologische Störungen) und das Zellwachstum (z. B. Haut, Haare) fördert. Zink ist an vielen enzymatischen Prozessen beteiligt – in der potenzierten Form steht es anderen Zinksalzen in nichts nach.

Zincum chloratum Dieses wird in der Schüsslerschen Biochemie wie ein Polychrest eingesetzt. Der Begriff stammt aus der Homöopathie und beschreibt Mittel mit großem Wirkungsspektrum. Es ist nicht übertrieben, dem Zinkchlorid hervorragende Wirkungen bei den unten aufgeführten Beschwerden zu konstatieren. Sowohl im Bereich von Haut und Haaren, hormonellen Störungen und psychischen Alterationen ist es äußerst hilfreich.

Das Salz hilft bei Adynamie (Erschöpfung, Schwäche – vor allem bei und nach Krankheiten), Abwehrschwäche mit rezidivierenden Infekten; kindlichen Wachstumsstörungen, Hyperaktivität, Unruhe und Depressionen; Hypertonie (zusammen mit Nr. 15 Kalium jodatum D6); nervösen Zuckungen (z. B. Tic), auch mit Krämpfen; Kopfschmerzen (Hinterkopf), Neuralgien und Parästhesien (Parästhesie – Fehlempfindung des Hautsinnes in Form von Kribbeln, Pelzigsein, „Ameisenlaufen”) und Taubheitsgefühl; Schlafstörungen aufgrund von innerer Unruhe (am besten zusammen mit Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6) und Aufschrecken im Schlaf.

MEIN TIPP
Bei psychischen Beschwerden kommen Sie schneller zum Ziel, wenn Sie die Nr. 21 neben der Nr. 5, Nr. 7 oder Nr. 16 empfehlen.

Bei Störungen der Wundheilung, schlechter Heiltendenz von Haut und Schleimhaut nach Verletzungen und generell bei Empfindlichkeit der Haut; außerdem bei Akne, chronischen Ekzemen, Nagel- und Haarwachstumsstörungen und vorzeitigem Ergrauen der Haare; bei Rückenschmerzen (vorwiegend im LWS-Bereich).

Gute Erfahrungen habe ich beim Restless-Legs-Syndrom in Kombination mit der Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6 und den B-Vitaminen B1, B2, B6, B12 und Vitamin E erlebt. Unterstützend zur medizinischen Behandlung empfehle ich die Nr. 21 bei Diabetes mellitus, bei Prostataerkrankungen, hormonell bedingten Beschwerden und Varizen (zusammen mit Nr. 1 Calcium fluoratum D12 und Nr. 11 Silicea D12).

Modalitäten Die Beschwerden, zu denen das Salz Nr. 21 besonders passt, werden schlimmer bei Berührung, während der Regelblutung, zwischen 17 bis 19 Uhr, nach dem Essen und durch Weingenuss. Sie bessern sich durch Essen und Lärmeinfluss.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 09/12 auf Seite 67.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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