MediCharge GbR | IT-Lösung

DIGITALES REZEPTMANAGEMENT AUS DER APOTHEKE

Alexander Eschrich, Apotheker aus Stralsund, strahlt über das ganze Gesicht. „In der Bodden Apotheke herrscht jetzt Ruhe und Gelassenheit“, sagt der freundliche Mann mit Vollbart, dunkler Brille und sehr lichtem Haupthaar. Ruhige und gelassene Arbeitstage? Die hat es in der Bodden Apotheke bis vor ungefähr einem halben Jahr praktisch gar nicht mehr gegeben. Doch das hat sich mit der Einführung einer eigenen IT-Lösung geändert. Zum Glück, findet der 35-jährige Apotheker.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Doch von Anfang an: Die Bodden Apotheke versorgt mehrere Pflegeeinrichtungen in der Umgebung mit Medikamenten. Dadurch hat Eschrich einen attraktiven und planbaren monatlichen Umsatz, aber auch jede Menge Arbeit. Denn das Rezeptmanagement mit Formularen, Fax und Telefon ist nicht nur zeitaufwendig, sondern zehrt auch an den Nerven der Beschäftigten. „Ein Mitarbeiter war pro Woche mehr als 25 Stunden gebunden“, erinnert sich Eschrich.

Mehr Bestellungen, weniger Arbeitsaufwand
Für die Versorgung von Einrichtungen ist in Eschrichs Apotheke vor allem ein Mitarbeiter zuständig. Dieser musste die Bestellungen bearbeiten, die entweder als Fax oder als ausgedruckte E-Mail vorlagen. Jede Kleinigkeit hatte in einem Formular niedergelegt und dann per Fax verschickt zu werden. Zudem wurden alle Arbeitsschritte zusätzlich dokumentiert, also in einem Ordner abgeheftet. Änderten sich Bestellungen, waren neue Formulare notwendig. Da bei verschickten Faxformularen der Absender nicht erkennen kann, ob die Bestellungen tatsächlich durchgekommen sind, musste der für Heimbelieferungen zuständige Mitarbeiter sehr viele telefonische Nachfragen beantworten. Und er selbst war ebenfalls gezwungen, von sich aus immer wieder zum Hörer zu greifen, weil Faxe unleserlich aus dem Gerät herauskamen. Irgendwann habe er ernsthaft überlegt, seine Stelle zu wechseln, berichtet der Mann. Angesichts des Fachkräftemangels hätte ein Weggang des Angestellten auch ihn vor Probleme gestellt, ergänzt der Apothekeninhaber Eschrich.

Doch dann tat Eschrich sich mit einigen IT-Fachleuten zusammen. Gemeinsam entwickelten sie ein digitales Rezeptmanagementsystem, das sie MediCharge tauften. Der Erfolg der aus der Praxis entstandenen Kommunikationsplattform für Medizinbestellungen, Medikationsmanagement und Informationsaustausch ist für den Apotheker deutlich erkennbar: Er kann rund 160 Bewohner von Heimen mehr beliefern und trotzdem ist der Arbeitsaufwand spürbar gesunken. „Ich bin begeistert, wie effizient und nachhaltig meine Apotheke in kurzer Zeit geworden ist. Ich konnte sogar neue Pflegeeinrichtungen aufnehmen. Das war wegen Personalmangel vorher undenkbar“, sagt der Apothekeninhaber.

„Die Nachfrage ist groß“
Damit hat sich auch die Arbeitssituation des Mitarbeiters zum Besseren gewendet: Er sitzt nun deutlich entspannter am Computer und prüft Aufträge. Fehlt ein Rezept, fordert er es von der Praxis per Mausklick an. Im rechten Fenster erscheint eine Meldung, ein neues Fax ist angekommen. Er öffnet es und kann nun per Klick den passenden Auftrag auf die Liste des Boten setzen. Bei einem Auftrag für ein Medikament erscheint eine neue Nachricht. Eine Mitarbeiterin aus einer Pflegeeinrichtung schreibt: „Kann ich das Medikament bis morgen früh bekommen? Ist dringend!“ In der Apotheke reicht ein kurzer Blick und schon ist die Antwort unterwegs: „Kriegen wir hin. Medikament wird heute Nachmittag mit ausgeliefert.“ Aufgaben werden nicht nur schneller erledigt, sondern auch automatisch dokumentiert, so dass die Abläufe jederzeit geprüft werden können. Und die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien wird systemseitig sichergestellt. Auch die Pflegeeinrichtungen, die direkt mit dem System arbeiten, sind laut Eschrich zufrieden. Da sichMediCharge in den Einrichtungen ebenfalls positiv auswirkt, steht den dortigen Mitarbeitern nun mehr Zeit für andere Aufgaben zur Verfügung.

MediCharge funktioniert so gut, dass Eschrich die Kommunikationsplattform anderen Apotheken und Sanitätshäusern in Deutschland zur Verfügung stellt. Deshalb hat er zusammen mit den Softwareentwicklern eine eigene Firma gegründet, die ebenfalls MediCharge heißt. Bislang ein Erfolg, wie der 35-Jährige sagt: „Die Nachfrage ist groß.“ Er berät mittlerweile zahlreiche Apotheken, Sanitätshäuser, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen, die sich für das digitale Rezeptmanagement interessieren. Auch sein Mitarbeiter, der sich mit den Prozessen und der Software auskennt, hat ausreichend Zeit, um Interessenten zu beraten.

×