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A. Nattermann & Cie. GmbH | Atemwegsinfektionen

AMBROXOL UNTERSTÜTZT ANTIBIOTIKAGABE1

Der Wirkstoff Ambroxol (z. B. in Mucosolvan®, rezeptfrei) wird bereits seit mehr als 40 Jahren vor allem aufgrund seiner sekretolytischen, sekretomotorischen und schützenden Eigenschaften bei Atemwegserkrankungen eingesetzt. Relativ neu ist die Erkenntnis, dass Patient*innen mit bakteriellen Erkrankungen wie einer akuten Bronchitis von einer zusätzlichen Empfehlung von Ambroxol bei einer Antibiotikaverordnung profitieren können.1,2 Ambroxol kann die Antibiotikagabe hier unterstützen, indem es die Konzentration bestimmter Antibiotika (Amoxicillin, Cefuroxim, Erythromycin, Doxycyclin) am Wirkort in den Bronchien erhöht.1

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Aktuell wird von Wissenschaftlern ebenfalls der Einsatz von Ambroxol zur Überwindung von Antibiotika-Resistenzen geprüft. Eine kürzlich veröffentlichte Studie untersuchte die In-vitro-Wechselwirkungen unter anderem von Ambroxol mit häufig verwendeten antibakteriellen Wirkstoffen, darunter Meropenem, Imipenem-Cilastatin-Natrium, Biapenem, Cefoperazon-Sulbactam, Polymyxin B und Tigecyclin, gegen carbapenemresistente klinische Isolate von Acinetobacter baumannii (CRAB).3

Zusammenfassend ergab die Studie, dass nicht-antibakterielle Wirkstoffe wie Ambroxol synergistisch oder teilweise synergistisch mit antibakteriellen Wirkstoffen gegen CRAB wirken können. „Diese Erkenntnis ist entscheidend für die Überwindung der Carbapenem-Resistenz von A. baumannii“, so die Studienautoren.

Mehr als nur ein klassischer Schleimlöser2

Ambroxol unterscheidet sich zudem hinsichtlich seiner schleimlösenden Wirkung von anderen Schleimlösern in einem wichtigen Aspekt: Der gängige Wirkstoff N-Acetylcystein (NAC) verflüssigt den Schleim unter anderem durch die Zerstörung der sogenannten Disulfidbrücken.

Diese Strukturen kommen auch in einigen Antibiotika vor. Das bedeutet, dass NAC einige Antibiotika unwirksam machen kann. Die gleichzeitige Einnahme von NAC und bestimmten Antibiotika kann also ungünstig sein bzw. bedingt, dass zwischen der Gabe bestimmter Antibiotika und der Gabe von NAC ein zeitlicher Abstand von zwei Stunden empfohlen wird.

Leitliniengerechte Therapie „Akuter Husten“

Auch bei der Leitlinien-Empfehlung zur Therapie des akuten Hustens erhält Ambroxol gute Noten.4 Im Bereich der Expektorantien, Wirkstoffe mit sekretfördernden Mechanismen, wurde im Rahmen der Neubewertung von Studiendaten die Empfehlung von Ambroxol (z. B. Mucosolvan®) bei akutem Erkältungshusten aufgenommen. Ambroxol setzt im Rahmen der symptomatischen Therapie bronchopulmonaler Erkrankungen an verschiedenen Stellen an. So vermindert es unter anderem die Viskosität des Schleims und erleichtert dessen Abtransport, verbessert die mukoziliäre Clearance und fördert im Vergleich zu Placebo die schnellere Linderung der Symptome bei akuter Bronchitis.5

Auch die antioxidativen und antiinflammatorischen Effekte leisten ihren Beitrag,6 möglicherweise ebenso eine Hemmung des Hustenrezeptors.7 Die in der Regel sehr gute Verträglichkeit lässt auch eine Anwendung bei Kleinkindern zu.8 Über das breite Indikationsgebiet hinaus bieten sich im Rahmen der Beratung verschiedene Darreichungsformen an. Je nach Kundenbedürfnis steht Ambroxol in Mucosolvan® in Form von Hustensaft für Erwachsene, Kindersaft, Lutschpastillen und Retardkapseln zur Verfügung.


1 Deretic V et al. Enhancement of lung levels of antibiotics by ambroxol and bromhexine. Expert Opin Drug Metab Toxicol 2019; 15: 213–128.
2 Plomer M et al. Mehr als ein Expektorans: Neue wissenschaftliche Daten zu Ambroxol im Kontext der Behandlung bronchopulmonaler Erkrankungen. MMW 2017; 159: 22–33.
3 Wang Y et al. In vitro interactions of ambroxol hydrochloride or amlodipine in combination with antibacterial agents against carbapenem-resistant Acinetobacter baumannii. Lett Appl Mocrobio 2020; 70(3): 189–195.
4 Kardos P et al. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin zur Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit akutem und chronischem Husten. Pneumologie 2019; 73 (03): 143–180.
5 Matthys H et al. Efficacy and tolerability of myrtol standardized in acute bronchitis: A multi-centre, randomised, double-blind, placebo-controlled parallel group clinical trial vs. cefuroxime and ambroxol. Arzneimittelforschung 2000; 50: 700–711.
6 Paleari D et al. Ambroxol: a multifaceted molecule with additional therapeutic potentials in respiratory disorders of childhood. Expert Opin Drug Discov 2011; 6: 1203–1214.
7 Sun H et al. Blocking voltage-gated sodium channels as a strategy to suppress pathological cough. Pulm Pharmacol Ther 2017; 47: 38–41.
8 Kantar A et al. An Overview of Efficacy and Safety of Ambroxol for the Treatment of Acute and Chronic Respiratory Disease with Special Regards to Children. Multidiscip Respir Med 2020; 15: 511.


Mucosolvan® 1mal täglich Retardkapseln. Mucosolvan® Hustensaft 30 mg/5ml. Mucosolvan® Kindersaft 30 mg/5ml. Mucosolvan® Lutschpastillen 15 mg. Wirkst.: Ambroxolhydrochlorid. Sonst. Bestandt.: Retardkapseln: Crospovidon, Carnaubawachs, Stearylalkohol, Magnesiumstearat, Gelatine, gereinigtes Wasser, Titandioxid, Eisenoxide, Schellack. Hustensaft: Benzoesäure, Hydroxyethylcellulose, Sucralose, Aromastoffe (enth. Propylenglycol), gereinigtes Wasser. Kindersaft: Benzoesäure, Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend), Hydroxyethylcellulose, Glycerol 85 %, Acesulfam-Kalium, Aromastoffe (enthalten Propylenglycol), gereinigtes Wasser. Lutschpastillen: Arabisches Gummi, Sorbitol-Lösung 70%, Maltitol-Lösung, Mannitol, Pfefferminzöl, Eukalyptusöl, dünnflüssiges Paraffin, Saccharin-Natrium, gereinigtes Wasser. Anw.-geb.: Sekretolytische Therapie bei akuten und chronischen bronchopulmonalen Erkrankungen, die mit einer Störung von Schleimbildung und - transport einhergehen. Gegenanz.: Überempfindlichkeit gegen einen Inhaltsstoff, Kinder unter 6 Jahren (nur Lutschpastillen) bzw. 12 Jahren (nur Retardkapseln). Nur auf ärztliche Anweisung: Kinder unter 2 Jahren (nur Hustensaft und Kindersaft), Schwangerschaft, Stillzeit, beeinträchtigte Nierenfunktion, schwere Lebererkrankung, gestörte Bronchomotorik, größere Sekretmengen. Nebenw.: Überempfindlichkeitsreakt., anaphylakt. Reakt. incl. anaphylakt. Schock, Angioödem, Juckreiz, Hautausschlag, Urtikaria, schwere Hautreakt. (incl. E. multiforme, SJS, TEN, AGEP), Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Dyspepsie, Bauchschm., Sialorrhö, Dyspnoe, Fieber, Schleimhautreakt. Zusätzlich bei Hustensaft, Kindersaft und Lutschpastillen: Geschmacksstörungen, Taubheitsgefühl im Mund, Mundtrockenh., Trockenh. im Hals, Taubheitsgef. im Rachen. Warnhinweis: Hustensaft: Enthält Benzoesäure und Propylenglycol. Kindersaft: Enthält Sorbitol, Benzoesäure und Propylenglycol. Lutschpastillen: Enthält Sorbitol, Maltitol, Pfefferminzöl und Eukalyptusöl. Apothekenpflichtig. A. Nattermann & Cie. GmbH, Brüningstraße 50, 65929 Frankfurt am Main. Stand: Juli 2022

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