Nahaufnahme einer Zecke auf einem Grashalm© Risto0 / iStock / Getty Images Plus
An Halmen versteckt lauert die Zecke im hohen Gras auf einen passenden Wirt.

Zeckensaison

FSME – IMPFQUOTE ZU GERING

Immer mehr Städte- und Landkreise werden zum FSME-Risikogebiet. Doch die steigende Zahl passt nicht zu den in Deutschland verimpften Dosen – noch immer erkranken zu viele Menschen an der gefährlichen Meningoenzephalitis.

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Die halbe Deutschlandkarte ist rot, der andere Teil trägt große gelbe Flecken. An dieser Stelle geht es nicht um die Corona-Inzidenz im Land, sondern um die aktuelle Ausweisung der FSME-Risikogebiete des Robert Koch-Instituts (RKI). Die Abkürzung FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Eine Krankheit, die mit grippeähnlichen Symptomen einhergeht und oft nach einigen Tagen überstanden ist. Doch in einigen Fällen bleibt es nicht bei Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindel. Komplikationen beinhalten eine Entzündung der Hirnhäute (Meningen) oder des Rückenmarks, was zu Lähmungen, dauerhaften Nervenschädigungen oder gar dem Tod führen kann.

Übertragen wird das FSME-Virus durch Zecken, in Deutschland vor allem durch Ixodes ricinus, den gemeinen Holzbock. Durch einen Zeckenstich gelangen die Viren in die menschliche Blutbahn und können die Krankheit auslösen. Dabei ist nicht jede Zecke mit Viren beladen, das größte Risiko nach einem Stich zu erkranken, besteht in Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, im südlichen Hessen und im südöstlichen Thüringen. Dank des Klimawandels beschränkt sich das Risiko für eine Infektion auch nicht mehr auf Frühjahr, Sommer oder Herbst – in milden Wintern treten ebenfalls vereinzelt Infektionen auf.

Prävention, Prävention, Prävention

Der Schutz vor einem Zeckenbiss, ist der größtmögliche Schutz vor einer Infektion. Daher gilt:

  • Auf festen Wegen bleiben, vor allem in Risikogebieten,
  • geschlossene, helle Kleidung tragen,
  • ein Repellents auftragen.

Die schnelle Entfernung wird zwar angeraten, doch im Fall von FSME ist dies selten mit Erfolg behaftet, denn die Viren werden direkt zu Beginn des Saugens übertragen.

Doch immer vermeiden kann man einen Biss nicht. Daher rät das RKI vor allem Bewohner*innen von Risikogebieten, sich impfen zu lassen. „Die Impfquoten sind auch in Risikogebieten eher niedrig und variieren stark“, stellt das RKI fest. „Ältere Erwachsene sind in allen Bundesländern weniger gut geschützt als Kinder. Dies ist besonders relevant, da ältere Menschen im Vergleich zu Kindern bei einer FSME-Infektion ein deutlich höheres Risiko haben, schwer zu erkranken und Komplikationen oder bleibende Schäden zu erleiden“.

Um künftig eine höhere Impfquote zu erhalten und damit unnötige Erkrankungen zu vermeiden, wünscht sich das RKI mehr Aufklärung. Vor allem in stark exponierten Gebieten sollten Bewohner*innen Zugang zu Informationen über die Krankheit und die Impfung erhalten. „Dadurch könnte ein Großteil der Erkrankungen in Deutschland verhindert werden.“

Quellen:
Robert Koch-Institut
Pharma-Fakten

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