Händedesinfektionsgel. © Helin Loik-Tomson / iStock / Getty Images Plus
© Helin Loik-Tomson / iStock / Getty Images Plus

Tipps zur Desinfektion

WIRKSAMER SCHUTZ

Aufgrund der Corona-Pandemie nutzen viele Kunden Desinfektionsmittel für die Hände und sie werden fast überall angeboten: An den Eingängen von Supermärkten, Geschäften oder auf der Arbeitsstelle.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

In den jetzigen Zeiten ist Handhygiene von besonderer Bedeutung, denn sie schützt vor einer Infektion mit SARS-CoV-2. Durch regelmäßiges Händewaschen kann die Infektionskette unterbrochen werden, zudem gelten die Hände als Hauptüberträger von Infektionen. SARS-CoV-2 zählt zu den behüllten Viren, sodass die meisten Desinfektionsmittel prophylaktisch gegen eine Corona-Infektion eingesetzt werden können. Auch Präparate mit der Kennzeichnung „begrenzt viruzid“ schalten bereits die Corona-Viren aus. Die Wirkstoffe zur Händedesinfektion kommen meist aus der Gruppe der Halogene, der Alkohole oder der quartären Ammoniumverbindungen, während zur Flächendesinfektion Phenol, Phenolderivate, Alkohole, Biguanide sowie anorganische oder organische Substanzen mit Aldehyden oder Chlor eingesetzt werden.

Tipps für die Beratung Meist werden Flüssigdesinfektionsmittel verwendet, die man möglichst 30 bis 60 Sekunden einreibt, um die Erreger zuverlässig abzutöten. Gele lassen sich leicht einmassieren, während Desinfektionstücher den Nachteil haben, dass sie schnell austrocknen. Kunden wissen oft nicht, dass die Handhygiene-Gele aus den Drogerie-Märkten, die mit „bakterizid“ oder „antibakteriell“ gekennzeichnet sind, nicht gegen Viren, sondern nur gegen Bakterien wirken, daher ist hier die Aufklärung durch PTA und Apotheker gefragt. Wünschen Kunden Mittel zum Sprühen, sollten PTA und Apotheker sie darauf hinweisen, dass die Aerosole nicht eingeatmet werden dürfen, da sie im Verdacht stehen, bei sehr häufigem Kontakt COPD hervorzurufen – und gerade die Lunge möchte man während der Corona-Pandemie eigentlich schützen.

Im Haushalt reicht es normalerweise aus, Reinigungsmittel zu verwenden. Eine Oberflächendesinfektion ist nur sinnvoll, wenn es unter den Angehörigen Coronavirus-Infizierte gibt. Dann ist die Desinfektion von Türklinken, Lichtschaltern sowie von Sanitäranlagen ratsam. Grundsätzlich sollten Verbraucher Desinfektionsmittel nur dann einsetzen, wenn das Händewaschen gerade nicht möglich ist, denn eine zu häufige Desinfektion kann die Haut schädigen. Anders sieht es aus, wenn im privaten Umfeld Infektionen aufgetreten sind – in solchen Fällen empfiehlt es sich, die Hände regelmäßig zu desinfizieren. Sparsamkeit im Umgang mit Desinfektionsmitteln ist auch angesagt, weil grundsätzlich Resistenzen gegen die Wirkstoffe auftreten können.

Wirksam desinfizieren Das Apothekenpersonal sollte Kunden auch auf die richtige Anwendung hinweisen: Entscheidend ist vor allem die Einwirkzeit eines Handdesinfektionsmittels – je nach Präparat beträgt diese mindestens 30 Sekunden. Außerdem ist es wichtig, eine ausreichende Menge zu verwenden, wobei die Kuhle in der Hand vollständig mit Flüssigkeit gefüllt sein sollte. Beim Verteilen sind auch unscheinbare Stellen wie die Zwischenräume der Finger oder die Fingerkuppen zu berücksichtigen.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 04/2021 auf Seite 113.

Martina Görz, PTA, M.Sc. Psychologie, Fachjournalistin

×