Weiße Tabletten Kapsel mit der Aufschrift Molnupiravir© Plyushkin / iStock / Getty Images Plus
Der Wirkstoff Molnupiravir wirkt antiviral, indem es die Virusreplikation beeinträchtigt, wurde im Hause MSD entwickelt und ist in Lagevrio® erhältlich.

Virostatikum

EMPFEHLUNG FÜR DEN WIRKSTOFF MOLNUPIRAVIR

Es gibt gute Nachrichten vom Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA, denn sie hat vor kurzem eine Empfehlung für das Medikament Lagevrio® für die Behandlung von Erwachsenen mit COVID-19 abgegeben. Eine Zulassung innerhalb der EU steht allerdings noch aus.

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Für die Behandlung mit dem Wirkstoff Molnupiravir könnten künftig Erwachsene in Frage kommen, die mit COVID-19 infiziert sind, ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf aufweisen und zudem keinen zusätzlichen Sauerstoff erhalten. Die Anwendung von Lagevrio® soll so schnell wie möglich nach der Diagnose, aber spätestens innerhalb von fünf Tagen nachdem die ersten Symptome aufgetreten sind, verabreicht werden. 

Bei Lagevrio® handelt es sich um ein als Kapseln erhältliches Medikament, dass über einen Zeitraum von fünf Tagen zweimal täglich eingenommen werden soll. Molnupiravir wurde im Hause MSD entwickelt und wirkt antiviral, indem es die Virusreplikation beeinträchtigt. 

Keine Empfehlung für Schwangere und Stillende

Frauen, die sich während ihrer Schwangerschaft mit COVID-19 infizieren, können laut der EMA nicht auf dieses Arzneimittel zurückgreifen. Auch bei Frauen, die sich im gebärfähigen Alter befinden und keine wirksame Empfängnisverhütung benutzen, konnte keine Empfehlung seitens der EMA ausgesprochen werden. 
Sollte eine Behandlung mit Lagevrio® angestrebt werden, müssten die Betroffenen während der Behandlung sowie für vier weitere Tage nach der letzten Dosis eine wirksame Verhütungsmethode verwendet werden. Ebenfalls sollte das Stillen während einer Behandlung mit dem Molnupiravir-haltigen Medikament und für vier weitere Tage nach der Behandlung unterbrochen werden. 
 

Nationale Zulassungsbehörden unterstützen

Die Empfehlung durch die EMA wurde laut der Behörde abgegeben, um nationale Behörden zu unterstützen. Somit besteht nun die Möglichkeit, über eine mögliche Anwendung des Medikaments bereits vor der Zulassung nachzudenken. Mit Blick auf die steigenden Infektionsraten wäre eine Anwendung beispielsweise in Notsituationen denkbar. 
 

Wie kommt eine Empfehlung durch die EMA zustande?

Die Europäische Arzneimittelbehörde begutachtet bereits überprüfte Daten, wirft einen detaillierten Blick auf Daten zur Qualität des Arzneimittels und zieht zu guter Letzt noch die Ergebnisse aus abgeschlossenen und laufenden Studien für eine Entscheidung heran. Gleichzeitig läuft nun bereits das umfassendere Rolling-Review-Verfahren zu Molnupiravir bei COVID-19. 

Quelle: Pharmazeutische Zeitung
 

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