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Forschung Pharma

VENENERKRANKUNGEN

Kaum einer bleibt dauerhaft von Veränderungen der Beinvenen verschont. Rotes Weinlaub dichtet Venenwände ab.

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Studie – Eines der ersten Anzeichen einer Venenerkrankung der Beine ist der vermehrte Flüssigkeitsaustritt aus den Gefäßen in das umliegende Gewebe. Die Beine schwellen an und werden müde und schwer. Bleibt eine Behandlung aus, kommt es zum fortschreitenden Funktionsverlust der Venen und es können sich Krampfadern oder eine chronisch-venöse Insuffizienz entwickeln.

Der Extrakt aus Rotem Weinlaub enthält Substanzen, die bereits in diesem Stadium der Erkrankung eingreifen. Forschungsarbeiten konnten in den letzten Jahren zeigen, wie sich eine Venenerkrankung auf biochemischer Ebene entwickelt. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Endothel, also die Innenauskleidung der Venen. Werden die Venen über längere Zeit einem hohen Druck ausgesetzt, löst dies Entzündungen am Gefäßendothel aus.

Die Venenwand wird daraufhin durchlässig und ermöglicht den Ausstrom von Flüssigkeit, Blutkörperchen und verschiedenen Botenstoffen. Letztere setzen eine Kaskade weiterer Prozesse in Gang, unter anderem den Umbau von Blutgefäßen. Nun wird auch die Mikrozirkulation in den Venulen, den kleinen Gefäßen, die die Venen versorgen, durch den erhöhten Druck und den Rückstau gestört.

Aus epidemiologischen Studien kennt man den Zusammenhang zwischen dem Genuss von Rotwein und einem reduzierten Risiko von Herzerkrankungen und Schlaganfall. Die wirksamen Inhaltsstoffe des Rotweins sind Flavonole, genauer Derivate des Quercetins. Flavonole sind eine Untergruppe der Flavonoide. Auch der Extrakt des Roten Weinlaubs ist reich an Flavonoiden des genannten Typs. Modellversuche an Zellschichten des menschlichen Venenendothels zeigen, dass Quercetinglucuronid das Auseinanderweichen der Endothelzellen und damit Öffnen der Gefäßschranke unter entzündlichen Bedingungen verhindert.

Klinische Untersuchungen belegen, dass die Gabe des Extraktes des Roten Weinlaubs die Ödembildung bei einer Venenerkrankung positiv beeinflusst. Nach den Daten der Bonner Venenstudie leiden 25 Prozent der Allgemeinbevölkerung an Krampfadern und 17 Prozent haben eine chronisch-venöse Insuffizienz. Weitere Symptome sind Ekzeme, Hyperpigmentierungen und venöse Ulzera. Insgesamt ist etwa ein Drittel der Bevölkerung von einer Venenerkrankung betroffen.

Dies ist nicht nur ein Phänomen höheren Lebensalters, auch bei unter 40-Jährigen treten Krampfadern und Schwellungen schon in erheblichem Umfang auf. Damit gehören Venenleiden zu den häufigsten Krankheitsbildern unserer Gesellschaft und stellen eine echte Volkskrankheit dar. Problematisch ist, dass viele die ersten Anzeichen nicht erkennen und nichts dagegen unternehmen, sodass die Erkrankung ungehindert fortschreiten kann. Quelle: Antistax® Pressekonferenz: „Venenexperten schlagen Alarm”. 20. April 2012 in Ingelheim am Rhein. Veranstalter: Boehringer Ingelheim

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 08/12 auf Seite 8.

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