Ein Finger tippt auf ein Smartphone, das auf dem Tisch liegt© Marina Demidiuk / iStock / Getty Images Plus
Ein schneller Tipp auf das Smartphone: mittlerweile eine so alltägliche Bewegung, dass wir es kaum noch mitbekommen.

Update-Studie

ZUSAMMENHANG VON HANDY UND HIRNTUMOREN AUSGESCHLOSSEN

Handystrahlung erhöht NICHT das Risiko für Hirntumore. Nachdem man Langzeitdaten von hunderttausenden von Frauen ausgewertet hat, steht diese beruhigende Erkenntnis nun fest.

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Die ersten Handys kamen in Deutschland vor gut dreißig Jahren auf den Markt. Damals hießen sie noch tragbare Telefonapparate und wurden mehr oder weniger  liebevoll auch „Knochen“ genannt. Die um ein Kilo schweren Geräte konnte man schlecht in der Handtasche mitnehmen – sie brauchten ein eigenes Köfferchen – und waren von den heutigen iPhones um Lichtjahre entfernt.

Das galt auch für ihre Strahlung. Denn weil die Knochen nah am Kopf verwendet wurden und elektromagnetische Wellen aussandten, kamen sie bald in Verdacht, irgendetwas im Gehirn zu verursachen. Manchen wurden beim Telefonieren die Wangen warm, anderen glühten die Zahnfüllungen, wieder andere vermuteten gar die Entstehung von Tumoren in den Gehirnwindungen - Gesundheitsrisiken wurden also nicht ausgeschlossen.

Moderne Geräte verursachen kaum Strahlung

Und so startete man bereits 1996 in Großbritannien eine Studie namens „UK Million Woman Study“. 800 000 Frauen wurden dabei wiederholt befragt. Dabei kam heraus, dass knapp 3300 Teilnehmerinnen später an einem Hirntumor erkrankten – und zwar ohne, dass es eine Rolle spielte, wann und wie oft sie ein Handy verwendet hatten. Das berichtet ein Forschungsteam um Joachim Schütz von der Internationalen Krebsforschungsagentur IARC in Lyon in einer Studie im „Journal of the National Cancer Institute“. Schütz und seine Kolleg*innen weisen in der Update-Studie darauf hin, dass die Strahlung mit immer neueren Handy-Generationen deutlich abgenommen hat. So sei man heute selbst bei exzessiver Nutzung wahrscheinlich der gleichen Menge ausgesetzt wie bei moderater Nutzung von Mobiltelefonen der ersten beiden Generationen.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Neurologie hat ein beruhigendes Fazit aus der Studie gezogen: Die Handy-Strahlung reiche nicht aus, um das Erbgut in den Zellkernen zu schädigen und Krebs auszulösen. Und schon gar nicht reiche die Energie der Telefone, um die Körpertemperatur zu erhöhen. Es ist wohl weniger die Technik als die exzessive Handynutzung, die gesundheitliche Probleme verursacht

Quelle: MDR

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