Bereits schrumpelige Kartoffeln lassen sich noch wunderbar zum Püree machen verwenden. © KarepaStock / iStock / Getty Images Plus

Ernährung | Verbraucher

TIPPS GEGEN LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG

Runzlige Kartoffeln, altes Brot, graue Schokolade - diese Makel sind noch längst kein Grund zum Wegwerfen von Essen. Sieben Tipps gegen Lebensmittelverschwendung.

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Das Mindesthaltbarkeitsdatum von der Packung Joghurt ist seit zwei Wochen abgelaufen. Muss der deshalb weggeschmissen werden? Nein. «Wenn der noch gut aussieht, gut riecht und schmeckt, kann man den auch essen», erklärt Janina Delp von der Initiative «Zu gut für die Tonne».

Positiv sei, dass einige Hersteller inzwischen neben dem Aufdruck «Mindestens haltbar bis« den Zusatz «oft länger gut» angeben: «Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum, und wir begrüßen daher Initiativen, die genau darauf aufmerksam machen», sagt Delp.

  1. Quark: Auch wenn sich auf Quark schon Flüssigkeit abgesetzt hat, müsse man keine Angst haben. Das sei unbedenklich, weil es sich um natürliche Molke handelt, erklärt die Verbraucherzentrale Hamburg in einer Checkliste mit 30 Lebensmitteln.

  2. Kartoffeln: Weitere Anregungen gibt es etwa für schrumpelige Kartoffeln: Aus ihnen lässt sich noch wunderbar Püree machen. Wenn kaltgepresstes Öl flockt, kann man es unbedenklich weiterverwenden - es hat nur zu kalt gestanden.

  3. Eier: Auch abgelaufene Eier müssen nicht im Abfall landen. Sie taugen sicher nicht mehr fürs Tiramisu, aber noch prima zum Backen. Zudem hilft hier ein Wasserglas-Test: Das Ei in ein Glas mit Wasser legen. Frische Eier bleiben unten. Richtet es sich auf, ist es etwas älter, aber noch genießbar. Schwimmt es oben, sollte es entsorgt werden.

  4. Brot: Mal wieder die zwei Brötchen vom Vortag nicht gegessen? Auch das liegen gebliebene Baguette ist zum harten Knüppel mutiert? «Daraus lässt sich prima ein italienischer Brotsalat machen», schlägt Monika Bischoff vor. Die Vorsitzende des Berufsverbands der Oecotrophologie (VDOE) nimmt für vier Portionen «Panzanella» 250 Gramm Brot, schneidet es in dünne Scheiben und toastet es. Anschließend werden die Toastscheiben mundgerecht gewürfelt.

    1 Salatgurke, 1 Paprika und 750 g Tomaten werden ebenfalls gewürfelt, 3 kleine Stangen Sellerie und 1 rote Zwiebel in Scheiben geschnitten. Dann kommt alles in eine große Schüssel und wird gemischt. Darüber gibt man einen Bund gezupftes Basilikum sowie einen Bund gehackte Petersilie.

    Als Dressing mischt man 3 EL milden Essig, 3 EL Olivenöl, 2 gepresste Knoblauchzehen, Salz und Pfeffer und hebt es unter den Salat - 15 Minuten ziehen lassen. Auch Thunfisch im eigenen Saft, Schafskäse, Kapern oder Oliven lassen sich dazugeben.

  5. Einweck-Gläser: Und was ist mit Gläsern voll von eingewecktem Obst, die schon seit Jahren im Keller stehen? «Das hält sich sogar länger als Eingefrorenes», beruhigt Bischoff. Beim Einwecken werden Keime und Bakterien abgetötet.

    «Wenn sich der Deckel nicht wölbt, kein Schimmel zu sehen und das Obst nicht zerfallen ist, kann man es ruhig noch verwenden.» Da Farbe und Aroma meist gelitten haben, würde sie die Früchte mit in den Rührkuchen geben: «Am besten Schokorührkuchen. Da sieht man das nicht.»

  6. Marmelade: Hitze und Zucker bestimmen, wie lange Marmelade haltbar ist: Werden die Früchte kalt püriert und gezuckert, hält die Marmelade bis zu zwei Wochen im Kühlschrank, so die Experten von «Zu gut für die Tonne».

    Werden die Früchte aber auf dem Herd eingekocht, lässt sich die Marmelade bis zu einem Jahr an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren. Verfärbt sich hausgemachte Marmelade nach einigen Monaten durch Lichteinfluss leicht braun oder grau, hat das Licht lediglich die natürlichen Farbstoffe zerstört. Der Geschmack sei aber noch unverändert.

  7. Schokolade: «Zu Gut für die Tonne» hat zusammen mit der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Berlin-Brandenburg ein Rezept entwickelt, wie alte oder ergraute Schokolade eine neue Bestimmung findet. Aus 200 Gramm davon lassen sich neun süße Brötchen zaubern.

    Und so geht's: Schokolade zerkleinern und in einen gut durchgekneteten Teig aus 500 g Mehl, 25 g Hefe, je 50 g Zucker und Butter, einem Ei, 150 ml Wasser, einem Teelöffel Salz und je einem Spritzer Zitronen- und Vanillearoma und 100 ml kalter Milch geben.

    Nach einer Ruhezeit von 10 Minuten eigroße Kugeln formen und in einen 30 Grad warmen Ofen stellen. Während des 30-minütigen Gärens mehrmals mit Wasser bestreichen. Sind die Kugeln auf Brötchengröße gewachsen, aus dem Ofen nehmen und mit einem Geschirrtuch abdecken. Nochmals mit Wasser bestreichen und die Brötchen 16 Minuten bei 210 Grad backen. Anschließend mit flüssiger Butter bepinseln und mit Zucker bestreuen.

Quelle: dpa

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