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Tipps bei einem Schlaganfall

TIME IS BRAIN

Der Apoplex stellt einen medizinischen Notfall dar und erfordert eine schnellstmögliche Therapie. Vermitteln Sie Ihren Kunden, dass sie bei einem Verdacht unverzüglich den Rettungsdienst informieren müssen.

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Bei einem Schlaganfall (englisch: stroke) sind bestimmte Hirnareale unzureichend mit Sauerstoff versorgt, sodass es zu einem schlagartigen Ausfall verschiedener Hirnfunktionen kommt. Typische Symptome sind Orientierungs-, Gefühls-, Sprach- und Sehstörungen, starke Kopfschmerzen, einseitige Lähmungen oder Schwindel. PTA und Apotheker sollten die Anzeichen unbedingt kennen, um Kunden dafür zu sensibilisieren – schließlich muss im Falle eines Apoplexes schnell gehandelt werden. Je weniger Zeit zwischen den ersten Symptomen und der Therapie vergeht, umso besser ist die Prognose für Betroffene. Die rasche Hilfe kann das Risiko für bleibende Schäden und das Ausmaß an späteren Behinderungen enorm reduzieren. Bei einem Verdacht sollte man daher nicht zögern und stets über die Telefonnummer 112 den Notruf verständigen.

Abgrenzung zur TIA Die aufgeführten Beschwerden treten allerdings nicht nur bei einem Schlaganfall, sondern auch bei einer transitorisch ischämischen Attacke (TIA) auf, also einer vorübergehenden Durchblutungsstörung im Gehirn. Die Symptome der TIA verschwinden nach ungefähr 24 Stunden von alleine und ohne Folgeschäden wieder. Da man im Notfall jedoch nicht unterscheiden kann, ob eine TIA oder ein Schlaganfall vorliegt, sollten Anwesende niemals zögern und stets schnell handeln.

Alarmzeichen erkennen Raten Sie Kunden, sich im Notfall an der sogenannten FAST (face-arms-speech-time)-Regel zu orientieren. Patienten sollen versuchen zu lächeln, sodass man Halbseitenlähmungen erkennt (F = Face). Ein Strecken der Arme nach vorne und zwar mit nach oben gedrehten Handflächen ist bei einer Lähmung nicht möglich (A = Arms), dies ist ebenfalls zu überprüfen. Ersthelfer sprechen Personen mit dem Verdacht auf einen Schlaganfall am besten einen Satz vor, der von ihnen wiederholt werden soll. Gelingt das nicht oder klingt die Stimme verzogen, besteht ein weiterer Hinweis auf einen Apoplex. Charakteristisch sind außerdem Wortfindungsstörungen sowie eine undeutliche Sprache (S = Speech). Ein Schlaganfallpatient muss so schnell wie möglich in die Klinik gebracht werden, daher ist es wichtig, die Anzeichen zu erkennen und umgehend den Notarzt zu verständigen (T = Time). Anwesende schildern dem Rettungsdienst die Symptome am besten bereits am Telefon.

Prävention ist sinnvoll Grundsätzlich ist ein Schlaganfall keine Alterskrankheit und kann quasi jeden treffen, obgleich das Risiko mit zunehmenden Alter steigt. Weisen Sie Ihre Kunden darauf hin, dass es verschiedene Faktoren gibt, die man selbst beeinflussen kann, um einen Apoplex möglichst zu vermeiden. Da eine Hypertonie als Risikofaktor gilt, sollte man den Blutdruck regelmäßig prüfen und Bluthochdruck bei Bedarf behandeln lassen. Raucher haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko, ebenso begünstigt ein übermäßiger Alkoholkonsum die Wahrscheinlichkeit des Apoplex. Es empfiehlt sich außerdem, Übergewicht zu reduzieren, Stress abzubauen, sich gesund zu ernähren, ausreichend zu bewegen sowie den Cholesterinspiegel im Blick zu behalten.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 08/2020 ab Seite 95.

Martina Görz, PTA, M.Sc. Psychologie und Fachjournalistin

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